Abo

Drohende ÜberschwemmungSeltene Giraffe per Boot gerettet

Lesezeit 2 Minuten
Giraffe im Boot

Eine Augenbinde soll die Giraffe ruhig halten.

Nairobi – In Kenia droht eine Insel wegen des steigenden Wasserspiegels zu verschwinden - deshalb haben Tierschützer nun eine seltene Giraffe per Boot gerettet. Die Rothschild-Giraffe lebte seit 2011 zusammen mit anderen ihrer Unterart auf der Insel Longicharo im Baringo-See im Westen des Landes, wie die Organisation Northern Rangelands Trust (NRT) am Mittwoch mitteilte.

Allerdings sei der Wasserspiegel dort jüngst geschätzte 15 Zentimeter pro Tag angestiegen, und die Insel sei immer kleiner geworden. Also transportierten die Tierschützer die Giraffe „Asiwa“ auf einer eigens für die Rettung gebauten Barge zum Festland. Mithilfe von Mangos sei die Giraffe auf das Boot gelockt worden - ein Lieblings-Leckerbissen des Tiers. Die Seiten der Barge seien besonders hoch gebaut und verstärkt worden, damit das Weibchen nicht mitten im See darüber springen konnte.

Sieben weitere Giraffen sollen gerettet werden

„Asiwa“ gewöhnt sich nun in einem 17,7 Quadratkilometer großen Reservat an ihre neue Heimat, das in einem viel größeren Schutzgebiet liegt, der Ruko Community Conservancy. Sieben weitere Giraffen befänden sich auf der Insel und sollen nach und nach gerettet werden.

Die seltenen Rothschild-Giraffen wurden den Angaben zufolge erst 2011 auf die Insel gebracht, um dort die Population wieder aufzubauen. Die Tiere waren einst auf der Insel zuhause, wie es hieß. Der Weltnaturschutzunion (IUCN) zufolge gibt es geschätzt 2100 Rothschild-Giraffen, rund 765 leben in Kenia.

Doch die Insel war kein einfaches Umfeld für die Giraffen. Longicharo war einst eine rund 100 Acre große Halbinsel, wie die Organisation Save Giraffes Now erklärte. Inzwischen sei sie nur noch etwa acht Acre groß. Ein Acre sind etwa 4047 Quadratmeter.

Derzeit diskutieren Wissenschaftler über den Grund für den Anstieg des Wasserspiegels im Baringo-See sowie in anderen Seen in Kenia. Zum einen könnte es an geologischen Veränderungen tief im Erdboden liegen. Außerdem könnte es sein, dass die zunehmende Abholzung stromaufwärts zu mehr Sediment in den Seen führt. (dpa)

KStA abonnieren