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Kommentar zu sterbenden WäldernDer Wald der Zukunft ist keine Holzfabrik

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Wald

Wie ist der Wald zu retten? Eine gemeinsame Linie gibt es nicht.

Dem Wald geht es so dreckig wie nie. Der neue Schadensbericht der Bundesregierung kann selbst in seiner Dramatik keinen mehr groß überraschen. Die Bundesländer hatten schon im Sommer 2020 Alarm geschlagen, noch bevor sich ihre Baum-Experten an die jährliche Untersuchung begaben.

Selbst den vielen neuen Wanderfreunden, die das Bergische Land oder die Eifel in der Corona-Krise entdeckt haben, ist das Elend nicht verborgen geblieben. Das Leid des Waldes wird also von niemandem bestritten. Doch von einem Krisenplan, wie sich das Massensterben eindämmen lässt, ist die Regierung weit entfernt.

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Die Waldbauern wüssten selbst am besten, was zu tun ist, sagt die Bundesumweltministerin. Die Agrarministerin spricht von nachhaltiger Wiederbewaldung. Umweltverbände wettern gegen den Kahlschlag und Promi-Förster wie Peter Wohlleben machen sich mit radikalen Vorschlägen, den Wald einfach in Ruhe zu lassen, dann werde er sich stabilisieren, bei den Waldbauern keine Freunde.

Wir müssen über den Wald reden

Es wird höchste Zeit, gemeinsam über den Wald zu reden. Ein paar Eckpfeiler gibt es. Weg mit den Monokulturen. Der Wald der Zukunft ist keine Holzfabrik, er ist gemischt, die Bäume unterschiedlich alt. Die Frage, ob man ihn mit Eiche, Hainbuche, Linde und Lärche erfolgreich umbauen kann, weil diese Arten aus heutiger Sicht klimastabiler sind, wird sich jedoch erst in 40 Jahren beantworten lassen. Mit solchen Zeitspannen können Politiker in der Regel wenig anfangen.

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