„Schlimmste Welle“Professor Hallek über die Situation auf Kölner Intensivstationen

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Michael Hallek

Köln – Der Kölner Professor Michael Hallek sieht die mit dem Tod kämpfenden Corona-Infizierten seit über einem Jahr auf den Intensivstationen. Und er sieht die Pflegenden, die weit über dem Limit arbeiten. Der Direktor der Inneren Medizin an der Uniklinik spricht angesichts der Corona-Strategie der Bundesregierung von einem „kollektivem Demokratie-Versagen, politischen Fehlentscheidungen“ sowie einem riesigen Versagen der Exekutive".

„Die zweite und dritte Welle hätten wir deutlich kleiner machen können oder sogar verhindern können durch gutes Management“, erklärt Hallek in der neuen Podcast-Folge „Talk mit K“des  „Kölner Stadt-Anzeiger“ im Gespräch mit Sarah Brasack und Paul Groß. 

Hallek, der sich in Köln für die No-Covid-Strategie eingesetzt hat, kritisiert die Debatten, in denen Gesundheit und Freiheit argumentativ gegeneinander ausgespielt worden seien: Mit Konsequenz hätte man beides erhalten können. Auch der verzweifelten Wirtschaft sei mit unentschlossenem politischem Handeln und der Profilierungssucht einiger Ministerpräsidenten kein Gefallen getan worden, so Hallek.

Alles zum Thema Henriette Reker

Vor allem aber habe man in Kauf genommen, „dass Menschen sterben, obwohl das vermeidbar gewesen wäre“. Auch eine weiche „Triage“ sei nicht zu verhindern gewesen. Seine ernste Ansage an die Politik kurz vor der bundesweiten Notbremse Mitte April in der „Anne Will“-Talkshow hat viele Menschen bewegt. Hallek erzählt im Podcast, welche Reaktionen er auf seinen Auftritt waren und wie er die dritte Welle in der Uniklinik erlebt hat: „Die Verzweiflung war schon sehr groß."

Angesichts der bevorstehenden Lockerungen erklärt der Professor zudem, wie für ihn eine vernünftige Öffnungsstrategie aussieht. Und er resümiert, warum es ihm im Verbund mit OB Henriette Reker nicht gelungen ist, die Pandemie besser zu bekämpfen als der Rest der Republik –und wo Köln in den vergangenen Monaten für ihn bundesweit Vorbild war.


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