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Tödlicher Raser-UnfallStaatsanwältin wirft Mord vor – Angeklagter wird behandelt

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Raserprozess München

Der wegen Mordes angeklagte 35-Jährige (Mitte) steht vor Prozessbeginn zusammen mit seinem Anwalt Tom Heindl (2.v.r.) im Landgericht im Gerichtssaal.

München – Etwas mehr als ein Jahr nach dem Tod eines 14-Jährigen bei einem Aufsehen erregenden Raserunfall in München hat am Dienstag der Prozess gegen den Fahrer begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord und Mordversuch vor. Während der Verlesung der Anklage bat die Verteidigung vor dem Landgericht München I um eine Unterbrechung.

„Mir geht“s nicht gut. Ich krieg' schlecht Luft“, sagte der 35 Jahre alte Angeklagte. Daraufhin wurde ein Sanitäter gerufen, um den Mann zu behandeln - und die Verhandlung für knapp eine halbe Stunde unterbrochen. Der Angeklagte bekam ein Beruhigungsmittel.

Tempo 120 und mehrere rote Ampeln ignoriert

Der Deutsche aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen war am 15. November 2019 um kurz vor Mitternacht auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle auf der Gegenfahrbahn durch die Stadt gerast.

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Er ignorierte laut Polizei mehrere rote Ampeln und erfasste - nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit mehr als 120 Kilometern in der Stunde - zwei 14 und 16 Jahre alte Jugendliche, die gerade die Straße überquerten. Der 14-Jährige starb, die 16-Jährige wurde schwer verletzt.

Das Gericht hat zwölf Verhandlungstage für den Prozess angesetzt. Das Urteil könnte demnach am 26. Februar fallen. Aus Sicht des Gerichtes kommt im Falle einer Verurteilung des vorbestraften Angeklagten sogar die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld in Betracht. Damit wäre eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen. (dpa)

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