Von Drogenkartell umstelltPolizisten müssen Festnahme von „El Chapo“-Sohn abbrechen

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Culiacan 171019 dpa

Die Stadt Culiacán hängt nach den Straßenkämpfen unter einer dichten Rauchwolke.

Culiacán – In der mexikanischen Stadt Culiacán ist es zu heftigen Schießereien und der Flucht zahlreicher Häftlinge aus einem Gefängnis gekommen. Daran beteiligt war auch Ovidio Guzmán López, ein Sohn des früheren Drogenbosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán.

Dieser sei in einem Wohnhaus identifiziert worden, aus dem heraus auf patrouillierende Soldaten geschossen worden war, teilte der mexikanische Sicherheitsminister Alfredo Durazo am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Anschließend hätten mehrere Gruppen des organisierten Verbrechens sich rings um das Haus postiert. Die Sicherheitskräfte seien in Unterzahl gewesen und hätten den Einsatz abgebrochen, sagte Durazo.

Mexikanische Medien berichteten, Guzmán López sei festgenommen worden. Das wurde zunächst nicht bestätigt. Angehörige des Drogenkartells von Guzmán befreiten Berichten zufolge Insassen der Haftanstalt Aguaruto in der Hauptstadt des westmexikanischen Bundesstaates Sinaloa. Es seien 20 bis 30 Häftlinge entkommen, von denen einige bereits wieder festgenommen worden seien, sagte der Minister für öffentliche Sicherheit von Sinaloa, Cristóbal Castañeda, dem Fernsehsender Milenio.

Lastwagen stehen in Culiacán in Flammen

In Videos, die im Internet kursierten, war zu sehen, wie Männer in den Straßen Culiacáns mit automatischen Waffen feuerten. Lastwagen standen in Flammen. Die Behörden baten die Bevölkerung der Stadt, zu Hause zu bleiben. Ein Spiel der zweiten mexikanischen Profifußballliga wurde wegen der Gewalt abgesagt.

Culiacán ist die Wiege des Sinaloa-Drogenkartells von „El Chapo“ Guzmán. Dieser wurde im Juli in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Söhne gelten als wichtige Figuren beim internen Machtkampf im Kartell nach der Festnahme ihres Vaters.

Mexiko erlebt seit Jahren sehr hohe Gewaltraten. Diese gehen zu einem großen Teil auf das Konto von Banden, die in finanziell lukrative Verbrechen wie Drogenhandel, Entführung und Erpressung verwickelt sind. (dpa)

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