Vier Verletzte in HanauPolizei nimmt zwei Tatverdächtige nach Messerangriffen fest

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Die Polizei hat zwei Tatverdächtige in Gewahrsam genommen.

Hanau – Nach Messerangriffen in Hanau hat die Staatsanwaltschaft keine Hinweise auf politische Motive. An mehreren Tatorten in der Innenstadt waren am Dienstagabend vier Männer verschiedener Nationalitäten verletzt worden. Zwei Tatverdächtige wurden am Mittwoch nach einem Zeugenhinweis vorläufig festgenommen. Es handelt sich um zwei 23 und 29 Jahre alte Männer aus Syrien, wie die Staatsanwaltschaft Hanau mitteilte.

Hinweise auf politische Motive sehen die Ermittler nicht. „Wir haben derzeit keine Anhaltspunkte auf eine fremdenfeindliche, politisch motivierte oder terroristische Tat“, sagte Oberstaatsanwalt Dominik Mies am Mittwochmorgen auf Anfrage. Es gebe derzeit auch keine bekannten Verbindungen zu den Gewalttaten im Februar in Hanau. Am Abend des 19. Februar hatte ein 43 Jahre alte Deutscher neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Später wurden er und seine Mutter tot in ihrer Wohnung gefunden. Die Ermittler gehen von einer Tat aus rassistischen Motiven aus.

Die beiden nach den Messerangriffen festgenommenen Männer seien in Gewahrsam und würden vernommen, berichtete die Polizei. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Totschlags. Wann die Festgenommenen einem Haftrichter vorgeführt werden, war am Mittwochnachmittag noch unklar. Zum Tatgeschehen hätten sie sich noch nicht eingelassen, sagte Oberstaatsanwalt Mies. Die Hintergründe und das Motiv der Tat seien unklar. Ebenso ungewiss ist, ob sich Täter und Opfer kannten oder es ein zufälliges Zusammentreffen war. Klar sei hingegen, dass keine der Gruppen marodierend durch die City zog, um wahllos Passanten zu attackieren, betonte Mies.

Ein Verletzter zwischenzeitlich in Lebensgefahr

Ein Zeugenhinweis hatte die Ermittler nach der Tat auf die Spur der beiden Verdächtigen gebracht. Bei der Suche nach den Tätern wurde am Abend auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Die Polizei sucht weitere Zeugen.

Die beiden Syrer werden verdächtigt, beteiligt gewesen zu sein, als an mehreren Tatorten in der Hanauer Innenstadt vier Männer zwischen 17 und 26 Jahren verletzt wurden. Diese wurden laut Polizei von Mitgliedern einer Gruppe angegriffen. Das „dynamische und sich verlagernde Tatgeschehen“, so Mies, soll sich den Angaben zufolge zwischen dem Freiheitsplatz und dem Klinikum Hanau zugetragen haben. Die Beteiligten hätten neben Messern auch Schlagwerkzeuge wie etwa Stangen verwendet, erklärte Mies.

Die bei der Auseinandersetzung Verletzten erschienen am späten Abend kurz nacheinander in der Notaufnahme des Hanauer Klinikums. Einige Männer wiesen Stichwunden auf. Zwischenzeitlich schwebte einer der Verletzten in Lebensgefahr, wie Mies berichtete. Bei den Verletzten handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um zwei Syrer, einen Iraker und einen Albaner. Sei alle seien am Mittwoch noch zur Behandlung im Klinikum gewesen, sagte Mies. (dpa) 

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