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Tod von deutscher Forscherin auf KretaHinweise auf Verbrechen mehren sich

Lesezeit 2 Minuten
Suzanne Eaton

Biologin Suzanne Eaton (USA) forschte am Max Planck Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden

Dresden – Nach dem Tod der Dresdner Wissenschaftlerin Suzanne Eaton auf Kreta mehren sich die Hinweise, dass sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Übereinstimmenden griechischen Medienberichten zufolge könnte die 59-Jährige erstickt worden sein. Eine offizielle Bestätigung der Behörden lag der Deutschen Presse-Agentur bis Mittwochabend nicht vor.

Griechische Medien beriefen sich auf die Untersuchung zweier Gerichtsmediziner, wonach dem Opfer etwas auf Mund und Nase gedrückt worden sein müsse. Wie das Nachrichtenportal der Zeitung „Protothema“ berichtete, hatten die Gerichtsmediziner nach einer ersten Obduktion keine Wunden entdeckt, die durch Schüsse oder Stiche entstanden sein könnten. Aus diesem Grund seien weitere Untersuchungen notwendig gewesen.

Suzanne Eaton hatte an Expertentreffen teilgenommen

Die Leiche der gebürtigen US-Amerikanerin Suzanne Eaton war am Montagabend gefunden worden. Sie hatte an einem Expertentreffen in der kleinen Hafenstadt Kolymbari teilgenommen und war am 4. Juli zu einer Wanderung aufgebrochen, von der sie nicht wieder zurückkehrte. Wanderer fanden die Leiche in einer kleinen Grotte nahe der Ortschaft Maleme rund zehn Kilometer von Kolymbari entfernt.

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Die Grotte war während des Zweiten Weltkriegs zu einer Art Depot für Munition und Waffen durch die deutsche Wehrmacht ausgebaut worden, die die Insel damals besetzt hatte. Die Tunnel darin glichen einem Labyrinth, berichteten Augenzeugen im Rundfunk.

Holzpalette lag vor ihrer Leiche

Vor der Leiche wurde eine Holzpalette gefunden, hieß es aus Polizeikreisen. Dies deute möglicherweise auf einen Versuch hin, die Leiche zu verstecken. Anderen Berichten zufolge könnte die Frau in einen Schacht gefallen oder hineingeworfen worden sein, der zur Belüftung für dieses Munitionsdepot gedient haben soll.

Eaton stammte aus Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien. Sie hatte im Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden gearbeitet. Im Gründungsjahr des Instituts kam sie nach Dresden, wo ihr Mann einer der Direktoren ist. Mit ihrem Team forschte sie an Fruchtfliegen, wie Zellen miteinander kommunizieren, um Gewebe einer bestimmten Größe und Form zu bilden. Das Max-Planck-Institut hatte sich „schockiert und erschüttert“ über den Tod der Forscherin gezeigt. (dpa)

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