Köln – Nachdem Bestellobergrenzen für den Corona-Impfstoff von Biontech eingeführt wurden, gibt es jetzt auch noch Lieferprobleme mit Moderna. „Das ist innerhalb von weniger als einer Woche die zweite Hiobsbotschaft für die Impfkampagne in den hausärztlichen Praxen!“ sagt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.

Dabei habe das Bundesgesundheitsministerium versichert, dass zumindest der Impfstoff von Moderna unbegrenzt ausgeliefert werde. „Jetzt werden die hausärztlichen Praxen und alle anderen Beteiligten der Impfkampagne von Großhandel und Politik an den Rand des organisatorischen Kollapses getrieben“, heißt es weiter in der Pressemitteilung vom Freitagnachmittag vom Hausärzteverband Nordrhein.

Probleme mit Moderna-Lieferung: „Vollständiges Organisationsversagen“

Nun müssten erneut Impftermine verschoben oder abgesagt und Patienten, die mühsam auf den Impfstoff von Moderna umgestellt wurden, kontaktiert werden. Damit werde die gerade an Fahrt aufnehmende Impfkampagne in Deutschland erneut fundamental ausgebremst.

„Es grenzt an vollständiges Organisationsversagen: Erst wird völlig unabgestimmt die ganze Bevölkerung zum sofortigen Impfen und Boostern aufgerufen, die Praxen werden überrannt und stellen unter größten Anstrengungen und widrigen Umständen kurzfristig eine neue Impfkampagne auf die Beine und dann geht nach kürzester Zeit der Impfstoff aus!“, sagt Weigeldt.

Aus Sicht des Verbandes müsse die Verteilung des Impfstoffs am Bedarf ausgerichtet werden und nicht nach Marktanteilen über den Großhandel ausgeben werden.  (red/lsc)