Nach MordanschlagTV-Journalist de Vries in Niederlanden gestorben

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Trauerbekundungen in Amsterdam

Amsterdam – Der prominente niederländische Kriminal-Reporter Peter R. de Vries ist seinen schweren Verletzungen erlegen. „Peter hat bis zuletzt gekämpft, aber er hat den Kampf verloren“, erklärte seine Familie in einer vom Sender RTL am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. De Vries war am 6. Juli in Amsterdam niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt worden.

Kurz nach dem Anschlag waren mit Hilfe von Aussagen von Augenzeugen und Kamerabildern zwei verdächtige Männer auf der Autobahn etwa 60 Kilometer von Amsterdam entfernt festgenommen worden. Ein 35 Jahre alter Pole mit Wohnsitz im Dorf Maurik im Südosten der Niederlande soll das Fluchtauto gefahren haben.

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Peter R. de Vries

Ein 21-jähriger Rotterdamer soll aus nächster Nähe fünf Schüsse auf den Reporter abgefeuert haben, einer davon traf ihn den Berichten zufolge im Kopf. Der Rotterdamer ist Medienberichten zufolge mehrfach vorbestraft. Auch der Verdächtige aus Polen soll bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten sein.

Internationale Berühmtheit

De Vries war der führende Kriminalreporter der Niederlande und trat regelmäßig auch als Sprecher von Opfern oder Zeugen bei Prozessen auf. Regelmäßig war er auch Gast bei TV-Talkshows. Zuletzt war er die Vertrauensperson des Kronzeugen in einem großen Prozess.

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International bekannt wurde der Reporter 1987 mit seinem Bestseller über die Entführung des Bierbrauers Freddy Heineken. 2008 gewannt er einen Emmy Award für seine Reportagen über den Fall von Natalee Holloway. Die Amerikanerin war 2005 auf Aruba verschwunden und vermutlich von einem Niederländer getötet worden. (mbr/lfr/dpa) 

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