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Karl Lauterbach im Interview„Ausgangssperre alleine wird nicht ausreichen“

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Lauterbach

Karl Lauterbach hat nicht nur über Corona viel zu sagen, sondern auch Köln, seine Wahlheimat seit 25 Jahren.

Köln – Der SPD-Politiker und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert die im Bundeskabinett am Dienstag beschlossenen Schritte im Kampf gegen die Corona-Pandemie als nicht ausreichend. „Die beschlossene Testpflicht in Unternehmen ist das Minimum dessen, was wir eigentlich benötigen. Ich hätte zwei Tests pro Woche für richtig gehalten“, sagt Lauterbach im Podcast „Talk mit K“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“ im Gespräch mit der stellvertretenden Chefredakteurin Sarah Brasack.

„Die jetzige Regelung wird nicht ausreichen, um die großen Ausbrüche in den Griff zu bekommen, die wir angesichts der Corona-Mutationen zu erwarten haben.“ Überhaupt komme die Testpflicht in den Unternehmen reichlich spät: „Da stand der Lobbyismus sicherlich im Vordergrund.“

Über die Wirkung einer nächtlichen Ausgangsbeschränkung für Köln sagt der Gesundheits-Experte: „Die Ausgangsbeschränkung wird auf jeden Fall einen Einfluss haben, weil die Zahl der Menschen, die sich abends auf den Weg machen geringer wird. Oft beginnen die Treffen ja draußen und enden drinnen. Man darf die Wirkung aber auch nicht überschätzen. Diese Maßnahme allein wird nicht ausreichen, um die Pandemie-Lage zu stabilisieren.“

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Im Podcast spricht Lauterbach aber nicht nur über Corona, sondern auch über seine Wahlheimat Köln, in der er seit 25 Jahren lebt, den FC und die Schäl Sick. Außerdem erzählt der in einer Arbeiterfamilie aufgewachsene Politiker darüber, dass das Gehalt seines Vaters, der in einer Molkerei arbeitete, am Ende des Monats oft nicht mehr ausgereicht habe: „Dann musste ich anschreiben lassen.“ 

Was die Umsetzung der Ausgangssperre angeht, sagt Lauterbach im Podcast: „Uns läuft die Zeit davon. Auf Landes- und auf kommunaler Ebene muss jetzt drastisch vorab gehandelt werden, anstatt auf diesen Minimalkompromiss warten.“ Die Landesregierungen seien in der Pflicht, auch in NRW: „Ich würde Armin Laschet empfehlen, sofort zu reagieren. Es gibt keinen Grund, zu warten. Das jetzt Beschlossene hätte bereits vor fünf Wochen beschlossen werden müssen. Die Bürger warten doch darauf, dass endlich Regelungen kommen, die sie schützen.“


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