Film über SerienkillerDas war der Fall von Frauenmörder Fritz Honka

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Fritz Honka

Nahezu unscheinbar: Frauenmörder Fritz Honka

Der Titel klingt fast schon romantisch:„Der goldene Handschuh“von Regisseur Fatih Akin, basierend auf dem gleichnamigen Buch von Heinz Strunk, feiert auf der Berlinale Premiere. Doch mit Romantik hat dieser Film wenig zu tun. Er erzählt die Geschichte eines der berüchtigsten Serienmörder der deutschen Geschichte.

Fritz Honka gilt als der schlimmste Serienmörder, der je Hamburg heimgesucht hat: Am 17. Juli 1975 stoßen Feuerwehrleute in der Zeißstraße 74 im Stadtteil Ottensen beim Löschen eines Brandes zufällig auf sein furchtbares Geheimnis. Ihnen fallen blaue Müllsäcke entgegen. Sie sind prall gefüllt mit abgeschnittenen Armen und Beinen. Der Mieter der Wohnung: Nachtwächter Fritz Honka. Vier Frauen hat er zwischen 1970 und 1975 getötet. Der unscheinbare Mann wird festgenommen und gesteht die Morde.

Duftsteine gegen den Verwesungsgeruch

In Vernehmungen erzählt Honka, er habe die Frauen zerteilt, ihnen Brüste und Gliedmaßen abgetrennt, weil die Leichen schlicht zu schwer waren, um sie wegzuschaffen. Den Verwesungsgeruch in seiner Wohnung versuchte er mit Duftsteinen zu überdecken.

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Honkas Motive? Der schmächtige Mann mit dem Sprachfehler sagt, er habe jemanden zum Reden gesucht – und sich den Prostituierten zugewendet. Schwerer Alkoholkonsum habe den Rest ergeben. Psychologen bescheinigen ihm ein starkes Bedürfnis sexuelle Machtphantasien auszuleben – und einen Hass auf Frauen.

Medien stürzen sich auf den Fall, geben Honka Spitznamen wie „Blaubart von Altona“ und „Mörder mit dem Menjoubärtchen“.

Fritz Honka wird später der Prozess gemacht. Er kommt in die Psychiatrie, lebt danach in einem Altenheim an der Ostsee. Im Oktober 1998 stirbt der 60-jährige Honka in einem Krankenhaus in Hamburg. (red)

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