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GroßrazziaHunderte Polizisten gehen gegen Clankriminalität vor

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Einsatzkräfte und Spezialeinheiten bei einer Razzia (Symbolbild)

Berlin – Mit einer Großrazzia ist die Polizei am Donnerstag gegen Clankriminalität in Berlin und Umgebung vorgegangen. Die Einsätze richteten sich unter anderem gegen Verdächtige aus einem bekannten arabischstämmigen Clan und „russische Staatsangehörige tschetschenischer Herkunft“, wie die Staatsanwaltschaft bei Twitter schrieb.

Die beiden Gruppen waren im Herbst 2020 mehrfach sehr gewalttätig aufeinander losgegangen. Hunderte Polizisten, darunter auch Spezialeinsatzkommandos (SEK), waren an den Durchsuchungen beteiligt.

Zwei Festnahmen

Zwei Verdächtige wurden den Angaben zufolge verhaftet. Es gab mehr als 20 Durchsuchungen wegen organisierten Drogen- und Waffenhandels. Beteiligt waren auch das Bundeskriminalamt (BKA) mit seinem Spezialeinsatzkommando GSG9, die Brandenburger Polizei und die Steuerfahndung.

Zunächst hatte die „Bild“-Zeitung (Donnerstag) berichtet, dass mehr als 25 Objekte in Berlin und Brandenburg durchsucht wurden. Darunter soll der Neuköllner Kiosk sein, der Mitgliedern des Clans zugerechnet wird und der im Herbst von Tschetschenen überfallen wurde. Außerdem eine Lagerhalle in Neuhardenberg östlich von Berlin. Laut „Bild“ sollen die Täter Drogen in Lagerhallen in Brandenburg gebracht, in Fässer umgelagert und nach Berlin transportiert haben.

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Rivalität zwischen Clan-Gruppen

Ein führender Ermittler des Berliner Landeskriminalamtes (LKA) hatte erst kürzlich über die Konflikte zwischen rivalisierenden Gruppen gesagt, neue Banden würden seit einigen Jahren auftreten und versuchen, in den kriminellen Markt einzudringen. „Besonders Tschetschenen entwickeln sich zunehmend von der Rolle des kriminellen Dienstleisters zum kriminellen Akteur.“

Clan- und andere organisierte Kriminalität ist seit längerem in Berlin und in anderen Bundesländern ein Thema. Vor zwei Jahren stellten der Berliner Senat und die Kriminalpolizei einen Fünf-Punkte-Plan gegen die Clankriminalität vor.

Im Herbst wurden mehrere Mitglieder der Großfamilie, die auch jetzt im Zentrum der Razzia stand, wegen des Verdachts der Beteiligung an dem Juwelendiebstahl in der Dresdner Schatzkammer Grünes Gewölbe verhaftet. (dpa)

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