Kölner beteiligen sichHomosexuelle kapern Hashtag von rechtsextremer US-Gruppe

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Regenbogenflagge Symbol

Ein Regenbogenflagge, ein Zeichen der Pride-Bewegung, weht am Brandenburger Tor in Berlin beim „Christopher Street Day“. (Symbolfoto)

Washington/Köln – Kreativer Protest: In sozialen Netzwerken haben Homosexuelle das Hashtag „#ProudBoys“ regelrecht gekapert, indem sie Bilder von sich und ihren Partnern verbreitet haben. Der Hintergrund: „Proud Boys“ (deutsch: „stolze Jungs“) nennt sich auch eine rechtsextreme Bürgerwehr-Organisation in den USA, die Verschwörungserzählungen, Rassismus und Homophobie verbreitet.

Rechtsextremisten erlebten Aufwind nach US-TV-Debtatte

Die US-amerikanische Organisation hatte zuletzt Aufwind erlebt, weil sie bei der TV-Debatte zwischen den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Joe Biden erwähnt wurden. Der Kandidat der Demokraten, Joe Biden, forderte, dass sich der Präsident von den Rechtsextremisten distanziert. Trump reagierte jedoch nur zögerlich und geriet dafür in die Kritik – „Proud Boys, stand still and stand by“ („Haltet euch zurück und haltet euch bereitet“), war dann schließlich das, was der US-Präsident erwiderte. Die „Proud Boys“ verstanden dies als Zustimmung und feierten auf Twitter und Facebook. Trump entschuldigte sich danach und verurteilte „alle Rechtsextremisten“.

Gegen die Propaganda und die Hetze, die von der rechten Gruppe ausging, stellten sich nun weltweit Schwule und Lesben. Mit einer regelrechten Bilderflut von gleichgeschlechtlichen Paaren gingen die Hass-Botschaften in den sozialen Netzwerken unter. Sehr zum Missfallen der homophoben US-Bewegung.

An der Protestaktion beteiligten sich unter anderem auch die ZDF-Moderatorin Dunya Hayali oder der Fraktionsgeschäftsführer der Kölner Grünen, Lino Hammer. Die Begriffe „Proud“ oder auch „Pride“ („Stolz“) haben in der Szene der Homosexuellen und LGBTQI-Community eine besondere Bedeutung: Sie sollen den selbstbewussten, stolzen Umgang mit der eignen Sexualität verdeutlichen.

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