Kölner Popmusiker in der Corona-Krise„Psychisch fühle ich mich wie ein Wrack“

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Sten Servaes, eine Hälfte des Kölner Pop-Duos „Klee“

Köln – Wie geht es der freien Kölner Musikszene nach zwei Jahren Pandemie fast ohne Konzerte, Publikum und Einnahmen? Darüber sprechen drei Musiker aus der Kölner Indieszene in der aktuellen Podcast-Folge „Talk mit K“.

„Dieser Winter ist wirklich hart. Psychisch fühle ich mich wie ein Wrack, finanziell auch. Das nagt schon sehr an einem“, sagt Sten Servaes, Teil des Kölner Pop-Duos „Klee“, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. Servaes hofft, dass das Kölner Konzert am 28. Mai im Gebäude 9 stattfinden kann (hier gibt es Tickets). Die Tournee im vergangenen Jahr musste trotz neuen Albums verschoben werden – in diesem Jahr drohen neue große Hürden: So werde es unmöglich sein, einen Tourbus zu bekommen, weil die Nachfrage aufgrund der vielen nachzuholenden Konzerte riesig sei.

„Man kann überhaupt nicht mehr planen“, sagt auch Robert Drakogiannakis, Frontmann der Band „Angelika Express“, die 2021 das Album „Positiver Stress“ veröffentlicht hat. So gebe es etwa massive Lieferprobleme beim Bestellen von Schallplatten, eine der wenigen verbliebenen Einnahmequellen für Bands. Auch für ihn sei es finanziell schwer, obwohl er als Musiker „Elend“ gewohnt sei: „Wie bleibt man über Wasser?“

Alles zum Thema Konzerte in Köln

Neuer Inhalt (1)

 Sten Servaes vom Kölner Popduo Klee (M.), Robert Drakogiannakis von  Angelika Express (l.) und Singer/Songwriter Neuser (r.)

„Schlimmer als die finanziellen Abstriche, die man trotz der Hilfen hat, finde ich, dass die Dynamik unterbrochen ist. Das strahlt auch in die nächsten Jahre. Vieles, was man sich aufgebaut hat, muss man sich wieder neu aufbauen", sagt der Singer/Songwriter Neuser, der in Köln das Studio Songpark Nord betreibt.

Er habe nach zwei Jahren Pandemie „die Schnauze voll“. Auch die Annahme von finanziellen Hilfen, die zumindest einige der Ausfälle abdecken, falle ihm schwer: „Ich arbeite lieber für mein Geld.“


Neue Folge jeden Donnerstag

Jeden Donnerstag um 7 Uhr gibt es eine neue Podcast-Folge „Talk mit K“. Sie können ihn entweder hier oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify oder Deezer hören. Suchen Sie dort nach „Talk mit K“ oder „Kölner Stadt-Anzeiger“. Wenn Sie dem Podcast folgen, verpassen Sie keins der künftigen Gespräche. Eine Übersicht aller Podcasts des Kölner Stadt-Anzeiger gibt es hier.

KStA abonnieren