In Deutschland entdecktWHO meldet Ausbruch von tödlichem Marburg-Virus in Afrika

Lesezeit 2 Minuten
Marburg-Virus IMAGO 180722

Das Marburg-Virus in einer Detailaufnahme unter dem Mikroskop.

Köln – Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor einem neuen Ausbruch des gefährlichen und seltenen Marburg-Virus. Virologen hätten am Wochenende nach langer Zeit wieder zwei Fälle bestätigt. Den Ursprung hat das seltene Virus in Deutschland.

Laut Angaben der WHO haben Forscher aus einem Testlabor im Senegal nun zwei Fälle in Ghana bestätigt, die bereits im vergangenen Monat aufgetreten waren. Beide Patienten sind an den Folgen der Erkrankung gestorben. Laut offiziellen Angaben liegt die Sterblichkeitsrate bei 23 Prozent, fast jeder vierte Infizierte überlebt das Marburg-Virus nicht.

Marburg-Virus: WHO ordnet Quarantäne nach Ausbruch in Afrika an

In Ghana befänden sich nach den zwei Fällen 98 Menschen in Quarantäne, der Ausbruch ereignete sich in der Ashanti-Region im Süden Ghanas. Beide Fälle sollen unabhängig voneinander aufgetreten sein, die beiden Verstorbenen stehen in keinerlei Kontakt zueinander. Es sind die ersten beiden Fälle in Ghana überhaupt.

„Die Gesundheitsbehörden vor Ort sind derzeit dabei, die Ursache für den Ausbruch intensiv zu analysieren. Wir arbeiten mit ihnen eng zusammen, um neue Infektionen schneller zu erkennen und Kontakte nachzuverfolgen“, erklärte Dr. Francis Kasolo, WHO-Vertreter in Ghana.

Die WHO will Experten nach Ghana entsenden, um den Ausbruch des sehr seltenen Marburg-Virus unter Kontrolle zu bekommen. Sie sollen Tests bereitstellen und die lokalen Behörden bei der Behandlung von Patienten unterstützen.

Mehr als 200 Tote bei schlimmem Ausbruch des Marburg-Virus in Angola

Den letzten Ausbruch des Marburg-Virus hatte es im September 2021 in Guinea gegeben. Weitere Fälle wurden in den vergangenen Jahren in der Demokratischen Republik Kongo, Kenia, Südafrika und Uganda gegeben. In Angola starben 2005 knapp 200 Menschen an einem Ausbruch des Marburg-Virus.

Das Marburg-Virus wird in der Regel von Flughunden auf den Menschen übertragen, die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt über den Austausch von Körperflüssigkeiten. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, hohes Fieber, innere Blutungen und Durchfall. Vereinzelt erbrechen Patienten auch Blut.

Tödliches Marburg-Virus hat seinen Ursprung in Deutschland

Das Marburg-Virus wurde erstmals 1967 in Marburg nachgewiesen, an einem Tag starben abrupt mehrere Menschen an der damals noch unbekannten Erkrankung. Später wurde festgestellt, dass es sich beim Marburg-Virus um einen direkten Verwandten des Ebola-Virus handelt. 

Der Ausbruch erfolgte vermutlich durch eine Infektion bei Versuchsaffen eines Marburger Konzerns, die infiziert aus Uganda nach Deutschland gebracht wurden. Die Tiere sollten eigentlich genutzt werden, um an Impfstoffen gegen Masern und Kinderlähmung zu forschen.

KStA abonnieren