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Neue FälleWHO untersucht Zusammenhang zwischen Corona und Hepatitis bei Kindern

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Kind in KH Symbol

Ein Kind lieg in einem Krankenbett (Symbolbild)

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) untersucht einen Zusammenhang zwischen dem Coronavirus und den mysteriösen Hepatitis-Erkrankungen bei Kindern. Inzwischen seien bereits 348 wahrscheinliche Fälle der Erkrankung mit unbekannter Herkunft in 20 Ländern gemeldet worden, erklärte die WHO am Dienstag. Allein in Großbritannien wurden mehr als 160 davon gemeldet. Dazu kommen 70 Fälle aus 13 Ländern, die noch nicht abschließend klassifiziert sind.

Die führende Hypothese für die Ursache bleiben demnach Adenoviren. Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, die bei gesunden Kindern nur selten auftritt. Zuletzt nahm die Zahl mysteriöser Hepatitis-Erkrankungen bei Kindern weltweit zu.

Mehr als hundert bekannte Fälle – fünf Kinder gestorben

Die WHO war am Anfang April erstmals über ungeklärte Hepatitis-Fälle in Schottland informiert worden. Die USA untersuchen laut eigenen Angaben mittlerweile mehr als hundert Fälle, in fünf davon sind die Kinder gestorben. In einigen Fällen wurden Lebertransplantationen nötig. In der vergangenen Woche habe es „einige wichtige Fortschritte“ bei der Untersuchung der Fälle und möglicher Ursachen gegeben, sagte Philippa Easterbrook vom globalen Hepatitis-Programm der WHO.

„Gegenwärtig bleiben die führenden Hypothesen diejenigen, die Adenoviren mit einbeziehen - wobei auch die Rolle von Covid, entweder als Co-Infektion oder als frühere Infektion, noch eine wichtige Rolle spielt.“

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Weitere Tests in der vergangenen Woche bestätigten, dass etwa 70 Prozent der Hepatitis-Fälle positiv auf Adenoviren getestet wurden, wobei der Subtyp 41 - der normalerweise mit Magen-Darm-Entzündungen in Verbindung gebracht wird - der vorherrschende Subtyp ist.

18 Prozent der Hepatitis-Patienten positiv auf Corona getestet

Die Tests haben auch gezeigt, dass etwa 18 Prozent der Fälle positiv auf Covid-19 getestet wurden. Mithilfe neuer Daten aus Großbritannien wollen die Forscher nun klären, „ob Adeno nur eine zufällig entdeckte Infektion ist oder ob es einen kausalen“ Zusammenhang gibt, sagte Easterbrook weiter. Bisherige Untersuchungen zeigten keine der typischen Merkmale, die bei einer Leberentzündung durch Adenoviren erwartet würde.

Adenoviren sind weit verbreitete Viren, die normalerweise nur leichte Erkrankungen auslösen. Es gibt mehr als 50 Typen dieser Viren, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Die meisten dieser Erreger verursachen Erkältungen, manche lösen aber andere Beschwerden aus. (afp)

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