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HannoverBewachung von Clan-Patient kostete mindestens 900 000 Euro

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In der MHH wird ein mutmaßliches Clan-Mitglied mit Schussverletzungen behandelt.

Hannover – Die Bewachung eines mutmaßlichen Clan-Mitglieds an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat fast 900 000 Euro gekostet. Das sagte der hannoversche Polizeipräsident Volker Kluwe am Montag in einer Ausschuss-Sondersitzung im Landtag in Hannover.

Die Einsatzlage sei „sehr außergewöhnlich“ gewesen. Insgesamt seien bei dem Einsatz 16.058 Personalstunden angefallen, die Polizisten hätten fast 2500 Schichten geleistet, erläuterte Kluwe.

Wochenlange Bewachung löste heftigen politischen Streit aus

Der 35-jährige Mann aus Montenegro war in der Klinik wegen Schussverletzungen behandelt worden. Rund zwei Wochen lang wurde er aufwendig von der Polizei bewacht. Am Freitag verließ er das Land in Richtung Istanbul, nachdem die Stadt Hannover in Abstimmung mit dem Innenministerium beschlossen hatte, den Mann auszuweisen. An dem Polizeieinsatz und den daraus entstandenen Kosten hatte sich ein heftiger politischer Streit entzündet.

Inzwischen habe das Land Niedersachsen den Vizepräsidenten der Klinik, Andreas Tecklenburg, mit sofortiger Wirkung freigestellt, sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) in der Sondersitzung. Thümler bemängelte, sowohl intern bei der MHH als auch in der Meldekette von der Klinik zu den Sicherheitsbehörden und der Landesregierung habe es Defizite gegeben. (dpa)

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