Das passiert mit BlindgängernGibt es auch in NRW einen Sprengplatz?

Lesezeit 2 Minuten
Entschärfte Bombe dpa

Ein entschärfter Blindgänger wird abtransportiert. (Symbolbild)

Köln/Düsseldorf – In Köln und der Region werden immer wieder Weltkriegs-Blindgänger gefunden. Im vergangenen Jahr haben die Kampfmittelbeseitigungsdienste in Nordrhein-Westfalen insgesamt 2135 Bomben unschädlich gemacht, das geht aus der Jahresstatistik des Innenministeriums zur Kampfmittelbeseitigung hervor. Dazu kommen Granaten, Handgranaten, Sprengmittel, Minen und Munition – insgesamt zählt das Innenministerium 26.044 geräumte Kampfmittel in 2021.

Nur bei einem Bruchteil der gefundenen Kampfmittel findet eine Sprengung vor Ort statt. Meist entfernt ein Entschärfer oder eine Entschärferin des Kampfmittelbeseitigungsdienstes den Zünder, dann wird abtransportiert.

Aber was passiert danach mit den Kampfmitteln?

Einen Sprengplatz wie in Grunewald gibt es in NRW nicht. Das betonte eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf, die in Sachen Kampfmittelbeseitigung auch für Köln zuständig ist, auf Anfrage gegenüber dieser Zeitung. Stattdessen gibt es in Nordrhein-Westfalen einen sogenannten Zerlegebetrieb, der zur Bezirksregierung Düsseldorf gehört.

In Hünxe bei Wesel werden die Kampfmittel zerlegt und der enthaltene Explosivstoff in einem dafür ausgelegten Ofen verbrannt. Die Verbrennungsgase werden gereinigt und der übrigbleibende Metallschrott in den Wertstoffkreislauf gegeben. Ein deutlich geringerer Teil der Munitionsmittel aus NRW wird nach Munster in Niedersachsen zur Gesellschaft zur Entsorgung chemischer Kampfstoffe und Rüstungsaltlasten (GEKA) transportiert.

Das könnte Sie auch interessieren:

Außerdem gebe es einige dezentrale Lager, in denen Fundmunition aufbewahrt wird. Zu den Standorten dieser Lager konnte die Bezirksregierung keine Angaben machen. Die dort gelagerten Kampfmittel seien jedoch vom Kampfmittelbeseitigungsdienst bewertet und als transport- und lagerfähig eingestuft worden. Die Kampfmittelbeseitigung kostet das Land jährlich eine Stange Geld: 2021 wurden knapp 21 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt aufgewendet, die Folgejahre sollen teurer werden.

KStA abonnieren