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Pfarrei St. Ursula muss Orgel zurückgeben

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Die katholische Pfarrgemeinde St. Ursula muss nach nur zwei Jahren ihre Orgel an den Hersteller zurückgeben. Das sieht ein gerichtlicher Vergleich vor, den die Gemeinde und die Orgelbaufirma aus Bautzen geschlossen haben. Für die Nutzung muss die Pfarrei rund 30 000 Euro zahlen. Die Gemeinde hatte die Orgel, die nach Angaben des Herstellers knapp 200 000 Euro kostete, im Jahr 2004 bestellt, bevor das Erzbistum dafür die notwendige schriftliche Zustimmung gegeben hatte. Diese blieb aus, und damit auch die erhoffte Bezuschussung durch die Diözese. Die Gemeinde selbst konnte nur eine erste Rate zahlen, daraufhin klagte die Orgelbaufirma.

Man habe damals offenbar „im Vertrauen darauf, dass die Genehmigung erfolgt“, das Instrument bestellt, sagt Frank Müller, Pfarrer von St. Agnes, St. Kunibert und St. Ursula, der damals allerdings noch nicht im Amt war. Offenbar gab es mehrere Interessenten für das Instrument, das ursprünglich als „Interims-Orgel“ für die Nicolai-Kirche in Leipzig gefertigt worden war. Aus dem Umfeld der Gemeinde war zu erfahren, dass der Pfarrei eine mündliche Zusage „von oberster Stelle im Erzbistum“ gegeben worden sei. Die Gemeinde sei überzeugt gewesen, sich darauf verlassen zu können.

Suche nach Alternativen

Christoph Heckeley, Sprecher des Erzbistums, bestätigte lediglich, dass die Genehmigung damals tatsächlich nicht erteilt worden und die Diözese mit dem Vergleich einverstanden sei.

Nach Angaben der Orgelfirma soll das Instrument im Oktober ausgebaut werden. Es handele sich um eine außergewöhnliche Orgel im italienischen Stil. St. Ursula verfüge zwar noch über eine kleinere Orgel, so Pfarrer Müller, aber man werde sich jetzt „auf die Suche nach Alternativen machen“. Denkbar sei ein Leihinstrument, aber auch eine Orgel, die „in der Hand des Bistums“ sei und nicht andernorts benötigt werde. „Die Überlegungen laufen jetzt an“, so Müller.

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