Motorräder fuhren aufeinander zuDrei Tote nach Unfall bei Bikertreffen

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Wittstock bikertreffen 1809

Die Biker hatten sich im Internet zu dem Treffen verabredet, am Ende starben bei einem Unfall drei Menschen.

Wittstock – Bei einem Biker-Treffen am Samstag im Norden Brandenburgs auf einem ehemaligen Militärflugplatz sind drei Männer auf zwei Motorrädern ums Leben gekommen. Die beiden beteiligten Motorräder sollen auf der Betonpiste mit noch ungeklärter Geschwindigkeit aufeinander zugefahren sein, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. 

Die Polizei stellt sich nun die Frage, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Ersten Erkenntnissen zufolge sollen sich die Motorräder seitlich berührt haben, die Kollision habe zu dem schweren Unfall geführt, an dessen Ende die Trümmerteile der Zweiräder weit verstreut auf der alten Fluglandebahn des ehemaligen Militärflugplatzes bei Wittstock/Dosse lagen und der drei Menschen das Leben kostete.

Drei Tote nach Unfall bei Bikertreffen – Polizei ermittelt wegen Mord 

Ein 46-jähriger aus Wittstock, der allein fuhr, und ein 47-jähriger Biker aus Haldensleben (Sachsen-Anhalt) stürzten mit ihren Maschinen und kamen ums Leben. Auf der Maschine des 47-Jährigen saß noch ein 35 Jahre alter Mann aus Norderstedt (Kreis Segeberg) in Schleswig-Holstein als Sozius, der ebenfalls tödlich verletzt wurde, wie der Sprecher sagte.

Auf dem stillgelegten Flugplatz Alt Daber bei Wittstock hatten sich am Samstag etwa 50 Motorradfahrer aus mehreren Bundesländern getroffen. Weitere Erkenntnisse zur Unfallursache soll ein Dekra-Gutachter ermitteln.

Zeugen auf Bikertreffen in Wittstock sprechen von lautem Knall

Die Zeugen hätten wohl einen Knall gehört, aber bislang gesagt, sie hätten den Unfall nicht beobachten können, sagte Polizei-Einsatzleiter Amadeo Pogalz. Zu der Frage, ob die Motorradfahrer möglicherweise eine Mutprobe bestehen wollten, äußerte er sich nicht näher. Die „Bild“-Zeitung will von Zeugen erfahren haben, dass auf dem Bikertreffen eine Mutprobe, bei dem zwei Fahrer aufeinander zurasen und derjenige, der zuerst ausweicht, das „Spiel“ verliert, durchgeführt worden sein soll. Die Polizei bestätigte das nicht.

Geprüft werden nach Aussage des Polizei-Einsatzleiters auch mögliche Videos zum Unfall in sozialen Netzwerken. Mit welchem Tempo waren die Motorräder aufeinander zugefahren? Dazu müsse die Polizei erst das Unfallgutachten abwarten, meinte der Einsatzleiter.

Der ehemalige Militärflugplatz Alt Daber stammt aus der NS-Zeit. Er liegt an der Landesgrenze zu Mecklenburg und wurde von 1945 bis 1994 von der sowjetischen Armee genutzt. Die historischen Kasernen verfallen, auf dem Gelände gibt es einen riesigen Solarpark. Doch die breite Start- und Landebahn ist noch frei zugänglich.

Nicht der erste Unfall auf dem Militärflugplatz

Ob es Konsequenzen geben wird, etwa um den Zugang zu der alten Betonpiste zu erschweren, blieb am Sonntag unklar. Polizei-Einsatzleiter Pogalz sagte, es sollten Gespräche folgen, wie solche schweren Unfälle zu verhindern seien und ob Hindernisse dort aufgebaut werden sollten. Es sei nicht der erste Unfall auf dem Gelände gewesen. (pst/dpa)

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