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HochwasserSchweres Unwetter weitet sich nach Bayern, Sachsen und Österreich aus

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Salzburg Hochwasser

Hallein: Hochwasser überflutet die Altstadt.

Berchtesgardener Land/Sächsische Schweiz – Die Unwetterkatastrophe in Deutschland hat sich auf weitere Landesteile ausgedehnt. Nach den verheerenden Überflutungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mit mehr als 140 Toten rief am Samstagabend auch der oberbayerische Landkreis Berchtesgadener Land den Katastrophenfall aus. Dort kam mindestens ein Mensch durch die von massiven Regenfällen ausgelösten Fluten ums Leben. Auch in der Region Sächsische Schweiz in Sachsen kam es zu starken Überschwemmungen.

Mehrere Ortslagen in der Sächsischen Schweiz nicht mehr erreichbar

Am Samstag waren mehrere Ortslagen von Städten und Gemeinden n der Sächsischen Schweiz nicht mehr erreichbar. Besonders betroffen seien Neustadt, Sebnitz, Bad Schandau, Reinhardtsdorf-Schöna und Gohrisch, informierte das Landratsamt am Abend. „Die Situation ist angespannt, aber beherrschbar“, erklärte das Lagezentrum des Innenministeriums in Dresden auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Katastrophenfall im Landkreis Berchtesgardener Land ausgerufen

Am späten Samstagabend hat der Landkreis Berchtesgadener Land in Oberbayern den Katastrophenfall ausgerufen. Nach sintflutartigem Regen war die Feuerwehr dort seit Samstagabend mit rund 500 Einsatzkräften im Dauereinsatz. Zwei Menschen starben in dem Hochwassergebiet. Es sei bei einem Todesfall aber noch unklar, ob der dieser in Zusammenhang mit dem Hochwasser stehe, sagte die Sprecherin des Landratsamt Berchtesgadener Land, Alexandra Rothenbuchner.

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Die Lage im Berchtesgardener Land sei dramatisch, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Traunstein. Das Wasser schieße aus den Bergen, gleichzeitig stiegen die Pegelstände des Flusses Ache an. Betroffen waren vor allem die Orte Berchtesgaden, Bischofswiesen, Schönau am Königssee, Marktschellenberg und Ramsau im äußersten Südosten Bayerns. Dort trat das Wasser stellenweise über die Ufer und überflutete Straßen. Hänge rutschten ab. Einzelne Häuser mussten deshalb geräumt werden, sagte Rothenbuchner. Medien berichteten von Rekord-Pegelständen an der Ache - bis 22.00 Uhr lagen sie schon bei etwa 3,75 Metern.

Einsätze in der Oberpfalz

Ebenso ist in Chamerau in der Oberpfalz der Roßbach wegen Starkregens über die Ufer getreten. Ein Gebäude sei mit Sandsäcken vor den Wassermassen geschützt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Im gesamten Landkreis gab es fünf weitere Einsätze der Feuerwehr aufgrund von vollgelaufenen Kellern oder überschwemmten Straßen. Sintflutartige Regenfälle haben in der Nacht zum Sonntag auch weite Teile Österreichs erfasst. Sowohl in Salzburg als auch in Tirol und der Bundeshauptstadt Wien waren die Feuerwehren im Dauereinsatz, wie die Agentur APA meldete. Im Stadtgebiet von Hallein sei Zivilschutzalarm ausgelöst worden, ebenso wie in Mittersill im Pinzgau sowie in Kufstein in Tirol. In der Stadt Salzburg wurde der Hochwasserschutz entlang der Salzach aufgebaut.

In Kufstein wurden die Menschen aufgefordert, Gebäude nicht zu verlassen und sich in höhere Stockwerke zurückzuziehen. Im Stadtgebiet erreichte das Wasser der Zulaufbäche des Inns bereits die Straßen. Wegen möglicher Erdrutsche wurde ein Teil der Felbertauernstraße gesperrt. In Wien sorgten starker Regen und Gewitter für Hochbetrieb bei den Feuerwehren. Meist wurden die Feuerwehrleute wegen überfluteter Keller oder Unterführungen gerufen, bis zum Sonntagmorgen berichtete die Berufsfeuerwehr von über 500 Einsätzen.

Starkregen setzt Teile Österreichs unter Wasser

Sintflutartige Regenfälle haben in der Nacht zum Sonntag auch weitere Teile Österreichs erfasst. Sowohl in Salzburg als auch in Tirol und der Bundeshauptstadt Wien waren die Feuerwehren im Dauereinsatz, wie die Agentur APA meldete. Im Stadtgebiet von Hallein sei Zivilschutzalarm ausgelöst worden, ebenso wie in Mittersill im Pinzgau sowie in Kufstein in Tirol. In der Stadt Salzburg wurde der Hochwasserschutz entlang der Salzach aufgebaut. Allerorts beobachteten die Krisenstäbe die Pegelstände von Bächen und Flüssen.

In Hallein überfluteten die Wassermassen Teile der Altstadt. Ein Bach hatte sich am Abend zu einem reißenden Strom entwickelt, bestätigte die Polizei am Samstag entsprechende Videos, die im Internet zu sehen waren. Nach Angaben der Feuerwehr lagen am späten Abend keine Meldungen über Vermisste, Verletzte oder gar Tote vor. Menschen, die in ihren Häusern eingeschlossen waren, seien mit Hilfe von Booten oder Lastwagen geborgen worden, sagte Landesfeuerwehr-Kommandant Günter Trinker. (dpa)

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