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Gewalttat in GöttingenMutmaßlicher Mörder festgenommen – Zweites Opfer stirbt

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Göttingen Mord dpa

Ermittler der Polizei stehen am abgesperrten Tatort in Göttingen.

Göttingen – Das schwer verletzte zweite Opfer des mutmaßlichen Göttinger Frauenmörders ist tot. Die Frau sei an ihren Verletzungen gestorben, sagte der Göttinger Polizeichef Thomas Rath am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Sie hatte am Donnerstag versucht, einer anderen angegriffenen Frau zu Hilfe zu kommen.

Diese Frau hatte der 52-jährige Mann getötet. Er wurde nach anderthalb Tagen auf der Flucht am späten Freitagabend in Göttingen festgenommen. Polizei und Staatsanwaltschaft informierten am Samstag in der niedersächsischen Universitätsstadt über die Ermittlungen.

Verdächtiger bereits mehrfach verurteilt

Die Tat am Donnerstag hatte sich auf offener Straße ereignet. Erst soll der Mann nach einem Streit seine Bekannte umgebracht haben. Dann verletzte er eine Frau, die ihr zu Hilfe eilte. Der Täter ist in der Vergangenheit mehrfach wegen Gewaltdelikten verurteilt worden.

Die Fahndung nach ihm hielt am Freitag die Region zwischen Göttingen und Hannover in Atem. Die Polizei war an mehreren Orten im Einsatz. Auch Hunde, Hubschrauber und Drohnen wurden eingesetzt. Die Polizei suchte öffentlich mit zwei Fotos nach dem mutmaßlichen Täter.

Flucht durch einen Zug

Frühmorgens am Freitag erkannten ihn Zeugen in einem Nahverkehrszug Richtung Hannover, der deshalb in Elze bei Hildesheim gestoppt wurde. Als sich die Polizei näherte, soll der eingeschlossene Mann mit einem Notfallhammer die Scheibe eingeschlagen haben und zu Fuß entkommen sein.

Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung hatte der Mann das Opfer zunächst niedergestochen. Danach soll er mit einem Feuerlöscher auf die Frau eingeschlagen, sie mit Benzin übergossen und angezündet haben. Die Polizei wollte zu diesen Details aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nichts sagen.

Verdächtiger erkundigte sich nach Opfern bei Polizei

Der mutmaßliche Frauenmörder von Göttingen hat sich mehrfach telefonisch bei der Polizei nach dem Zustand seiner Opfer erkundigt. Er habe außerdem während seiner etwa 32-stündigen Flucht weitere Verhandlungsgespräche mit den Beamten über den Notruf 110 geführt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag auf einer Pressekonferenz in Göttingen mit.

Der Verdächtige sei „aalglatt“ aufgetreten, schilderten die Ermittler. Er habe nach bisherigen Erkenntnissen von verschiedenen Handys von Passanten angerufen.

Seine Bekannte, die er offenbar gezielt angriff, starb bereits am Donnerstag. Am Samstag wurde bekannt, dass auch eine 57-Jährige, die dem Opfer zur Hilfe geeilt und attackiert worden war, gestorben ist. Die Frauen waren demnach Arbeitskolleginnen. (dpa)

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