Dubioser KaufBissiger Rottweiler legt Bremer Hauptbahnhof lahm

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Rottweiler Bremen

Der verängstigte Rottweiler sitzt angeleint auf einem Bahnsteig im Bremer Hauptbahnhof.

Bremen – Ein kurz zuvor unter dubiosen Umständen per Online-Kleinanzeige gekaufter verängstigter Rottweiler hat am Mittwochabend am Bremer Hauptbahnhof für Sperrungen gesorgt. Wie die Bundespolizei mitteilte, hatte ein 23-Jähriger das Tier zuvor am Bahnhof erworben, konnte anschließend aber nicht mit ihm umgehen.

Nachdem ihn der Hund gebissen hatte, band er ihn mit der Leine auf einem Bahnsteig an einen Pfeiler und wählte den Polizeinotruf. Auch die herbeieilenden Bundespolizisten wagten es nicht, sich dem zähnefletschenden und erkennbar aggressiven Rottweiler zu nähern.

Polizei sperrte einige Bahnsteige

Weil außerdem unklar war, ob die Leine halten würde, sperrten die Beamten zur Sicherheit der Reisenden einige Bahnsteige. Auch Züge wurden vorübergehend auf andere Gleise umgeleitet.

Erst unter Mitwirkung von Hundeexperten gelang es, die Situation zu entschärfen. Nach Rücksprache mit einer Tierärztin besorgten die Einsatzkräfte ein Beruhigungsmittel aus einer Tierklinik. Dieses wurde mit Hundefutter vermischt und dem Hund zugeworfen, wie die Bundespolizei am Donnerstag berichtete. Nachdem das Tier davon gefressen hatte, beruhigte es sich zumindest etwas.

Rottweiler war unterernährt

Hundeführer der Bundespolizei bugsierten den Rottweiler danach mit einer Spezialstange in eine Transportbox. Er kam in ein Tierheim. Wenig Verständnis zeigten die Beamten nach ihrem Einsatz für den jungen Käufer. Dieser hatte den Hund ihren Angaben zufolge für 50 Euro von einem Mann aus Lettland am Bahnhof gekauft, der Kontakt war über eine Kleinanzeige in einem Internetportal zustande gekommen.

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Der Hund war laut Polizei auch unterernährt. Wie unter diesen Umständen ein Tier gekauft werden könne, sei für die Polizei „nicht nachvollziehbar“. Der Hund befinde sich nun im Tierheim in Quarantäne und werde dort versorgt, erklärten die Beamten. Es sei zu hoffen, dass er „mit der nötigen Fürsorge eines Tages in gute Hände vermittelt werden kann“. (afp) 

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