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Stars und PersönlichkeitenDiese prominenten Menschen sind 2020 gestorben

Lesezeit 50 Minuten
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Herbert Feuerstein, Wolfgang Clement und Eddie Van Halen (v.l.n.r.)

Politiker, Musiker, Schauspieler oder Sportler: Im Jahr 2020 mussten wir uns bereits von vielen bekannten Persönlichkeiten verabschieden. Ein chronologischer Überblick über die Stars und Prominenten, die in diesem Jahr gestorben sind.

Pierre Cardin

Der Pariser Modeschöpfer Pierre Cardin starb am 29. Dezember im Alter von 98 Jahren. Der 1922 in Italien geborene Cardin hat nicht nur die futuristische Mode mitbegründet, sondern als erster seiner Branche Mode für die Masse entworfen und wie kein anderer seinen Namen weltweit vermarktet. Cardin galt neben Paco Rabanne und André Courrèges als Erfinder der futuristischen Mode. So schickte er Anfang der 1960er Jahre seine Mannequins in astronautenähnlichen Anzügen und mit Helm über den Laufsteg. Bis ins hohe Alter hinein entwarf er Kollektionen.

Stella Tennant

Das schottische Model starb am 22. Dezember im Alter von 50 Jahren. Tennant wurde in den 1990er Jahren als Model bekannt und lief etwa für die Designer Versace und Alexander McQueen. Später war sie das Gesicht von Chanel und wurde eine der Musen von Modeschöpfer Karl Lagerfeld. Sie war Mutter von vier Kindern. Die Beamten seien am Dienstag wegen des plötzlichen Todes alarmiert worden, zitierte PA einen Polizeisprecher in London. Es gebe keine verdächtigen Umstände. Die Familie machte zur Todesursache keine Angaben.

Alles zum Thema Angela Merkel

Claude Brasseur

Der französische Schauspieler starb am 22. Dezember im Alter von 84 Jahren. Der aus einer traditionsreichen Schauspielerfamilie stammende Brasseur arbeitete für den Film und das Fernsehen. Im Laufe von rund 60 Jahren habe er über 110 Filme gedreht, berichtete die Nachrichtenagentur AFP.  Brasseur, der 1936 als Claude Espinasse bei Paris geboren wurde, arbeitete mit Kinogrößen wie Jean-Luc Godard, Costa-Gavras oder François Truffaut. Als sich Sophie Marceau in Claude Pinoteaus „La Boum - die Fete“ 1980 als verliebter Teenager in die Herzen des Kinopublikums spielte, war Brasseur als ihr Vater auf der Leinwand zu sehen. 2015 trat der Mime in der Komödie „Frühstück bei Monsieur Henri“ von Regisseur Ivan Calbérac auf.  

Jeremy Bulloch

Der britische Schauspieler, der die „Star Wars“-Figur Boba Fett verkörperte, starb am 17. Dezember im Alter von 75 Jahren. Bulloch litt seit vielen Jahren an Parkinson. Schauspieler Daniel Logan (33), der in „Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger“ (2002) den jungen Boba Fett spielte, trauerte um seinen Kollegen. „Ich werde nie vergessen, was du mir alles beigebracht hast“, schrieb er auf Instagram zu einem gemeinsamen Foto.

Bulloch spielte den wortkargen Einzelgänger und Kopfgeldjäger erstmals 1980 in „Das Imperium schlägt zurück“ und ein weiteres Mal in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ (1983). In „Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith“ (2005) hatte er eine kleine Rolle als Captain Colton. Der Brite wirkte auch in James-Bond-Filmen mit, darunter „Der Spion, der mich liebte“ und „Octopussy“, sowie in TV-Serien wie „Doctor Who“ oder „Robin Hood“.

John le Carré

Der für seine Spionagethriller bekannte britische Schriftsteller John le Carré starb am 12. Dezember im Alter von 89 Jahren. Der Autor, der mit bürgerlichem Namen David Cornwell hieß, wurde durch Geheimdienstromane wie „Der Spion, der aus der Kälte kam“ und „Dame, König, As, Spion“ bekannt.

Le Carré studierte Germanistik in der Schweiz und arbeitete  als Agent für den britischen Geheimdienst – allerdings nicht besonders erfolgreich. Währenddessen fing er an zu schreiben. Seine Spionageromane drehten sich vor allem um den Kalten Krieg. Der Fall des Eisernen Vorhangs veränderte le Carrés Blickwinkel: Seine Bücher handelten nun von Waffenhandel, Machenschaften von Pharma-Konzernen, dem Krieg gegen den Terror oder der russischen Mafia.

Gotthilf Fischer

Chorleiter Gotthilf Fischer starb am 11. Dezember im Alter von 92 Jahren. Fischer wurde am 11. Februar 1928 im schwäbischen Plochingen geboren. Er wuchs als Sohn eines Hobbymusikers auf und gründete mit 14 Jahren seinen ersten Chor. Drei Jahre später übernahm er die Leitung des Gesangvereins Concordia in Deizisau, später wurde er Leiter weiterer Gesangvereine. Zu bundesweiter Berühmtheit gelangte er, als die Fischer-Chöre 1969 in der Sendung „Dreimal neun“ mit Wim Thoelke auftraten. Bald darauf erschien die erste Schallplatte. Fischer dirigierte zwischenzeitlich mehr als 60.000 Sänger auf der ganzen Welt. Sie waren in Freundeskreisen der Fischer-Chöre aktiv. Mehr als 16 Millionen Schallplatten wurden weltweit verkauft.

Erst im vergangenen Jahr wurde der „König der Chöre“ sogar noch für einen Internet-Erfolg ausgezeichnet: Seine Aufnahme der Europahymne „Ode an die Freude“ mit der Liedzeile „Freude schöner Götterfunken“ kam nach Angaben seines Managements auf mehr als 17 Millionen Youtube-Streams und Zehntausende Downloads bei Anbietern wie Amazon und Spotify. 

Valery Giscard d'Estaing, Diego Maradon und Karl Dall

Valery Giscard d'Estaing

Der frühere französische Staatschef Valéry Giscard d'Estaing starb am 2. Dezember im Alter von 94 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Giscard d'Estaing war erst Mitte November nach einem fünftägigen Aufenthalt aus dem Krankenhaus im westfranzösischen Tours entlassen worden.

Der Zentrumspolitiker amtierte von 1974 bis 1981 im Élyséepalast. Giscard d'Estaing war ein überzeugter Europäer und äußerte sich in der französischen Öffentlichkeit bis ins hohe Alter zu EU-Fragen. In den 1970er Jahren bildete er mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) ein vorbildhaftes deutsch-französisches Duo. Der hochgewachsene Franzose mit einem aristokratischen Auftreten überlebte seine Nachfolger François Mitterrand (1916-1996) und Jacques Chirac (1932-2019). Giscard setzte im Élyséepalast gesellschaftliche Reformen wie die Liberalisierung des Ehe- und Abtreibungsrechts durch. Gegen Ende seiner Amtszeit litt jedoch seine Popularität - unter anderem wegen der Affäre um ein Diamantengeschenk des zentralafrikanischen Diktators Jean-Bédel Bokassa.

David Prowse

Darth-Vader-Darsteller Dave Prowse starb am 28. November im Alter von 85 Jahren. Der ehemalige Gewichtheber Prowse war dank seiner Größe von 1,98 Meter und seiner imposanten Statur für die Rolle des Ritters der „Finsteren Macht“ ausgewählt worden.  Mit seiner schwarzen Rüstung, seiner charakteristischen künstlichen Atmung und seiner bedingungslosen Hingabe für das Böse stieg der dunkle Lord rasch in den Pantheon der finsteren Figuren auf. 

Schon früh hatte der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Ausnahmeschüler Prowse seine Liebe fürs Gewichtheben entdeckt, bevor er für eine neue Karriere nach Hollywood kam - wo er Christopher Reeve für die Rolle des „Superman“ trainierte. Er selbst erhielt eine Statistenrolle in Stanley Kubricks Klassiker „Uhrwerk Orange“. Dort soll er von „Star-Wars“-Macher George Lucas entdeckt worden sein, der ihn zum Vorsprechen einlud. Prowse blieb seiner Figur auch nach Jahrzehnten verbunden. Noch im Jahr 2013 bezeichnete er den schwarzen Lord als „den größten Leinwand-Bösewicht aller Zeiten“. Unermüdlich reiste er durch die Welt, um „Star-Wars“-Fans zu treffen. 

Diego Maradona

Argentiniens Fußball-Idol Diego Maradona starb am 25. November im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt. Maradona war am 3. November in einer Privatklinik in Buenos Aires wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn operiert worden. Einen Tag zuvor war Maradona in ein Krankenhaus in La Plata eingeliefert worden, weil er sich unwohl gefühlt hatte - und um ihn medikamentös besser einzustellen, da er seit langem Antidepressiva einnimmt. Bei einem Scan wurde das Gerinnsel entdeckt. Maradona wurde daraufhin in die Spezialklinik in der Hauptstadt verlegt.

Acht Tage später durfte er das Krankenhaus verlassen. Sein Leibarzt Leopoldo Luque nannte die Entwicklung seines Zustandes zu diesem Zeitpunkt „zufriedenstellend“. Maradona war am 30. Oktober 60 geworden. Seine Krankenakte war lang: Er erlitt mindestens zwei Herzinfarkte, erkrankte an Hepatitis und ließ sich wegen Übergewichts einen Magen-Bypass legen. Zudem war Maradona mehrfach wegen seiner Drogensucht in Behandlung.

In seiner Heimat gilt Maradona als Nationalheld: Mit ihm holte Argentinien zweimal den Fußball-Weltmeisterpokal nach Südamerika. Unvergessen ist auch das Tor, dass er im WM-Viertelfinale 1986 erzielte - irregulär mit der Hand. Maradona sprach im Anschluss von der „Hand Gottes“. 

Karl Dall

Der Komiker und Entertainer Karl Dall starb am 23. November im Altern von 79 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Er hatte zuletzt für die ARD-Serie „Rote Rosen“ vor der Kamera gestanden. Mit dem Liedermacher Ingo Insterburg begann Dall die Bühnenkarriere des Blödel-Quartetts Insterburg & Co („Ich liebte ein Mädchen“). Als sich die Gruppe 1979 auflöste, startete Karl Dall seine erste Tournee als Solokünstler.

Fernsehauftritte wie seine Telefonstreiche in der ARD-Samstagabendshow „Verstehen Sie Spaß?“ machten ihn noch bekannter, auch in einigen Kinofilmen („Sunshine Reggae auf Ibiza“) war er zu sehen. In der jüngeren Zeit war es ruhig geworden um Dall, doch damit sollte eigentlich Schluss sein. In der ARD-Serie „Rote Rosen“ sollte er als Altrocker „Richie Sky“ im nächsten Jahr zu sehen sein. Die Dreharbeiten in Lüneburg hatten bereits begonnen, als er seinen Schlaganfall erlitt. Dall hatte seinen Lebensmittelpunkt in Hamburg. Mit seiner Frau Barbara war er fast ein halbes Jahrhundert verheiratet.

Udo Walz, Sean Connery und Thomas Oppermann

Udo Walz

Der Berliner Prominentenfriseur Udo Walz starb am 20. November im Alter von 76 Jahren. Zwei Wochen zuvor hatte Walz einen Diabetesschock erlitten, danach fiel er ins Koma. Erst im September war bekannt geworden, dass der seit längerem an Diabetes leidende Walz vorläufig einen Rollstuhl brauchte. Walz betrieb Salons in Berlin, Potsdam und Palma de Mallorca. Er war seit über 60 Jahren in dem Job tätig.

Seine Karriere begann Walz in der Schweiz, wo er nach seiner Lehre in St. Moritz Prominente frisierte. Dort kam er auch erstmals in Kontakt zu Hollywoodstar Marlene Dietrich, die seine Kundin wurde. Später zählten andere Filmstars wie Romy Schneider oder Demi Moore zu seinen Kunden. Auch Politiker frisierte Walz - Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ebenso wie dessen Nachfolgerin, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Harald Ringstorff

Mecklenburg-Vorpommerns langjähriger Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) starb am 19. November im Alter von 81 Jahren. Ringstorff litt in seinen letzten Lebensjahren an einer fortschreitenden Nervenkrankheit. Er war zehn Jahre lang - von 1998 bis 2008 - Regierungschef in Mecklenburg-Vorpommern - so lange, wie kein anderer Regierungschef in der Geschichte des Bundeslandes. Bundesweite Aufmerksamkeit weckte der SPD-Politiker 1998, als er das erste rot-rote Regierungsbündnis in einem Bundesland mit der damaligen PDS - der heutigen Partei Die Linke - einging. Mit ihr regierte Ringstorff schließlich acht Jahre lang von 1998 bis 2006, anfangs gegen Widerstände in der Bundes-SPD.

Ringstorff wurde 1939 im westmecklenburgischen Wittenburg geboren. Der promovierte Chemiker engagierte sich politisch erst mit dem Ende der DDR. Er gründete die SPD im Nordosten mit und war bis 2003 deren Landesvorsitzender. „Wir trauern um einen großen Ministerpräsidenten und um einen großartigen Menschen“, erklärte Schwesig.

Sean Connery

Der schottische Ex-James Bond-Star Sean Connery starb am 31. Oktober im Alter von 90 Jahren. Der im Jahr 1930 in Edinburgh geborene Connery war der erste James-Bond-Darsteller - und für viele Fans auch der beste. Der Schotte spielte den britischen Geheimagenten zwischen 1962 und 1983 sieben mal. Er legte jedoch großen Wert darauf, nicht auf diese Rolle festgelegt zu werden, und entwickelte sich nach und nach immer mehr zum Charakterdarsteller.

In den letzten Jahren seines Lebens hatte sich Sir Sean - so durfte er sich seit dem Ritterschlag durch Königin Elizabeth II. nennen - aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Seine letzte Filmrolle hatte er 2003 in dem Film „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“. Nur gelegentlich sah man den Rentner danach noch auf Fotos und in Videos, die seine Enkelin Saskia Connery bei Instagram veröffentlichte. Interviews gab der Charakterkopf mit dem eisgrauen Bart schon lange nicht mehr. Und wer gedacht hatte, dass er in seiner 2008 erschienenen Autobiografie süffisante Anekdoten preisgeben würde, sah sich getäuscht: „Mein Schottland, mein Leben“ war vor allem eine Hommage an seine Heimat.

Mario Ohoven

Der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, starb am 31. Oktober im Alter von 74 Jahren. Wie der BVMW mitteilte, kam Ohoven bei einem Verkehrsunfall bei Düsseldorf ums Leben. Der 1946 in Neuss (Nordrhein-Westfalen) geborene Anlageberater war seit 1998 Präsident des Mittelstandsverbandes. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier betonte, Ohoven habe Großes für die mittelständische Wirtschaft geleistet.

Der gelernte Bankkaufmann Ohoven entstammte einer Unternehmerfamilie, die unter anderem eine Papierfabrik betrieb und deren geschäftliche Tätigkeit bis auf das Jahr 1810 zurückging. Ohoven galt als Gesicht und Stimme des Verbands BVMW. Im Jahr 2005 hatte der Lobbyist sein 1980 gegründetes Unternehmen Investor- und Treuhand-Beteiligungsgesellschaft verkauft. Der Vater von Modedesignerin Chiara Ohoven war auch als Filmproduzent tätig („Jeepers Creepers“, 2001, „Der menschliche Makel“, 2003).

Thomas Oppermann

Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann starb am 25. Oktober im Alter von 66 Jahren in Göttingen. Sein Tod kam vollkommen überraschend. Oppermann brach bei TV-Arbeiten mit dem ZDF zusammen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Politiker aller Parteien zeigten sich bestürzt, auch Bundeskanzlerin Merkel drückte ihre Betroffenheit aus. 

Der Niedersachse Oppermann hatte Ende August angekündigt, bei der kommenden Bundestagswahl nicht erneut antreten zu wollen. „Nach 30 Jahren als Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag und im Deutschen Bundestag ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt, noch einmal etwas anderes zu machen und mir neue Projekte vorzunehmen“, hatte er erklärt. Oppermann war von 2013 bis 2017 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Seinen Wahlkreis Göttingen gewann er viermal hintereinander direkt. Zuletzt setzte sich der 66-Jährige besonders für eine Verkleinerung des Bundestags und eine Reform des Wahlrechts ein.

Spencer Davis, Herbert Feuerstein und Eddie Van Halen

Spencer Davis

Der Rockmusiker Spencer Davis starb am 19. Oktober im Alter von 81 Jahren. Er wurde wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt. Der 1939 in Wales geborene Davis hatte in den 60er Jahren die nach ihm benannte Band gegründet, die bald mit Songs wie „Keep On Running“ und „Somebody Help Me“ Erfolge feiern konnte. In den 70er Jahren zog Davis nach Kalifornien, nahm später Solo-Alben auf, arbeitete mit anderen Musikern zusammen und tourte um die Welt.

Herbert Feuerstein

Der mit der Sendung „Schmidteinander“ bekannt gewordene Satiriker Herbert Feuerstein starb am 6. Oktober im Alter von 83 Jahren in Erftstadt bei Köln. Der im österreichischen Zell geborene Journalist war 20 Jahre lang Chef des Satire-Magazins „MAD“ und bekam 1985 mit „Wild am Sonntag“ seine erste eigene TV-Sendung im Ersten. 1990 folgte die Ratesendung „Psssst...“ Feuerstein war Mitglied des Rateteams - und Harald Schmidt der Moderator. Das ungleiche Duo wurde wenig später mit der Comedy-Sendung „Schmidteinander“ (WDR, Das Erste) zum Kult. Der kleine, stets scharfsinnig auftretende Feuerstein gab von 1990 bis 1994 bereitwillig den Prügelknaben für den großen Selbstdarsteller Schmidt - das Konzept für die Show stammte dabei von Feuerstein.

Später war er als Forscher und Entdecker in „Feuersteins Reisen“ zu sehen, sendete in „Feuersteins Nacht“ zwölf Stunden lang live, wurde Ratefuchs in der Wiederauflage von „Was bin ich?“ und schrieb Bücher. Feuerstein wurde mit dem Grimme-Preis, einem Bambi und dem Comedy-Ehrenpreis ausgezeichnet. WDR-Intendant Tom Buhrow würdigte Feuerstein für „seinen klugen Humor, seine herrliche Albernheit, den intelligent durchdachten Anarchismus und viele, viele höchst unterhaltsame Fernseh- und Hörfunkstunden“.

Eddie Van Halen

Die Gitarren-Legende Eddie Van Halen starb am 6. Oktober im Alter von 65 Jahren an Krebs. Die nach Eddie und seinem Bruder Alex benannte Band Van Halen feierte Welterfolge. Der Song „Jump“ wurde 1984 zum internationalen Chart-Hit und ist bis heute ein Partyklassiker. Die Brüder wurden im niederländischen Amsterdam geboren und wanderten als Kinder mit ihren Eltern nach Kalifornien aus. Schon früh begannen sie, Gitarre und Schlagzeug zu spielen, gewannen Musikwettbewerbe und gründeten schließlich schon zu Schulzeiten die Band Van Halen.

Musikalisch blieben sie über Jahrzehnte erfolgreich, privat aber lief es für Eddie Van Halen schwieriger. Von seiner ersten Ehefrau, der Schauspielerin Valerie Bertinelli, ließ er sich 2007 scheiden. 2009 heiratete er Janie Liszewski. Immer wieder sprach er offen über seine Alkohol- und Drogensucht. Von der war er nach eigenen Angaben zwar los, doch der Exzess hinterließ Spuren.

Johnny Nash

Der US-Sänger Johnny Nash starb am 6. Oktober im Alter von 80 Jahren. Nash begann in den 1950ern seine Karriere als Popsänger. Später gründete er mit anderen die Plattenfirma JAD Records und nahm unter anderem die Band von Reggae-Legende Bob Marley (1945-1981) unter Vertrag.

Sein Welthit „I Can See Clearly Now“ hielt sich 1972 vier Wochen lang an der Spitze der US-Billboard-Charts. Danach folgten unter anderem eine Coverversion von Bob Marleys „Stir It Up“ und der Pop-Hit „Hold Me Tight“.

Günter de Bruyn

Der Schriftsteller Günter de Bruyn starb am 4. Oktober im Alter von 93 Jahren. Der Autor lebte im brandenburgischen Görsdorf. Er galt bereits in DDR-Zeiten als einer der bedeutendsten Autoren. Zu seinen Werken gehört der Roman „Buridans Esel“ (1968), in der sich ein wehleidiger Bibliothekar nicht zwischen zwei Frauen entscheiden kann. Die Defa verfilmte die Geschichte unter dem Titel „Glück im Hinterhaus“ nach einem Drehbuch von Ulrich Plenzdorf.

Zu seinem 90. Geburtstag hatte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) de Bruyn als einen der „bedeutendsten Autoren der deutschen Kulturnation“ gewürdigt. De Bruyn gewann zahlreiche Preise, darunter den Thomas-Mann-Preis und den Deutschen Nationalpreis

Wolfgang Clement, Ruth Bader Ginsberg und Diana Rigg

Wolfgang Clement

Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement starb am 27. September im Alter von 80 Jahren in seinem Haus in Bonn. Ende August war Clement zu einem Abendessen von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zum 74. NRW-Geburtstag gekommen. Seine Krankheit hatte ihn da bereits sichtbar gezeichnet. Erst im Sommer war bekannt geworden, dass er an Lungenkrebs litt.

Clement arbeitete ursprünglich als Journalist. Der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) holte ihn 1989 als Staatssekretär in seine Landesregierung. 1998 wurde Clement Ministerpräsident, 2002 wechselte er als Superminister für Wirtschaft und Arbeit in die Bundesregierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Dieses Amt behielt er bis zum Ende der Schröder-Regierung 2005. 2008 trat Clement aus der SPD aus, zuletzt unterstützte er die FDP. Deren Bundesvorsitzender Christian Lindner erklärte, „die FDP trauert um Wolfgang Clement“. Dieser habe sich Zeit seines Lebens für sozialen Aufstieg, Arbeit und Wachstum eingesetzt. 

Gerhard Weber

Der Gründer des Modeherstellers Gerry Weber, Gerhard Weber, starb am 24. September im Alter von 79 Jahren. Weber, der das Modeimperium aus der westfälischen Provinz 1973 mit seinem Partner Udo Hardieck gegründet hatte, war seit dem vergangenen Jahr nicht mehr an dem Unternehmen beteiligt.

Im Zuge der Neuaufstellung des angeschlagenen Modeherstellers war er, wie alle Altaktionäre, im Zuge eines sanierenden Kapitalschnitts entschädigungslos aus dem Unternehmen ausgeschieden. Weber hatte über Jahrzehnte den Stil der Mode des Unternehmens geprägt. Bekannt geworden war er auch durch das nach dem Unternehmen benannten Tennisturnier in Halle.  

Juliette Gréco

Die französische Chansonnière Juliette Greco starb 23. September im Alter von 93 Jahren in ihrem Haus in Südfrankreich. Die Sängerin wurde in den 50er und 60er Jahren mit Chansons wie „L'accordéon“, „La Javanaise“ und „Déshabillez-moi“ weltberühmt. Als „Muse“ der Existenzialisten wurde Gréco bekannt, mit ihrer markanten dunklen Stimme und ihrer schwarzen Kleidung prägte sie ab Ende der 40er Jahre eine ganze Generation.

Michael Gwisdek

Der Schauspieler und Regisseur Michael Gwisdek starb am 22. September im Alter von 78 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Good Bye, Lenin!“, „Boxhagener Platz“, „Nachtgestalten“ und „Oh Boy“. Auch im Fernsehen war er oft zu sehen, ob im „Tatort“, bei „Bella Block“oder in den „Donna Leon“-Verfilmungen.

In seinen Rollen zeigte er sich als Komödiant, Melancholiker und Exzentriker, wie die Defa-Stiftung zu ihm schrieb. In seinen Regie-Arbeiten überzeugte er „mit ausgefeilten Figurenzeichnungen“. Privat waren Michael Gwisdek und die Schauspielerin Corinna Harfouch viele Jahre ein Paar. Sohn Robert wurde ebenfalls Schauspieler, Sohn Johannes Komponist. Später lebte Gwisdek mit seiner Frau, der Drehbuchautorin und Schriftstellerin Gabriela Gwisdek, auf dem Land vor den Toren Berlins.

Ruth Bader Ginsberg

Die US-Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg starb am 18. September im Alter von 87 Jahren. Sie erlag einem Krebsleiden. Ginsburg gehörte dem linksliberalen Flügel am Supreme Court an. Sie war 1993 vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton zur Richterin am Supreme Court ernannt worden und war unter anderem wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte im linksliberalen Spektrum der USA äußerst beliebt.

Die 87-Jährige war in der Vergangenheit mehrfach an Krebs erkrankt. Ihre Gesundheitsprobleme hatten unter ihren Anhängern immer wieder Sorgen hinsichtlich der künftigen personellen Zusammensetzung des Obersten Gerichts geschürt. In dem neunköpfigen Richterkollegium hatten die konservativen Kräfte bereits ein Übergewicht, das durch die schnelle Nominierung der konservativen Amy Coney Barrett durch Donald Trump als Nachfolgerin für Ginsburg nun höchstwahrscheinlich weiter ausgebaut werden wird. 

Die Richter am obersten US-Gericht werden auf Lebenszeit ernannt. Ginsburg hatte wiederholt betont, dass sie sich nur dann aus dem Supreme Court zurückziehen würde, wenn sie sich nicht mehr imstande sähe, ihr Arbeitspensum zu bewältigen. 

Winston Groom

Der US-Schriftsteller Winston Groom, bekannt geworden mit seinem Roman „Forrest Gump“ und dessen Verfilmung mit Tom Hanks, starb am 16. September im Alter von 77 Jahren in seiner Heimatstadt Fairhope im US-Bundesstaat Alabama. „Wir sind sehr traurig, das zu hören. Er ist hier definitiv eine Ikone“, sagte Wilson dem Sender CNN. Alabama habe einen seiner begabtesten Schriftsteller verloren, twitterte die Gouverneurin des Bundesstaats, Kay Ivey.

Gerhard Meir

Der Münchner Starfriseur Gerhard Meir starb am 11. September im Alter von 65 Jahren. Er wurde tot in seiner Wohnung gefunden. Die Ursache seines Todes blieb erst einmal unklar. Meir hatte ein schillerndes Leben geführt, zahlreiche Prominente frisiert und war auf diversen roten Teppichen und Charity-Veranstaltungen unterwegs gewesen. Unter anderem war er seinerzeit für die Punk-Frisuren von Gloria Fürstin von Thurn und Taxis verantwortlich sowie für die Hochzeitsfrisur ihrer Tochter Maria Theresia. Eisschnelllauf-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Claudia Pechstein verpasste er 2004 pinke Strähnen. 

2007 hatte Meir seine Lebenspartnerschaft mit seinem rund 13 Jahre jüngeren Partner und Kollegen Peter Safarik von einem Notar beurkunden lassen. Doch die Beziehung ging in die Brüche. Der „Bild“ sagte Meir 2018 über die Liebe: „Das Thema ist abgehakt. Ich möchte keinen Mann mehr. Eine Beziehung ist mir zu kompliziert geworden, viel zu anstrengend. Ich bin gern allein.“

Diana Rigg

Die britische Schauspielerin Diana Rigg starb am 10. September im Alter von 82 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Ihre Rolle als Agentin Emma Peel in der Fernsehserie „Mit Schirm, Charme und Melone“ machte Diana Rigg in den 60er Jahren berühmt. In dem James-Bond-Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ spielte sie 1969 die Hauptrolle als Tracy, die James Bond (George Lazenby) sogar heiratet. Danach stand Diana Rigg für die Christie-Verfilmung „Das Böse unter der Sonne“ vor der Kamera. Für ihre Titelrolle in Euripides' „Medea“ erhielt sie 1994 einen Tony Award.

Ab 2013 - mit 75 Jahren- erspielte sie sich in der TV-Fantasy-Serie „Game of Thrones“ als intrigante Olenna Tyrell eine neue Fangemeinde. Dreimal wurde sie dafür für einen Emmy nominiert. Die Schauspielerin war bis ins hohe Alter aktiv: Selbst an ihrem 80. Geburtstag stand sie noch auf der Bühne.

Birol Ünel, Uli Stein, Robert Trump

Birol Ünel

Der aus Filmen wie „Gegen die Wand“ bekannte Schauspieler Birol Ünel starb am 3. September im Alter von 59 Jahren in Berlin. Im Drama „Gegen die Wand“ (2004) spielte Ünel zusammen mit Sibel Kekilli die Hauptrolle. Der Film gewann den Goldenen Bären der Berlinale. Auch in „Soul Kitchen“ arbeiteten Ünel und der Hamburger Filmemacher Fatih Akin zusammen.

Geboren wurde Ünel in der Türkei, später kam er nach Deutschland. Im Laufe seiner Karriere hatte er auch andere, kleinere Filmrollen. Nun sei er am Donnerstag nach schwerer Krankheit gestorben, teilte eine Sprecherin des Maxim Gorki Theaters mit.

Erick Morillo

Der vor allem mit dem Song „I Like To Move It“ weltberühmt gewordene Star-DJ Erick Morillo starb am 1. September im Alter von 49 Jahren. Er wurde tot in einem Anwesen in Miami Beach gefunden. Der Tod Morillos wird laut Polizei nun untersucht. Es gebe auf den ersten Blick keine Anzeichen für eine Fremdeinwirkung.

Der 1971 in Kolumbien geborene Musiker hatte als Produzent unter zahlreichen verschiedenen Pseudonymen Songs herausgebracht und als DJ auf der ganzen Welt gearbeitet. Der größte Erfolg gelang ihm 1994, als er gemeinsam mit dem Rapper Mark Quashie als Duo Reel 2 Real den Song „I Like To Move It“ herausbrachte, der weltweit erfolgreich wurde.

Chadwick Boseman

Der amerikanische Schauspieler Chadwick Boseman, starb am 28. August im Alter von 43 Jahren an Krebs. Boseman wurde mit dem Film „Black Panther“ bekannt.

In der Comic-Verfilmung von 2018 spielte Boseman den Königssohn T'Challa. Es war der erste Superheldenfilm mit fast ausschließlich schwarzen Akteuren vor und hinter der Kamera. Er wirkte auch in Filmen wie „Avengers: Infinity War“, „21 Bridges“ und zuletzt unter der Regie von Spike Lee in „Da 5 Bloods“ mit. In Hollywood fiel er erstmals 2013 in der Rolle des Baseballstars Jackie Robinson in dem Sportdrama „42“ auf. Ein Jahr später verkörperte er in „Get On Up“ den „Godfather of Soul“, Sänger James Brown (1933-2006).

Uli Stein

Der Cartoonist Uli Stein starb am 28. August im Alter von 73 Jahren in seinem Haus bei Hannover. Seine drolligen Mäuse, Pinguine, Hunde und Katzen haben den Künstler bekannt gemacht. Stein litt an der Parkinson-Krankheit, trotzdem kam sein Tod überraschend.

1982 veröffentlichte er erste Postkarten, 1984 dann die ersten Bücher. Es folgte eine steile Karriere über die Grenzen Deutschlands hinaus: Eieräugige und knollennasige Menschen, die Maus, aber auch seine Katzen, Hunde und Pinguine wurden demnach zu seien Markenzeichen - verewigt auf Millionen Postkarten und in Millionen Büchern. Seine Cartoons erschienen europaweit in über 100 Zeitschriften und Magazinen.  

Robert Trump

Robert Trump, der jüngere Bruder von US-Präsident Donald Trump, starb am 25. August. „Mit schwerem Herzen teile ich mit, dass mein wunderbarer Bruder Robert heute Abend friedlich verstorben ist“, erklärte der US-Rräsident. „Er war nicht nur mein Bruder, er war mein bester Freund. Ich werde ihn sehr vermissen, aber wir werden uns wiedersehen. In meinem Herzen wird die Erinnerung an ihn für immer weiterleben.“ Trump hatte seinen Bruder kurz zuvor noch im New-York-Presbytarian-Krankenhaus in Manhattan besucht.

Medienberichten zufolge war der 1948 geborene Robert Trump schwer krank. Einzelheiten wurden aber nicht bekannt. Trumps jüngerer Bruder ist zwar viel weniger bekannt als der Präsident, war aber lange Zeit ein wichtiger Teil des Immobilienimperiums der Familie. Zuletzt sorgte er für Schlagzeilen, als er gerichtlich ein Erscheinen des Enthüllungsbuches seiner Nichte Mary Trump verhindern wollte. Er unterlag.

Fips Asmussen, Michael Spreng, Hans-Jochen Vogel

Fips Asmussen

Der Komiker Fips Asmussen starb am 9. August im Alter von 82 Jahren. Asmussen, der mit bürgerlichem Namen Rainer Pries hieß, stand bis zuletzt jahrzehntelang als Komiker auf der Bühne. Ab September wollte er eigentlich wieder deutschlandweit auftreten. Bekannt wurde er ab den 70er Jahren mit Shows, in denen er zumeist leicht zugängliche Witze zum Besten gab. Der Künstler mit den kleinen Locken und einer gestreiften Weste als Markenzeichen verkaufte Millionen Tonträger. In den 70ern und 80ern bekam er drei Goldene Schallplatten und eine Platin-Schallplatte - die ausgezeichneten Platten waren bis dahin bereits teils hunderttausendfach verkauft worden. 

Alan Parker

Der britische Regisseur Alan Parker starb am 31. Juli im Alter von 76 Jahren nach langer Krankheit. Parker feierte in den 70er Jahren seine ersten Erfolge. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören neben „Fame“ das Bürgerrechts-Drama „Mississippi Burning“ und die Gangster-Komödie „Bugsy Malone“. 1981 führte er Regie beim Pink-Floyd-Film „The Wall“. Sein letzter großer Erfolg war 1996 die Verfilmung des Musicals „Evita“ mit Madonna in der Hauptrolle. Parkers Filme wurden mit dem Oscar und vielen anderen Filmpreisen ausgezeichnet. Er arbeitete oft mit dem US-Regisseur Oliver Stone zusammen. 

Malik B.

Der Rapper Malik B., bürgerlich Malik Abdul Basit, starb am 29. Juli im Alter von 47 Jahren. Malik B. war Gründungsmitglied der Roots und wirkte auf den ersten vier Alben mit, bevor er 1999 die Gruppe verließ. Malik B. veröffentlichte mehrere Soloalben. Auf späteren Alben der Roots hatte er Gastauftritte. 

Michael Spreng

Der Journalist, Publizist und Politikberater Michael Spreng starb 28. Juli im Alter von 72 Jahren auf Mallorca. Spreng war lange für den Springer-Konzern tätig, unter anderem als Büroleiter der „Bild“-Zeitung in Bonn und ab 1989 elf Jahre lang als Chefredakteur der „Bild am Sonntag“. Im Jahr 2002 wurde Spreng Wahlkampfmanager des damaligen CSU-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber. Stoiber unterlag bei der damaligen Bundestagswahl knapp gegen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). 2004 beriet Spreng den nordrhein-westfälischen CDU-Chef und späteren Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers, dieses Engagement beendete Spreng aber vor der für Rüttgers erfolgreichen Landtagswahl 2005.

In der Folge schrieb Spreng wiederholt als Kolumnist und war Gast in Talkshows, außerdem betrieb er den Internetblog „Sprengsatz“. In seinem letzten Beitrag vom Februar widmete er sich der Suche der CDU nach einem Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer an der Parteispitze. Der letzte Satz des Artikels gilt auch fünf Monate später noch: „Das Rennen ist völlig offen.“

Hans-Jochen Vogel

Der frühere SPD-Parteichef Hans-Jochen Vogel starb am 26. Juli im Alter von 94 Jahren in München. Vogel übernahm 1983 den Vorsitz der SPD-Bundestagsfraktion von Herbert Wehner, 1987 dann zusätzlich den Parteivorsitz von Willy Brandt. 1991 gab er beide Posten ab und zog sich aus der aktiven Politik zurück. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in einem Seniorenheim in München. 

Vogel galt in der SPD als Urgestein und Parteisoldat mit starken moralischen Grundsätzen. Verspottet wurde er als Pedant mit der Klarsichthülle. Bis zuletzt engagierte sich Vogel gesellschaftlich, unter anderem als Gründungsvorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen - Für Demokratie“. 

Peter Green, Ennio Morricone und Tilo Prückner

Olivia de Havilland

Schauspielerin Olivia de Havilland starb am 26. Juli im Alter von 104 Jahren . Die zweifache Oscar-Preisträgerin sei „friedlich und eines natürlichen Todes“ in Paris gestorben, teilte am Sonntag ihre Agentin Lisa Goldberg mit. De Havilland lebte seit Jahrzehnten in der französischen Hauptstadt. Die Schauspielerin galt als eine der wichtigsten Repräsentantinnen der Goldenen Ära Hollywoods.

Sie wurde mit „Vom Winde verweht“, einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, 1939 weltberühmt. In dem legendären Südstaaten-Melodram um die Liebe von Scarlett O'Hara und Rhett Butler verkörperte de Havilland den Gegenpart zur stürmischen Scarlett: Als stille und großherzige Melanie spielte sie sich in die Herzen ihrer Fans. Ihre zwei Oscars holte de Havilland allerdings nicht mit diesem Film, sondern für ihre Rollen in „Mutterherz“ und „Die Erbin“. Insgesamt war sie fünfmal für den Oscar nominiert.

Peter Green

Der britische Gitarrist und Mitgründer der Band Fleetwood Mac, Peter Green, starb am 25. Juli im Alter von 73 Jahren. Green gründete gemeinsam mit Schlagzeuger Mick Fleetwood 1967 in London Fleetwood Mac. Greens Leben glich einer Achterbahnfahrt. Er galt als einer der besten Gitarristen („The Ende of The Game“, „In the Skies“). Die Gruppe feierte ihre größten Erfolge allerdings ohne ihn. Denn schon drei Jahre nach der Gründung stieg der Musiker wieder aus der Band aus - es folgte ein sozialer Abstieg. 

Green verließ die Band schon 1970 wieder. Der Blues-Rock-Gitarrist hatte lange Zeit psychische Probleme.  

Kelly Preston

Kelly Preston, Schauspielerin und Frau von Hollywoodstar John Travolta, starb am 12. Juli im Alter von 57 Jahren an Brustkrebs. „Sie kämpfte einen tapferen Kampf mit der Liebe und Unterstützung von so vielen.“, schrieb Travolta. Dass Preston schwer krank war, war zuvor nicht öffentlich bekannt gewesen. Mit ihrem Ehemann hatte die Schauspielerin drei Kinder. Der gemeinsame Sohn Jett war 2009 mit 16 Jahren während eines Familienurlaubs auf den Bahamas gestorben. Ein Jahr später kam Sohn Benjamin zur Welt. Preston und Travolta waren seit 1991 verheiratet.

Preston spielte in zahlreichen Filmen mit, darunter die Komödie „In Sachen Liebe“, der Science-Fiction-Steifen „Space Camp“ und der Teenie-Film „Was Mädchen wollen“. Sie spielte unter anderem mit Hollywoodgrößen wie Danny DeVito, Eddie Murphy und Kevin Costner. Mit Ehemann John Travolta stand sie ebenfalls zusammen vor der Kamera - das letzte Mal in dem Gangsterdrama „Gotti“.

Ennio Morricone

Der italienische Komponist Ennio Morricone starb am 6. Juli im Alter von 91 Jahren. Morricone, der auch gerne als Dirigent auf Tournee ging, war in den 1960er Jahren zu Weltruhm gelangt, als er seine Zusammenarbeit mit Sergio Leone begann. In den Folgejahren schrieb er den Soundtrack zu den großen Spaghetti-Western des Regisseurs - von „Spiel mir das Lied vom Tod“ über „Eine Handvoll Dollar“ bis hin zu „Zwei glorreiche Halunken“.

Trotz aller Nominierungen erhielt der Komponist erst im Alter von 87 Jahren die begehrte Oscar-Statue - für seinen Soundtrack zu Quentin Tarantinos Western „The Hateful 8“, dessen verschneite Landschaften er stimmungsvoll in Szene gesetzt hatte. 2007 hielt er den Oscar bereits einmal in Händen, allerdings nicht für eine Filmmusik, sondern für sein Lebenswerk.

Tilo Prückner

Der Schauspieler Tilo Prückner starb am 2. Juli im Alter von 79 Jahren. Prückner wurde einem breiten Publikum durch viele Nebenrollen in Fernsehsendungen bekannt, etwa in den Krimiserie „Kommissarin Lucas“ (ZDF) und „Adelheid und ihre Mörder“ (Das Erste). Eine Hauptrolle spielte er seit 2015 in der ARD-Serie „Rentnercops“. Für seine Rolle in „Bomber & Paganini“an der Seite von Mario Adorf erhielt er 1976 den Deutschen Darstellerpreis. Ende 2013 veröffentlichte Prückner seinen ersten Roman, „Willi Merkatz wird verlassen“.

Der gebürtige Augsburger stand auch häufig auf Theaterbühnen. Er war Mitbegründer der Schaubühne Berlin, spielte am Schauspielhaus Zürich und gastierte am Bayerischen Staatsschauspiel.

Georg Ratzinger, Carlos Ruiz Zafón und Werner Böhm

Georg Ratzinger

Georg Ratzinger, langjähriger Leiter der Regensburger Domspatzen und älterer Bruder des früheren Papstes Benedikt XVI., starb am 1. Juli im Alter von 96 Jahren. Dass Ratzinger im Sterben lag, war bekannt geworden, als Benedikt vor zwei Wochen überraschend aus dem Vatikan zu einem Besuch anreiste.

Georg Ratzinger war als Regensburger Domkapellmeister drei Jahrzehnte lang Chef des weltberühmten Knabenchores. Seine Spezialität war die Interpretation von Werken der romantischen Chormusik, etwa der Motetten von Anton Bruckner. 1994 ging der katholische Priester in den Ruhestand. Als sein Bruder am 19. April 2005 zum Papst gewählt wurde, änderte sich das beschauliche Leben des 81-Jährigen schlagartig. Bis zu seinem Tod pflegte Georg Ratzinger engen Kontakt zu seinem Bruder. Sowohl während dessen Pontifikats von 2005 bis 2013 als auch danach besuchte er ihn regelmäßig im Vatikan.

Gernot Endemann

Der vor allem aus der Kindersendung „Sesamstraße“ bekannte Schauspieler Gernot Endemann starb am 29. Juni im Alter von 78 Jahren. Endemann hatte zahlreiche Auftritte im deutschen Fernsehen. 1965 bis 1971 spielte er neben Inge Meysel in der beliebten ARD-Familienserie „Die Unverbesserlichen“ mit. Auch beim ZDF-Krimi „Derrick“und in der ZDF-Kinderserie „Manni der Libero“war er zu sehen.

Millionen Kinder lernten Endemann aber vor allem in der ARD-Sendung „Sesamstraße» kennen, in der er von 1986 bis 1998 den Fahrradhändler Schorsch spielte. Bereits in den 70ern hatte er dort als Taxifahrer Thomas Sauer mitgewirkt. Auch als Synchronstimme und Hörspielsprecher war der gebürtige Essener aktiv. So sprach er in der Hörspielreihe „Die drei Fragezeichen“viele Rollen, etwa den Sonny Elmquist in der Folge „Der Karpatenhund“.

Joel Schumacher

Der Hollywood-Regisseur starb am 22. Juni im Alter von 80 Jahren in New York an den Folgen eines Krebsleidens. In seiner langen Karriere drehte Schumacher eine Reihe von Erfolgsfilmen und arbeitete mit vielen Stars zusammen. Der Filmemacher übernahm in den 1990er Jahren die „Batman“-Reihe von Regisseur Tim Burton. Er drehte „Batman Forever“ (1995) und „Batman & Robin“ (1997).

Der Regisseur hatte seine Filmkarriere in den 1970er Jahren als Kostümdesigner begonnen und unter anderem am Set der Woody-Allen-Filme „Der Schläfer“ und „Innenleben“ gearbeitet. Seinen ersten großen Erfolg als Regisseur feierte er 1985 mit dem Teenager-Film „St Elmo's Fire - Die Leidenschaft brennt tief“. Es folgten der Vampir-Film „The Lost Boys“ und der Science-Fiction-Thriller „Flatliners“. Weitere bekannte Filme sind der Thriller „Falling Down - Ein ganz normaler Tag“ mit Michael Douglas, die John-Grisham-Verfilmungen „Der Klient“ und „Die Jury“ sowie „Tigerland“ und „Nicht auflegen!“ mit Colin Farrell.

Jürgen Holtz

Der Berliner Schauspieler starb am 21. Juni im Alter von 87 Jahren. Holtz hatte an mehreren großen deutschen Theatern gearbeitet und wurde im Fernsehen als nörgelnder „Motzki“ bekannt. In der ARD-Serie nahm er satirisch die deutsch-deutsche Vereinigung in den Blick. Noch im vergangenen Jahr hatte Holtz eine große Theaterrolle übernommen. Am Berliner Ensemble spielte er Anfang 2019 im Drama von Bertolt Brecht den Physiker Galileo Galilei, Regie führte damals der Theatermacher Frank Castorf. Die Premiere dauerte fast sechs Stunden - und Holtz spielte das Stück stellenweise splitternackt.

Holtz war gebürtiger Berliner, studierte Schauspiel in der DDR und arbeitete dort an mehreren Bühnen und für die Defa. Anfang der 1980er Jahre setzte er seine Karriere in Westdeutschland fort. Auch in Filmen war er zu sehen, etwa in der DDR-Komödie „Good Bye, Lenin!“ und in Margarethe von Trottas Porträtfilm „Rosa Luxemburg“. In der ARD-Serie „Motzki“ mimte er ab 1993 den DDR-Hasser.

Ian Holm

Der Darsteller des Bilbo Beutlin aus der Fantasy-Trilogie „Herr der Ringe“ starb am 19. Juni im Alter von 88 Jahren. Der britische Schauspieler litt an einer Parkinson-Erkrankung. Holm kam eigentlich vom Theater. Als Mitglied der Royal Shakespeare Company trat er unter anderem als Henry V. auf. Erst relativ spät in seiner Karriere fand er den Weg zum Film. Vor seiner Rolle als Bilbo hatte er auch schon einmal dessen Neffen Frodo in einer Radiofassung des Tolkien-Epos gesprochen.

Im Jahr 1982 war er sogar für einen Oscar nominiert für seine Rolle des Leichtathletik-Trainers Sam Mussabini in dem Historiendrama „Chariots of Fire“ (Die Stunde des Siegers). Großen Erfolg hatte auch der Science-Fiction-Film „Das fünfte Element“, in dem Ian Holm den Priester Vito Cornelius gab.

Carlos Ruiz Zafón

Der wohl erfolgreichste spanische Schriftsteller der Gegenwart starb am 19. Juni im Alter von 55 Jahren in Los Angeles. Er sei an Krebs erkrankt gewesen, meldete die Nachrichtenagentur Europapress unter Berufung auf seinen Verlag Planeta. Zafón habe zwei Jahre lang gegen den Krebs gekämpft, heißt es. Vor allem sein 2001 erschienenes Buch „La sombra del viento“ („Der Schatten des Windes“) war ein Erfolg. Mit 15 Millionen verkauften Exemplaren avancierte der Roman aus dem Barcelona der 1940er bis 1960er Jahre nach „Don Quijote“ zum meistverkauften spanischen Roman aller Zeiten.

Claus Biederstaedt

Der Schauspieler und Synchronsprecher starb am 18. Juni im Alter von 91 Jahren. Biederstaedt war in den 1950er Jahren mit Filmen wie „Charleys Tante“ an der Seite von Heinz Rühmann berühmt geworden. Für den Film „Feuerwerk“ stand er mit der damals 16-jährigen Romy Schneider vor der Kamera. Schon für sein Leinwanddebüt „Die große Versuchung“ (1951) war er mit dem Bundesfilmpreis als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet worden. Insgesamt war er in rund 60 Spielfilmen zu sehen. In den 1960er und 1970er Jahren wirkte Biederstaedt in mehr als 200 Fernsehproduktionen mit, unter anderem in Serien wie „Derrick“, „Die Schwarzwaldklinik“ oder „Der Alte“.

Auch als Synchronsprecher war Biederstaedt erfolgreich, unter anderem lieh er Hollywood-Größen wie Marlon Brando, Yves Montand und Paul Newman seine Stimme. Später besann er sich auf das Theater und stand noch in hohem Alter auf der Bühne. In den vergangenen Jahren war es ruhig um Biederstaedt geworden, nachdem er an Zungenkrebs erkrankt war. Ärzte mussten ihm zwei Drittel der Zunge amputieren. Den Krebs habe er aber besiegt, sagte der Sohn. Nun starb er kurz vor seinem 92. Geburtstag.

Werner Böhm

Der unter seinem Künstlernamen Gottlieb Wendehals bekannt gewordene Sänger starb am 2. Juni wenige Tage vor seinem 79. Geburtstag auf Gran Canaria. Seine größten Erfolge feierte Gottlieb Wendehals vor rund 40 Jahren. 1980 schaffte es sein Lied „Herbert“ in die Charts, ein Jahr später folgte sein größter Erfolg: Der spätere Dauerbrenner „Polonäse Blankenese“ schaffte es 1981 auf Platz eins der deutschen Charts und ist bis heute ein bekannter Partyhit.

Böhm präsentierte das Lied im karierten Jacket mit Aktentasche und Gummihuhn, die zu seinen Markenzeichen wurden.  Auch im RTL-Dschungelcamp war Böhm zu Gast - zuletzt im Jahr 2015 in der Sommerausgabe „Ich bin ein Star - Lasst mich wieder rein!“. Böhm war von 1981 bis 1989 mit Schlagersängerin Mary Roos verheiratet. 1995 heiratete er Susanne Böhm. Inzwischen sind die beiden laut „Bild“ getrennt. 

Christo, Mory Kanté und Julitta Münch

Christo

Der Künstler Christo starb am 31. Mai im Alter von 84 Jahren. In Deutschland wurden der in Bulgarien geborene Amerikaner und seine 2009 gestorbene Partnerin Jeanne-Claude vor allem durch die Verhüllung des Reichstages in Berlin bekannt. 1995 verdeckten sie das Gebäude mit 100 000 Quadratmetern Spezialstoff. Die Aktion lockte fünf Millionen Besucher an und gilt bis heute als eines ihrer Meisterwerke.

Zu anderen berühmten Projekten des Künstlerpaares zählten die safranfarbenen Tore im New Yorker Central Park („The Gates“), die schwimmende, mit Nylongewebe bezogenen Stege auf dem Wasser des Iseosees in der Lombardei („Floating Piers“) sowie die verpackte Brücke Pont Neuf in Paris. Im kommenden Jahr wollte er sein nächstes großes Projekt angehen: die Verhüllung des Pariser Triumphbogens.

Irm Hermann

Die Film- und Theaterschauspielerin Irm Hermann starb am 26. Mai im Alter von 77 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Sie spielte seit Ende der 60er Jahre in vielen deutschen Film- und Fernsehproduktionen, darunter etlichen Werken des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder. Zudem spielte sie Theater. 1971 erhielt sie für ihre Rolle in dem Fassbinder-Film „Händler der vier Jahreszeiten“ den Bundesfilmpreis. 1992 stand sie mit dem Humoristen Vicco von Bülow alias Loriot in „Pappa ante Portas“ vor der Kamera, in jüngerer Zeit war sie unter anderem in dem Kinofilm „Fack Ju Göhte 3“ zu sehen.

Fernsehzuschauer kannten sie unter anderem von Auftritten in Krimiserien, darunter dem „Tatort“. Im Theater übernahm Hermann in den vergangenen Jahren noch mehrfach Rollen, vor allem am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg sowie an der Berliner Volksbühne. Hermann war mit dem Kinderbuchautoren Dietmar Roberg verheiratet, das Paar hat zwei Söhne. 

Renate Krößner

Die Schauspielerin Renate Krößner starb am 25. Mai im Alter von 75 Jahren. Mit „Solo Sunny“ feierte sie 1980 einen der großen Erfolge des DDR-Films. Sie spielte eine aufstrebende Jazz-Sängerin, die an den Widerständen einer von Männern dominierten Gesellschaft scheitert. Dafür bekam sie im selben Jahr den Silbernen Bären der Berlinale als beste Darstellerin.

Da der Film der DDR-Kulturbürokratie missfiel, bekam Krößner lange Zeit keine Rollen mehr. So stellte sie 1983 einen Ausreiseantrag und reiste 1985 mit ihrem Sohn und ihrem Lebensgefährten, dem Schauspieler Bernd Stegemann, nach West-Berlin. Im Westen konnte sie ihre Karriere fortsetzen und spielte unter anderem im „Tatort“ und Serien wie „Liebling Kreuzberg“, „Stubbe - von Fall zu Fall“ neben Wolfgang Stumph und in „Einmal Bulle, immer Bulle“. Zu den Kinorollen gehörten Auftritte unter anderem Auftritte in „Helden wie wir“ und „Alles auf Zucker“.

Mory Kanté

Der guineische Musiker Mory Kanté starb am 22. Mai im Alter von 70 Jahren. Kanté galt als Pionier der Weltmusik, sein Song „Yéké yéké“ wurde 1988 weltbekannt.

Kanté verband die traditionellen Klänge seiner Heimat - mit Instrumenten wie der Kora-Harfe oder dem Balafon - geschickt mit westlichen Pop-Elementen und machte damit die afrikanische Musik international populär. Ähnlich wie der vor kurzem verstorbene kamerunische Saxophonist Manu Dibango traf er damit den westlichen Musikgeschmack.

Julitta Münch

Die frühere WDR-Moderatorin und Reporterin Julitta Münch starb am 21. Mai im Alter von 60 Jahren. Münch war Anfang der 1990er Jahre die erste Moderatorin des ARD-„Morgenmagazins“, später wechselte sie zum Radio.  Für den Radiosender WDR 5 moderierte Münch die Sendungen „Morgenecho“, „Neugier genügt“ und „Hallo-Ü-Wagen“. Außerdem arbeitete sie als Reporterin für den Deutschlandfunk.

Rolf Hochhuth, Little Richard und Roy Horn

Rolf Hochhuth

Der Schriftsteller und Dramatiker Rolf Hochhuth starb am 13. Mai im Alter von 89 Jahren. Hochhuth gehörte zu den umstrittensten deutschen Theaterautoren der Nachkriegszeit. Im Theater am Kurfürstendamm - damals das Haus der Freien Volksbühne - war 1963 Hochhuths erstes Schauspiel „Der Stellvertreter“ über den Vatikan uraufgeführt worden, das für heftige Kontroversen gesorgt hatte. Darin gab er der katholischen Kirche eine Mitschuld am Holocaust. Die Inszenierung übernahm Erwin Piscator.

Seine Recherchen zu dem Stück „Juristen“ über die Rolle früherer Nazi-Richter in der Bundesrepublik führten 1978 zum Rücktritt des damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten und früheren Marinerichters Hans Filbinger. Er veröffentlichte im Laufe seines jahrzehntelangen Schaffens auch Essays und Gedichte.

Der Zentralrat der Juden nannte Hochhuth in einer Reaktion „einen mutigen Tabubrecher“. Er habe überfällige Debatten in Deutschland angestoßen und sich engagiert in gesellschaftliche Debatten über die Aufarbeitung des Nationalsozialismus eingemischt.

Michel Piccoli

Der französische Schauspieler Michel Piccoli starb am 12. Mai im Alter 94 Jahren. Mehr als 60 Jahre stand Michel Piccoli vor der Kamera und auf der Bühne. Er wirkte in mehr als 220 Filmen mit, darunter in Klassikern wie „Tagebuch einer Kammerzofe“ und „Das große Fressen“. Er hat mit allen Großen des Weltkinos gespielt und gedreht. Regisseure wie Alfred Hitchcock, Luis Buñuel, Jean-Luc Godard, Claude Sautet und Costa-Gavras holten ihn vor die Kamera. Zu seinen Partnerinnen gehörten berühmte Leinwandstars wie Brigitte Bardot, Catherine Deneuve, Sophia Loren, Jeanne Moreau und Ornella Muti.

Häufig trat er an der Seite von Romy Schneider auf. Mit ihr zusammen drehte er „Trio Infernal“ und „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“. Piccoli war mehrmals verheiratet, unter anderem mit der französischen Chansonsängerin Juliette Gréco.

Jerry Stiller

Der aus US-Sitcoms bekannte Schauspieler Jerry Stiller starb am 11. Mai im Alter von 92 Jahren. „Er war ein großartiger Vater und Großvater und für seine Frau Anne mehr als 62 Jahre lang der hingebungsvollste Mann. Er wird sehr vermisst werden. Ich liebe Dich, Dad“, schrieb sein Sohn, Hollywood-Star Ben Stiller, bei Twitter.

Jerry Stiller ist in Deutschland vor allem durch seine Rolle als kauziger alter Schwiegervater Arthur Spooner in der Sitcom „King of Queens“ (1998-2007) bekannt und war auch in der 90er-Jahre-Erfolgsserie „Seinfeld“häufig zu sehen. Dort verkörperte er den Exzentriker Frank Costanza. Stiller wirkte aber auch in etlichen Kinofilmen mit, darunter „Zoolander“(2001), „Airport 2“und „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“(beide 1974).

Little Richard

Der US-Musiker starb am 8. Mai im Alter von 87 Jahren. Little Richard galt als Pionier des Rock'n'Roll. Über die Gesundheit des Musikers war nach einer Hüftoperation bereits jahrelang spekuliert worden. Angeschlagen lebte er zurückgezogen im US-Bundesstaat Tennessee.

Little Richard wurde 1955 mit seinem längst legendären Song „Tutti Frutti“ vom unbekannten Musiker zum Superstar und legte den Grundstein zum Rock'n'Roll. Das Lied habe „eine neue Ära der Musik“ eingeleitet, heißt es sogar in der US-Nationalbibliothek. Little Richards Konzerte, bei denen der androgyne junge Mann mit dünnem Schnurrbart, hochtoupierten Haaren, Schminke und wilden Kostümen auftrat, brachten mitten in der Zeit der sogenannten Rassentrennung Weiße und Schwarze zusammen - zum Entsetzen von Rassisten.

Nach seinen größten Erfolgen entschloss er sich 1957 überraschend dazu, die Musik vorläufig hinzuschmeißen und Priester zu werden. Seitdem lebte Little Richard zwischen Kirche und Musik.

Roy Horn

Der deutsch-amerikanische Magier Roy Horn starb am 8. Mai im Alter von 75 Jahren in Las Vegas an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus. Der in Nordenham bei Bremen geborene Dompteur Horn und sein Partner Siegfried Fischbacher waren für ihre Auftritte mit weißen Tigern und Löwen als Duo „Siegfried & Roy“ weltbekannt. „Heute hat die Welt einen der Großen der Magie verloren, aber ich habe meinen besten Freund verloren“, sagte Fischbacher (80) in einer Mitteilung.

Die Karriere des Duos in Las Vegas war im Oktober 2003 geendet, als ein Tiger Roy Horn bei einer Vorstellung schwer verletzte. Von dem starken Blutverlust, Schlaganfällen und einer Gehirnoperation nach dem Unfall konnte sich Horn nie mehr vollständig erholen. 

Sabine Zimmermann, Irrfan Khan und Norbert Blüm

Florian Schneider-Esleben

Der Musiker Florian Schneider-Esleben starb Ende April im Alter von 73 Jahren nach einer Krebserkrankung. Der Düsseldorfer war Mitbegründer der Gruppe Kraftwerk. Die Zusammenarbeit von Schneider und Ralf Hütter begann 1968 mit dem Musikprojekt „Organisation“. 1970 gründeten sie das berühmte Kling-Klang-Studio in Düsseldorf und starteten Kraftwerk. Schneider-Esleben, Sohn des berühmten Architekten der Nachkriegsmoderne Paul Schneider-Esleben, ist damit einer der Pioniere der elektronischen Musik.

Er war an den wegweisenden Kraftwerk-Alben Autobahn (1974), Radio-Aktivität (1975), Trans Europa Express (1977), Die Mensch-Maschine (1978) und Tour De France (2003) beteiligt. Ende 2008 verließ er die Gruppe im Alter von 61 Jahren. 2014 erhielt er für sein Lebenswerk den Grammy.

Sabine Zimmermann

Die ZDF-Moderatorin Sabine Zimmermann starb am 1. Mai im Alter von 68 Jahren in München. Zimmermann war 14 Jahre lang - von 1987 bis 2001 - „Aktenzeichen XY... ungelöst“-Co-Moderatorin, darunter zehn Jahre an der Seite ihres Adoptivvaters Eduard Zimmermann (1929-2009), der das Format 1967 ins Leben gerufen hatte. Später moderierte sie neben Butz Peters.

Sabine Zimmermann, die am 22. Juli 1951 in Hannover geboren worden war, war von 1998 bis 2001 auch die Moderation der Präventionssendung „Vorsicht, Falle!“. Danach konzentrierte sie sich auf die Arbeit hinter den Kulissen: Bis 2011 war sie noch Produktionsleiterin von „Aktenzeichen XY... ungelöst“.

Irrfan Khan

Der indische Schauspieler Irrfan Khan starb am 29. April im Alter von 53 Jahren. Bekannt wurde Khan durch „Slumdog Millionär“ und „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“.

Khan starb an Komplikationen nach einer Infektion des Dickdarms, sagte ein Sprecher des Krankenhauses in Mumbai, wohin der Schauspieler gebracht worden war. 2018 wurde bei Khan Krebs festgestellt und er ließ sich länger in London behandeln. Doch im vergangenen Jahr kehrte er zurück zur Arbeit. 

Ron Holzschuh

Der Schauspieler Ron Holzschuh starb am 27. April nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 50 Jahren. Seit 2019 spielte der in Zwickau geborene Darsteller für die RTL-Serie „Alles was zählt“ (AWZ) die Rolle des Niclas Nadolny. Noch im März stand er dafür vor der Kamera. Holzschuh hatte während seiner Karriere auch in anderen Produktionen mitgespielt, darunter in der ARD-Serie „Verbotene Liebe“. Auch im Musical-Bereich war Holzschuh tätig gewesen.

Norbert Blüm

Der frühere Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm starb am 23. April im Alter von 84 Jahren. Der CDU-Politiker war der einzige Minister, der Bundeskanzler Helmut Kohl die ganzen 16 Jahre seiner Regierungszeit (1982-1998) im Kabinett begleitete. Er galt in der schwarz-gelben Koalition je nach politischem Standort als „soziales Gewissen“ oder „soziales Feigenblatt“. Seine nachhaltigste Leistung war die Einführung der Pflegeversicherung 1995.

In Erinnerung blieb jedoch vor allem eine Plakataktion aus dem Jahr 1986: Da ließ er sich im Kittel vor einer Litfaßsäule fotografieren, auf der ein Plakat mit dem Spruch prangte: „Denn eins ist sicher - die Rente“. Der verkürzte Satz „Die Rente ist sicher“ wurde geradezu zum Sprichwort.

Der Arbeitersohn aus Rüsselsheim (geb. 21.07.1935) war gelernter Werkzeugmacher. Er holte das Abitur am Abendgymnasium nach, studierte Philosophie, Geschichte und Theologie. Sein politischer Ziehvater, der CDU-Sozialpolitiker Hans Katzer (1919-1996), machte das engagierte IG-Metall-Mitglied 1968 zum Hauptgeschäftsführer der CDU-Sozialausschüsse. Von 1977 an stand Blüm für zehn Jahre an der Spitze der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA).

Nach seinem Ausscheiden aus der Bundespolitik engagierte sich Blüm weiterhin sozial, schrieb Bücher, trat als Talkshowgast im Fernsehen auf und machte sogar Kabarett.

Ulrich Kienzle, Stirling Moss und Rüdiger Nehberg

Ulrich Kienzle

Der bekannte Fernsehjournalist und Nahost-Experte Ulrich Kienzle starb am 16. April im Alter von 83 Jahren. „Ulrich Kienzle war ein Top-Journalist“, würdigte ihn ZDF-Chefredakteur Peter Frey. „Er hat die Welt vor Ort in Augenschein genommen, um die Konflikte wirklich zu verstehen, über die er dann berichtet hat. Mit seiner Lust, Kante zu zeigen, und mit seinem verschmitzten Humor hat er an der Seite von Bodo Hauser ZDF- und Fernsehgeschichte geschrieben.“

Mit dem 2004 gestorbenen Hauser hatte er von 1993 bis 2000 das ZDF-Politikmagazin „Frontal“ moderiert und sich Wortduelle geliefert. Kienzle wurde am 9. Mai 1936 im baden-württembergischen Neckargröningen geboren. 

Brian Dennehy

Der US-Schauspieler Brian Dennehy starb am 15. April im Alter von 81 Jahren in seinem Haus in Connecticut im Beisein seiner Frau Jennifer und seines Sohnes Cormac.

Der vielseitige Darsteller trat zunächst im Fernsehen unter anderem in „Der Denver-Clan“ und „Dallas“ auf. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle als übereifriger Sheriff an der Seite von Sylvester Stallone in „Rambo“ im Jahr 1982. Für seine Rollen gewann Dennehy zahlreiche Preise. Darunter zwei Tony-Awards für seine Auftritte in den Broadway-Produktionen „Tod eines Handlungsreisenden“ von Arthur Miller und „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ von Eugene O’Neill. Für die Fernsehadaption von „Tod eines Handlungsreisenden“ im Jahr 2000 erhielt er einen Golden Globe. Er hinterlässt seine Frau und fünf Kinder.

Sascha Hupmann

Der frühere Basketball-Nationalspieler Sascha Hupmann starb am 12. April im Alter von 49 Jahren, wie seine frühere Universität in Evansville im US-Bundesstaat Indiana unter Berufung auf die Familie mitteilte.

„Wir wussten, dass Sascha schwer erkrankt war. Die Nachricht von seinem Tod trifft uns sehr hart”, sagte Ingo Weiss, Präsident des Deutschen Basketball Bunds. „Wir sind sehr traurig und in Gedanken bei seiner Frau und seinem Sohn. Der DBB wird Sascha ein ehrendes Gedenken bewahren.”

Hupmann absolvierte 67 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft und nahm unter anderem an der Weltmeisterschaft 1994 teil. Er besuchte das College in Evansville und spielte in seiner Profizeit unter anderen für die TVG Trier, Bayer Leverkusen, Alba Berlin und in Griechenland.

Stirling Moss

Sir Stirling Moss starb am 12. April im Alter von 90 Jahren. Seine Frau Lady Moss sagte nach Angaben der englischen „Daily Mail”: „Er starb, wie er gelebt hat: wundervoll aussehend.” Mercedes, für das Moss früher einmal aktiv gewesen war, schrieb: „Die Sportwelt hat nicht nur eine wahre Ikone und Legende verloren, sondern auch einen Gentleman.” Die Formel 1 veröffentlichte auf ihrer Homepage einen Nachruf. Der weltberühmte Rennfahrer hinterlässt seine dritte Frau Susie.

Die britische Motorsport-Legende galt als einer der besten Formel-1-Piloten, doch die verdiente Krönung als Weltmeister blieb dem PS-Ritter versagt. Viermal WM-Zweiter, dreimal Dritter - immer wieder stand der Brite so dicht vor der Erfüllung seines Lebenstraums, ehe er ihn nach dem Horror-Unfall von Goodwood 1962 aufgeben musste.

Rüdiger Nehberg

Der Abenteurer und Aktivist Rüdiger Nehberg starb am 1. April im Alter von 84 Jahren. Nehberg hatte mit seinen spektakulären Aktionen als Überlebenskünstler auf dem Atlantik, im Dschungel und in der Wüste immer wieder für Aufsehen gesorgt. Die Aufmerksamkeit nutzte er, um sich für bedrohte Völker zu engagieren. Seit Anfang der 80er Jahre setzte er sich für das indigene Volk der Yanomami im brasilianischen Regenwald ein, deren Lebensraum etwa durch Goldsucher massiv in Gefahr geraten war.

Später kämpfte der gelernte Bäcker und Konditor aus Bielefeld gemeinsam mit seiner Frau gegen den Brauch der Genitalverstümmelung bei jungen Mädchen und Frauen in Afrika und Asien. 

Thomas Schäfer, Albert Uderzo und Kenny Rogers

Thomas Schäfer

Der hessische Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) starb am 28. März im Alter von 54 Jahren. Polizei und Staatsanwaltschaft stufen seinen Tod als Suizid ein, es gab einen Abschiedsbrief. Ministerpräsident Volker Bouffier äußerte die Vermutung, dass sein Finanzminister durch Sorgen um die Folgen der Corona-Krise in den Tod getrieben wurde. Schäfer war verheiratet und hatte zwei Kinder.

Schäfer war Finanzminister seit 2010. Im Lauf der Jahre hatte er sich auch über Hessens Grenzen hinaus einen Namen gemacht. Erst kurz vor seinem Tod hatte der CDU-Politiker im Landtag einen milliardenschweren Nachtragshaushalt vorgestellt, damit die tiefen Einschnitte durch die Coronavirus-Pandemie bewältigt werden können.

Schäfer galt als potentieller Nachfolger von Bouffier. Politiker anderer Parteien lobten ihn als verlässlichen Mann, der zu seinem Wort steht. 2018 schloss er den dritten Landeshaushalt in Folge ohne neue Kredite ab. Mit dem kommunalen Schutzschirm und der Hessenkasse trieb Schäfer die Entschuldung der Städte, Kreise und Gemeinden erfolgreich voran.

Barbara Rütting

Die Schauspielerin, Autorin und Politikerin Barbara Rütting starb am 28. März im Alter von 92 Jahren. Rütting spielte in 45 Kino- und Fernsehfilmen mit. In Brandenburg geboren und aufgewachsen, schaffte sie 1951 mit ihrem Debüt in dem Streifen „Postlagernd Turteltaube“ den Durchbruch. Legendär ist ihre Rolle als „Geierwally“ in dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1956. Auch auf vielen Bühnen bewies sie ihr Talent, bevor sie 1984 mit der Schauspielerei aufhörte.

Im Anschluss ließ sie sich zur Gesundheitsberaterin ausbilden. Mit Gesundheitsratgebern und Kochbüchern für Vollwertküche erlebte sie eine zweite erfolgreiche Karriere – Rütting gilt als Wegbereiterin der vegetarischen Ernährung in Deutschland. Um gesellschaftspolitisch etwas zu bewirken, engagierte sie sich bis ins hohe Alter auch in der Politik: Erst bei den Grünen, für die sie sechs Jahre im bayerischen Landtag saß und zuletzt bei der V-Partei3 (V-Partei). Als Alterspräsidentin eröffnete sie in den Jahren 2003 und 2008 die konstituierende Sitzung.

Albert Uderzo

Der Zeichner der weltberühmten Asterix-Comics, Albert Uderzo starb am 24. März im Alter von 92 Jahren. Gemeinsam mit Autor René Goscinny gehörte er zu den „Vätern“ der Comicserie um ein Dorf voller unbeugsamer Gallier, die den römischen Besatzern die Stirn bieten. Uderzo sei bei sich zu Hause in Neuilly im Schlaf gestorben, sagte sein Schwiegersohn Bernard de Choisy der Nachrichtenagtentur AFP. Er sei seit Wochen „sehr müde“ gewesen.

Nach dem Krieg zeichnete Uderzo in Paris zunächst Comics für Zeitungen und brachte kleine Bände heraus. Schicksalhaft wurde 1951 seine Begegnung mit dem Texter René Goscinny. Ab 1959 veröffentlichte das Duo in der Zeitschrift „Pilote“ das erste Abenteuer von Asterix und Obelix, zwei Jahre später folgte das erste Album „Asterix der Gallier“. Seitdem wurden weltweit rund 370 Millionen Exemplare der Serie verkauft. Übersetzt wurden sie in rund 111 Sprachen und Dialekte. 

Gabi Delgado

Der Gründer der Elektro-Punk-Band Deutsch-Amerikanische Freundschaft (DAF, „Der Mussolini“), Gabriel „Gabi“ Delgado-López starb am 22. März 2020 in einem Krankenhaus in Portugal im Alter von 61 Jahren.

Delgado-López und Robert Görl gründeten Ende der 1970er Jahre das Elektro-Punk-Projekt DAF. Mit den harten, weitgehend auf elektronische Beats reduzierten Klängen beeinflussten sie nachhaltig die New-Wave-Bewegung in Deutschland und die später daraus hervorgegangene Neue Deutsche Welle.

Wegen des harten Sounds, militärischer Kurzhaarschnitte, Lederoutfits und zumindest missverständlicher Textpassagen („Tanz den Adolf Hitler“) sah sich DAF immer wieder mit Diskussionen um extrem rechte Tendenzen konfrontiert. Delgado-López wurde in Córdoba in Spanien geboren. Mit seiner Familie kam er in den 1960er Jahren nach Deutschland und lebte in mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen. Nach einigen Jahren in London lebte er von Mitte der 80er Jahre an in Berlin. Später ging er wieder nach Córdoba und lebte zuletzt mit seiner Frau Jane in Portugal.

Kenny Rogers

Der Country- und Popmusiker Kenny Rogers starb am 20. März 2020 im  Alter von 81 Jahren in Sandy Springs im US-Bundesstaat Georgia. Die Karriere des US-Sängers von Hits wie „Islands In The Stream“, „The Gambler“ oder „Lucille“ umfasste sechs Jahrzehnte, in denen er „eine unauslöschliche Spur in der Geschichte der amerikanischen Musik hinterlassen“ habe, wie die Familie schrieb.

In einer vor allem in den USA sehr erfolgreichen Laufbahn, die ihn mit Countrymusik-Ikonen wie Dolly Parton und Willie Nelson zusammenführte, verkaufte der Musiker mehr als 120 Millionen Alben. Er gewann dreimal den Grammy. Im Oktober 2017 verabschiedete sich Rogers mit einem furiosen Konzertfinale an der Seite von Kollegen wie Parton und Lionel Richie in den Ruhestand. Seine erste Single „That Crazy Feeling/We“ll Always Have Each Other“ hatte Rogers laut Musikmagazin „Rolling Stone“ bereits 1957 veröffentlicht, damals noch als Kenneth Rogers. 2013 wurde er in die „Country Music Hall of Fame“ aufgenommen. Grammys erhielt er für seine Hits und Performances 1977, 1979 und 1987.

Eberhard Figgemeier, Terry Jones undJoseph Hannesschläg

Eberhard Figgemeier

Der ZDF-Sportreporter Eberhard Figgemeier starb am 1. März im Alter von 73 Jahren. Figgemeier war einer der bekanntesten Sport-Journalisten des Zweiten, kommentierte vor allem Fußball, Tennis und Eiskunstlauf. 

Er war als Programmchef zudem maßgeblich an der Produktion der Olympischen Spiele zwischen 1996 und 2008 beteiligt. Zudem arbeitete er zwischenzeitlich als Leiter des „Aktuellen Sportstudios“.

Terry Jones

Der Monty-Python-Komiker Terry Jones starb am 21. Januar 2020 im Alter von 77 Jahren. Der Komiker und Regisseur litt seit Jahren an einer seltenen Form von Demenz. „Seine Arbeit mit Monty Python, seine Bücher, Filme, Fernsehsendungen, Gedichte und anderen Arbeiten werden für immer weiterleben - das passende Vermächtnis eines echten Universalgelehrten“ erklärte Jones' Familie. Die Komikertruppe Monty Python feierte in den 70er Jahren mit Fernsehserien und Filmen wie „Die Ritter der Kokosnuss“ riesige Erfolge. Kultstatus hat bis heute die Bibel-Satire „Das Leben des Brian“ - der Film über einen falschen Messias brachte allerdings gläubige Christen auf die Barrikaden. Ihr letztes großes Projekt war der Film „Der Sinn des Lebens“ aus dem Jahr 1983. Alle Mitglieder starteten schließlich mehr oder weniger erfolgreiche Solo-Karrieren. 

Joseph Hannesschläger

Der vor allem aus der Krimiserie „Die Rosenheim-Cops“ bekannte Schauspieler Joseph Hannesschläger starb am 20. Januar im Alter von 57 Jahren. Hannesschläger erlag einem schweren Krebsleiden, das er im vergangenen Jahr öffentlich gemacht hatte. Zuletzt lebte der in München geborene Schauspieler in einem Hospiz.

Hannesschläger war häufig auch im Theater zu sehen, er spielte in mehr als 45 Theaterproduktionen. Außerdem trat er als Kabarettist und Musiker auf. Seine größten Publikumserfolge feierte er aber in Kino und Fernsehen. So spielte er im Kinoerfolg „Der Schuh des Manitu“ mit. Neben der Rolle des Korbinian Hofer, die er seit dem Jahr 2000 in den „Rosenheim-Cops“ verkörperte, spielte er auch in der Serie „Forsthaus Falkenau“ mit.

Ferdinand Schmidt-Modrow

Der vor allem aus der Fernsehserie „Dahoam is Dahoam“ des Bayerischen Rundfunks bekannte Schauspieler Ferdinand Schmidt-Modrow starb am 15. Januar völlig unerwartet im Alter von 34 Jahren. Todesursache war demnach eine nicht erkannte Vorerkrankung.

Schmidt-Modrow spielte neben „Dahoam is Dahoam“, wo er den Pfarrer Simon Brandl darstellte, in einer Reihe von Produktionen des Bayerischen Rundfunks mit. Er spielte unter anderem in der Kinokomödie „Grenzverkehr“ aus dem Jahr 2005 und ab 2007 in der Trilogie „Beste Zeit“, „Beste Gegend“ und „Beste Chance“ von Regisseur Marcus H. Rosenmüller. 

Christopher Tolkien

Christopher Tolkien, Sohn des Autors J.R.R. Tolkien („Herr der Ringe“ / „Der Hobbit“), starb am 15. Januar im Alter von 95 Jahren. Christopher Tolkien war demnach verantwortlich für die Bearbeitung und die Herausgabe von einem großen Teil der Werke seines berühmten Vaters. Die Tolkien Society kondolierte der Familie. 

Guntram Schneider, John Baldessari und David Stern

Hans Tilkowski

Der frühere deutsche Fußball-Nationaltorwart starb am 5. Januar im Alter von 84 Jahren. Tilkowski war von 1963 bis 1967 Schlussmann von Borussia Dortmund.

Sein Name ist eng mit dem legendären Wembley-Tor aus dem WM-Finale von 1966 verknüpft. Obwohl der Ball nicht in vollem Umfang die Linie überschritt, entschied der Schweizer Referee Gottfried Dienst auf Tor. Das ebnete den Engländern den Weg zum 4:2-Erfolg über Deutschland und brachte den Keeper des BVB um den größten Erfolg seiner Karriere. Er bestritt 39 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.

Guntram Schneider

Der frühere nordrhein-westfälische Arbeitsminister starb am 3. Januar im Alter von 68 Jahren. Von 2010 bis 2015 war Schneider im Kabinett der damaligen SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft Minister für Arbeit, Integration und Soziales. Der gelernte Werkzeugmacher galt als SPD-Urgestein.

„Das Schlimmste, was einem in der Politik passieren kann, ist, dass man von Ja-Sagern und Speichelleckern umgeben ist“, sagte er einmal. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) würdigte Schneider als „eine Persönlichkeit mit Herz für das Land und Herzblut für die Sache“.

Veronika Fitz

Die Volksschauspielerin Veronika Fitz starb am 2. Januar im Alter von 83 Jahren. Bekannt wurde Fitz vor allem durch ihre Hauptrolle in der BR-Serie „Die Hausmeisterin“. Auch in „Forsthaus Falkenau“ und „Der Bulle von Tölz“ stand sie vor der Kamera. Schon 1956 hatte Fitz in der Verfilmung von „Die Geierwally“ mitgewirkt.

Fitz, in Dießen am Ammersee geboren, wohnte die meiste Zeit ihres Lebens in Krailling bei München. Die letzten Jahre vor ihrem Tod lebte sie in Prien am Chiemsee in der Nähe ihrer Tochter. In der Öffentlichkeit trat sie kaum mehr auf. Vor der Kamera stand Fitz zuletzt 2010 im Fernseh-Drama „In aller Stille“, für das ihre einzige Tochter das Drehbuch geschrieben hatte. 

John Baldessari

Der US-amerikanische Künstler starb am 2. Januar im Alter von 88 Jahren. Baldessari hatte in den vergangenen Jahrzehnten mit Foto- und Videoarbeiten, Kollagen und Foto-Bild-Montagen die sogenannte Konzeptkunst wesentlich mitgeprägt und zahlreiche junge Künstler inspiriert.

Für das Frankfurter Städel-Museum hatte der Künstler 2015 insgesamt 16 großformatige Collagen geschaffen, die sich auf Bilder aus der Sammlung bezogen. Baldessari ist vielfach ausgezeichnet worden. Unter anderem erhielt er 2009 für sein Lebenswerk den Goldenen Löwen der 53. Biennale.

David Stern

Der frühere Chef der nordamerikanischen Basketball-Profiliga starb am 1. Januar im Alter von 77 Jahren an den Folgen einer Hirnblutung, die er drei Wochen zuvor erlitten hatte. Stern führte die Liga 30 Jahre lang an, in seiner Zeit wuchs die Liga wirtschaftlich stark. Er trat im Februar 2014 zurück, sein Nachfolger ist der heutige Commissioner Adam Silver.

Stern wurde 2014 in die Naismith Memorial Basketball Ruhmeshalle aufgenommen und war zuletzt noch im Auftrag der NBA auch international unterwegs. (dpa/afp/red)

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