Nasal verabreichtLauterbach bezeichnet neue Form der Impfung als „Hoffnungsträger“

Lesezeit 2 Minuten
Karl Lauterbach 0411

Karl Lauterbach ist zuversichtlich, dass nasale Impfstoffe in Zukunft das Risiko einer Erkrankung eindämmen können.

Berlin – Seit knapp vier Wochen wirbt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angesichts steigender Corona-Infektionszahlen im Herbst und Winter in einer neuen Impfkampagne erneut dafür, dass sich Bürgerinnen und Bürger gegen Corona impfen lassen. Bislang gibt es die Impfungen in Deutschland nur per Injektion, nun aber bezeichnet Lauterbach eine ganz andere Form der Impfung als „Hoffnungsträger“.

Die Rede ist von „Prime and Spike“, einer nasalen Impfung – verabreicht ähnlich wie ein Nasenspray. „Prime and Spike nasal vaccine Yale University ist ein Hoffnungsträger“, so der SPD-Politiker via Twitter.

Nasaler Impfstoff an Mäusen getestet – Lauterbach mit Ergebnissen zufrieden

„Bei Mäusen funktioniert nasaler Impfstoff schon“, gibt er sich zuversichtlich, dass der Stoff auch bei Menschen die gewünschte Wirkung haben könnte. Langfristig hält er nasale Impfstoffe als „vielleicht besten Weg, 2-3 Coronainfektionen pro Jahr zu verhindern, die Long Covid Risiko tragen“, so Lauterbach.

Alles zum Thema Karl Lauterbach

Der von Karl Lauterbach angesprochene Impfstoff von Yale hat laut Studienergebnissen geholfen, die Immunantwort auf Covid-19 bei zuvor geimpften Tieren zu stärken und die Virusübertragung zu reduzieren.

Nasaler Impfstoff setzt da an, wo auch der Virus andockt

Der von Yale-Forschern entwickelte neue Impfstoffansatz soll die Immunantwort im Atmungssystem verbessern. Die Idee der Entwickler: Der neue Ansatz soll dazu beitragen, Durchbruchinfektionen bei geimpften Personen zu verhindern, indem er die Immunantwort in der Schleimhaut der Atemwege stärkt, die die ersten Zellen sind, die von Covid-19 angegriffen werden.

„Der nasale Impfstoff fördert die Entwicklung einer Immunität innerhalb des Atmungssystems, das schneller auf Infektionen reagieren kann“, sagt Dr. Benjamin Goldman-Israelow, Assistenzprofessor für Medizin (Infektionskrankheiten) an der Yale School of Medicine in einem Bericht zum Impfstoff.

„Durch die Schaffung einer Schleimhautimmunität hilft der Impfstoff, das Virus an seinem Eintrittspunkt zu stoppen, anstatt bis später zu warten, um zurückzuschlagen.“ 

Nasaler Impfstoff wird kurzfristig nicht helfen

Ganz neu sind die ersten Forschungsergebnisse von „Prime and Spike“ an Tieren nicht. Der von Lauterbach nun als „Hoffnungsträger“ gelabelte Bericht aus den „YaleNews“ wurde bereits Ende September veröffentlicht.

Kurzfristig wird der noch nicht zugelassene nasale Impfstoff in Deutschland ohnehin noch nicht helfen. Deutschland setzt für den Herbst und Winter auf angepasste Impfstoffe, die gegen die neuen Varianten Omikron BA.1 und BA.2, sowie BA.4 und BA.5 wirken sollen. (pst)

KStA abonnieren