Methangas-ExplosionMindestens 13 Tote bei Unglück in tschechischem Bergwerk

Lesezeit 2 Minuten
Bergwerk_Karvina1

Prag – Bei einem Unglück in einem tschechischem Kohlebergwerk sind mindestens 13 Bergleute ums Leben gekommen. Das teilte ein Sprecher der Betreiberfirma OKD am Freitag mit.

Zwei Männer lagen mit lebensgefährlichen Verbrennungen im Krankenhaus, wie die Agentur CTK berichtete. Acht weitere wurden leicht verletzt. Es ist das schwerste Grubenunglück in Tschechien seit 1990. Die Zeche liegt rund 300 Kilometer östlich von Prag.  Zwölf der Toten stammten nach Angaben der Zeche aus Polen, einer aus Tschechien. 

Nach ersten Erkenntnissen entzündete sich unter Tage ein Luft-Methangas-Gemisch. Es kam in einer Tiefe von schätzungsweise rund 800 Metern zu einer gefürchteten Schlagwetterexplosion, die ganze Arbeitsbereiche zerstörte. 

Retter suchten die ganze Nacht über verzweifelt nach Überlebenden. Wegen der enormen Hitzeentwicklung und auströmender giftiger Gase konnten sie den am schwersten betroffenen Bereich bisher nicht betreten. Die meisten der Toten können wahrscheinlich erst im neuen Jahr geborgen werden.

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und sein tschechischer Kollege Andrej Babis eilten an die Unglücksstelle. „Das ist eine große Tragödie für alle Polen und Tschechen“, schrieb Morawiecki auf Twitter und sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus.

Das Bergwerk nahe der Stadt Karvina ist seit 1968 in Betrieb und wurde vor einigen Jahren modernisiert. Die Stollen liegen in einer Tiefe von bis zu 1100 Metern.

Das Unglück sei eine große vorweihnachtliche Tragödie, sagte der Bürgermeister der angrenzenden Bergwerksgemeinde Stonava, Ondrej Feber, der Onlineausgabe der Zeitung „Pravo“.

Der Bergwerksbetreiber OKD ist seit April wieder im Besitz des tschechischen Staates. Die Regierung in Prag hatte den Betrieb nach der Insolvenz für umgerechnet rund drei Millionen Euro übernommen. Das Unternehmen beschäftigt in der strukturschwachen Region rund 9500 Menschen. In diesem Jahr wurden rund fünf Millionen Tonnen Steinkohle gefördert. (afp, dpa)

KStA abonnieren