Ungewöhnliches PhänomenDutzende Haie tummeln sich vor Mittelmeerstrand

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Haie Israel Hadera

Dutzende Haie tummeln sich vor der Küste Israels. 

Hadera – Hai-Alarm im Mittelmeer: Vor der Küste der israelischen Stadt Hadera sorgen dutzende Haie für Aufsehen. Mutige Strandbesucher und Schaulustige wagten sich am Dienstag ganz nah an die Raubfische heran, um die aus dem flachen Wasser ragenden Flossenspitzen zu fotografieren und Selfies zu machen.

Angelockt werden die Haie nach Vermutungen von israelischen Wissenschaftlern von warmem Wasser, das von einem Kraftwerk ins Meer geleitet wird. Man könnte auch sagen, die Raubfische nutzen diesen Ort als Jacuzzi. Die Experten gehen davon aus, dass die Haie noch bis Mai an diesem Ort verharren. Dann ziehen die Tiere erfahrungsgemäß wieder in kühlere Gewässer ab.

Behörden warnen Schaulustige

Die israelische Naturparkbehörde warnte die Menschen davor, zu den Haien ins Wasser zu gehen. „Die Interaktion mit Haien ist weder berechenbar noch kontrollierbar“, warnte die Behörde. Sie wies auch darauf hin, dass beide Haiarten als gefährdet eingestuft und daher geschützt sind.

Nach Angaben des Raubfisch-Experten Aviad Scheinin von der Universität in Haifa handelt es sich bei den Haien, die häufiger im Winter und Frühling vor Hadera in Nordisrael gesichtet werden, um Sandbank- und Schwarzhaie. Beide Arten kommen im Mittelmeer vor.

Eine derart große Population an Sandbank- und Schwarzhaien sehe man selten, sagt der Meeresforscher Ejal Bigal. Der Fachmann untersucht seit einigen Jahren, was die Tiere ins östliche Mittelmeer treibt. Natürlich nutzt die Wissenschaft die Situation auch für sich. Neben Blut- und Gewebeproben werden auch Ultraschallbilder von den Tieren gesammelt.

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In den letzten 100 Jahren seien 95 Prozent der Mittelmeer-Haie ausgerottet worden, so Bigal. Da sie flaches Wasser nahe der Küste bevorzugen, seien sie schneller von Fischern gefangen worden. Außerdem würden sich Sandbankhaie spät fortpflanzen - oft erst nach 20 Jahren. Umso erstaunlicher sei es, so viele Exemplare der gefährdeten Art an einem Ort zu sehen. (mbr/dpa/afp) 

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