Pascha-Prostituierte überlebte mit viel Glück

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Die Messerstiche am Hals verfehlten die Blutgefäße des Opfers nur um wenige Millimeter.

Täter und Opfer sind beide so gerade mit dem Leben davongekommen. Zu diesem Ergebnis kamen medizinische Sachverständige am dritten Verhandlungstag im Prozess gegen einen 20-jährigen Angeklagten, der wegen versuchten Mordes vor Gericht steht. Einen Tag vor seiner Abschiebung hatte der aus Sierra Leone stammende Afrikaner im Januar dieses Jahres im Bordell „Pascha“ eine 23-jährige Prostituierte mit einem Messer niedergestochen. Die Sicherheitskräfte des Bordells hatten den Täter danach derart brutal zusammengeschlagen, dass er ebenfalls im Krankenhaus behandelt werden musste.

Bei dem Überfall hatte der Afrikaner seinem Opfer in den Mund und den Hals gestochen und dabei auch die Luftröhre der Frau verletzt, so dass sie drohte zu ersticken. „Stichverletzungen im Halsbereich sind lebensgefährlich. Hier wurden große Blutgefäße nur um wenige Millimeter verfehlt“, sagte der Klinikarzt, der die Prostituierte im Krankenhaus behandelt hatte. Das Opfer habe unglaubliches Glück gehabt, dass „sämtliche Verletzungen letztlich folgenlos geblieben sind“. Selbst der Luftröhrenschnitt sei „von selbst verheilt“ und habe nicht operiert werden müssen. Trotz gravierender Verletzungen seien beim Täter Folgeschäden auszuschließen, erklärten die Mediziner. „Er stand unter Schock, wollte nur weg und fürchtete um sein Leben“, sagte sich der Klinikarzt. Bei der Einlieferung hatte der Chirurg beim Täter „multiple, teilweise sehr tiefe Platzwunden am Schädel“ festgestellt. „Er hatte zahlreiche Schläge auf den Kopf bekommen, die Pupillen reagierten kaum noch.“ Eine Röntgenuntersuchung bestätigte die zunächst vermutete Hirnblutung, die allerdings keinen operativen Eingriff erforderlich machte. Dazu kamen mehrfache Fingerbrüche an der rechten Hand sowie eine Fraktur des linken Sprunggelenks. Die Platzwunden am Schädel seien so tief gewesen, „dass sie bis zum Schädelknochen reichten“.

Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.

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