Sängerin Beyonce unterstütztUS-Justiz schiebt Hinrichtung von Rodney Reed auf

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Demonstranten halten Protestplakate gegen die Hinrichtung von Rodney Reed während eines Protests in der Nähe des Büros vom Staatsanwalt des Landkreis Bastrop.

Washington – Die US-Justiz hat die für kommenden Mittwoch geplante Hinrichtung des zum Tode verurteilten Afroamerikaners Rodney Reed vorerst ausgesetzt. Das Berufungsgericht im Bundesstaat Texas beschloss am Freitag (Ortszeit), dass das Urteil gegen den 51-Jährigen aus dem Jahr 1998 nicht vollstreckt werden darf. Kurz zuvor hatte das für Begnadigungen und Strafaussetzungen zuständige Gremium in Texas bereits einstimmig eine Verschiebung der Hinrichtung empfohlen.

Ehemaliger Verlobter des Opfers unter Verdacht

Die Verteidigung hatte neue Beweise vorgelegt, die Reed entlasten können. Reed wurde vor mehr als 20 Jahren von einer ausschließlich mit Weißen besetzten Jury wegen Vergewaltigung und Mordes an der 19-jährigen Weißen Stacey Stites zum Tode verurteilt.

Er beteuerte stets seine Unschuld und gab an, mit der jungen Frau eine heimliche Affäre gehabt zu haben. Seine Verteidiger vertreten die Ansicht, dass nach dem Prozess aufgetauchte Beweiselemente Reeds Version stützen und auf einen anderen Verdächtigen hinweisen.

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Bei diesem soll es sich um den damaligen Verlobten des Opfers handeln - den Ex-Polizisten Jimmy Fennell, der inzwischen wegen einer anderen Vergewaltigung eine zehnjährige Haftstrafe absaß. Eine frühere Kollegin Stites' sagte nach Angaben von Reeds Anwälten inzwischen aus, dass sie von der Affäre zwischen Stites und Reed Kenntnis hatte. Ein früherer Mithäftling des Ex-Polizisten sagte demnach aus, Fennell habe sich selbst des Mordes an seiner Verlobten bezichtigt und diesen damit begründet, dass sie „hinter seinem Rücken mit einem Schwarzen schlief“.

Viele Stars unterstützen die Proteste

Reed erhielt mit dem Heranrücken des Termins der Hinrichtung von zahlreichen Prominenten, Abgeordneten und Millionen US-Bürgern Unterstützung. Dazu zählten der Sohn der Bürgerrechtsikone Martin Luther King, Realitystar Kim Kardashian sowie die Sängerinnen Rihanna und Beyoncé. Zwei Online-Petitionen verzeichneten mehr als 3,5 Millionen Unterschriften. (afp)

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