Passionsspiele in Schuld abgesagt

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Nach zwei Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang steht das Ensemble unter Schock.

Bad Münstereifel / Schuld - Innerhalb weniger Tage kamen bei Verkehrsunfällen zwei Angehörige des Passionsspielkreises Schuld ums Leben. Ein Dritter schwebt mit schwersten Kopfverletzungen in Lebensgefahr. „Das ganze Ensemble steht unter Schock“, berichtete Dieter Hochgürtel auf Anfrage. Der 60-jährige Schulhausmeister aus der Mutscheid, der den Josef von Arimathäa spielt, sagte: „Es ist furchtbar. Wir sind fix und fertig. Es ist wichtiger, dass wir uns jetzt um die Angehörigen kümmern.“

Bereits nach dem ersten Unfall, bei dem der 32-jährige Karl-Heinz Schmitz ums Leben gekommen war, wurden alle weiteren Aufführungen der diesjährigen Passionsspielreihe abgesagt. Auch die bereits lange ausverkauften Karfreitags-Aufführungen.

Dieter Hochgürtel: „Kalle Schmitz war mit dem Auto im Wershofener Berg unterwegs, als sich bei einem entgegenkommenden Lastwagen eine seitliche Hydraulikstütze löste.“ Sie schlug durch die Windschutzscheibe in den Innenraum von Schmitz' Auto. Der 32-Jährige erlag später seinen Verletzungen.

Nur Stunden später verunglückte in der Nähe von Adenau der Sohn von Hans-Willi Bläser (45), dem Vorsitzenden der Freilichtbühne Schuld, Co-Regisseur der Passionsspiele und Darsteller des Judas Iskariot. Philipp Bläser (19) wurde bei einem Frontalzusammenstoß eingeklemmt und starb noch am Unfallort. Sein 20-jähriger Freund auf dem Beifahrersitz wurde lebensgefährlich verletzt.

Damit fanden die im Wechsel mit den Osterspielen alle paar Jahre aufgeführten Eifeler Passionsspiele ein vorzeitiges Ende. Noch nie seit den ersten Passionsspielen vor 25 Jahren war die Kartennachfrage so groß. Tausende Karten waren schon verkauft. Außer Dieter Hochgürtel spielen noch eine Reihe Schauspieler aus dem Münstereifeler Stadtgebiet mit. Hochgürtel erklärte gestern, das 120-köpfige Ensemble wolle angesichts der furchtbaren Ereignisse „fest zusammenhalten“.

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