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Pipeline-Leck„Feuerauge“ glüht im Golf von Mexiko

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Feuerauge

Die kreisförmig brodelnde Glut im Wasser wird auch als „Feuerauge“ bezeichnet.

Mexiko City/Köln – Ein ungewöhnliches Feuer hat im Golf von Mexiko stattgefunden. Wegen eines Gaslecks in einer Unterwasser-Pipeline hat es im Meer vor Mexiko gebrannt. Verantwortlich für diese Umweltkatastrophe ist der kriselnde Erdölkonzern Pemex, der schon häufiger negativ aufgefallen ist.

Das Feuer 150 Meter vor einer Bohrinsel der Ölförderanlage Ku-Maloob-Zaap im Golf von Mexiko sei am Freitag nach fünfeinhalb Stunden gelöscht worden, teilte der staatliche Erdölkonzern Pemex mit.

Feuerauge im Golf von Mexiko

Ein Video, das den Brand zeigen soll, verbreitete sich auch außerhalb Mexikos in sozialen Medien - manche Twitter-Nutzer bezeichneten die kreisförmig brodelnde Glut im Wasser als „Feuerauge“.

Laut Pemex gab es weder Verletzte noch mussten Menschen in Sicherheit gebracht werden. Der Brand wurde demnach von Schiffen aus bekämpft und die Verbindungsventile in der Pipeline geschlossen. Der normale Betrieb sei wiederhergestellt, der Vorfall werde untersucht, hieß es. Der Chef der Energie- und Umweltbehörde Asea, Ángel Carrizales, schrieb auf Twitter, es sei kein Öl ausgetreten.

Greenpeace reagiert erschüttert

Die Umweltschutzorganisationen schlagen nach dem Vorfall Alarm. Greenpeaxe Deutschland schreibt auf Twitter: „Schreckliche Bilder aus dem Golf von #Mexiko - dort hat das Meer aufgrund eines Gaslecks gebrannt Vor Angst schreiendes GesichtAuch wenn das Feuer gelöscht ist, bleibt die Gefahr durch solche Unfälle. Keine Verbrennung mehr von Öl und Gas!“

Pemex hat nicht den besten Ruf. Das mexikanische Staatsunternehmen ist einer der am stärksten verschuldeten Energiekonzerne der Welt. Aufgrund fehlender Investitionen in moderne Technik fällt die Ölproduktion in Mexiko seit Jahren stetig. Der frühere Pemex-Chef Emilio Lozoya (2012-2016) wurde wegen Korruptionsvorwürfen angeklagt und vergangenen Juli von Spanien nach Mexiko ausgeliefert.

„Deepwater Horizon“ war die bislang größte Umweltkatastrophe dieser Art

Im Jahr 1979 war es auf einer Pemex-Bohrinsel zu einem Ölausbruch gekommen, bei dem über knapp 300 Tage Schätzungen zufolge mindestens eine halbe Million Tonnen Öl in den Golf von Mexiko flossen.

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Die bislang größte Umweltkatastrophe dieser Art löste im 20. April 2010 eine Explosion der vom BP-Konzern geleasten Bohrinsel „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko aus. Mehr als 1000 Kilometer Küste wurden verschmutzt, Hunderttausende Tiere starben. Elf Arbeiter kamen bei dem Unfall ums Leben. Ihre Leichen wurden nie gefunden. (mbr/dpa) 

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