Versteckter NotrufNRW entwickelt „Tarn-App“ für Betroffene häuslicher Gewalt

Lesezeit 2 Minuten
Smartphone dpa

Neue App tarnt Hilfe auf dem Smartphone. 

Düsseldorf – Versteckte Hilfe auf dem Smartphone: Für Opfer von häuslicher Gewalt hat das Land eine Tarn-App entwickeln lassen. Damit werden Hilfsangebote des NRW-Opferschutzportals hinter einer thematisch unauffälligen App verborgen. So soll Opfern Zugang zu Hilfsangeboten ermöglicht werden – auch wenn die Peiniger deren Handys kontrollieren.

„NRW geht neue Wege beim Opferschutz“, sagte Ministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Mittwoch bei der Vorstellung der App, deren Entwicklung rund 140 000 Euro gekostet habe. Sie biete verschiedene Tarnungen zur Auswahl und sei auch offline verfügbar. Bei der häuslichen Gewalt sei zuletzt ein Anstieg von 5,5 Prozent zu verzeichnen gewesen.

App startet mit Alltagsthemen

Täterinnen und Täter scheuten nicht davor zurück, das Smartphone der Opfer zu kontrollieren. Beim Aufrufen wird die Tarn-App daher zunächst unauffällige Alltagsthemen präsentieren. Erst bei Eingabe eines Codes kann der Nutzer auf Beratungsangebote oder Notrufnummern zugreifen. Mit einem Klick könne dieser Bereich bei Gefahr wieder verlassen werden – und sei dann für den Täter nicht aufrufbar.

Alles zum Thema Ina Scharrenbach

Die App biete einen Hilfsbereich mit Notrufnummern, die in akuten Situationen direkt angewählt werden können. Zum anderen biete sie einen Beratungsstellenfinder durch eine umkreis- oder themenbezogene Suche.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zu den Angeboten gehören Beratungsstellen, Zufluchtsorte, Telefonhotlines, Informationsmaterialien, Trauma-Ambulanzen und vieles mehr. Als dritter Baustein würden wichtige Informationen zu Themen wie Anonyme Spurensicherung, Menschenhandel, häusliche Gewalt, Mobbing, Gewalt in der Pflege oder Zwangsheirat vorgehalten.

Die Tarn-App kann über das Aufrufen des Opferschutzportals NRW auf das Smartphone geladen werden. Die Inhalte seien nicht nur in Deutsch, sondern auch in Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch, Ukrainisch und Russisch verfügbar. (dpa)

KStA abonnieren