„Das zweitbeste Instrument“Merz will über CDU-Frauenquote abstimmen lassen

Lesezeit 2 Minuten
Merz 150622

CDU-Bundesvorsitzender Friedrich Merz.

Berlin – CDU-Chef Friedrich Merz will dem Parteitag im September eine befristete Frauenquote vorschlagen. Der CDU-Chef unterstütze das Vorhaben, bis 2025 schrittweise eine 50-prozentige Frauenquote für Parteivorstände ab der Kreisebene einzuführen, sagte Generalsekretär Mario Czaja am Mittwoch nach Sitzungen von Präsidium und Vorstand. Merz werde aber dem Parteitag vorschlagen, die Quote „zu begrenzen auf fünf Jahre“ und wolle sie dann möglichst nicht erneuern.

Die Frauenquote ist in der CDU seit Jahren umstritten. Die schrittweise Quote bis 2025 war eigentlich schon im Jahr 2020 auf Druck der damaligen CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer durch die Führungsspitze der Partei beschlossen worden. Der Antrag wurde dann aber wegen der Corona-Pandemie nie einem Bundesparteitag zur Abstimmung vorgelegt. Czaja verwies darauf, dass es zu der Frauenquote in der Partei weiter „unterschiedliche Auffassungen“ gebe. Für Merz, der traditionell zu den Skeptikern zählt, sei die Quote weiter nur „das zweitbeste Instrument“.

CDU will mehr weibliche Mitglieder

Die CDU mit derzeit nur 25 Prozent weiblichen Mitgliedern wolle aber „eine stärkere Einladungs-und Willkommenskultur gerade auch für Frauen“. Der ursprüngliche Quotenantrag wird Czaja zufolge nun dem Parteitag vorgelegt. Merz werde bei dem Parteitag in Hannover aber gleichzeitig vorschlagen, die Regelung auf fünf Jahre zu befristen und dann „zu evaluieren“. Abgestimmt über den Befristungsvorschlag des CDU-Chefs wurde in den Spitzengremien dem Generalsekretär zufolge am Mittwoch nicht. Der ursprüngliche Quotenantrag wurde laut Czaja nun bei Zwischenzielen angepasst.

Das könnte Sie auch interessieren:

Demnach soll eine 30-prozentige Quote ab dem 1. Januar 2023 gelten, eine 40-prozentige ab dem 1. Januar 2024. Die 50-prozentige Quote wäre dann wie bisher ab dem 1. Juli 2025 verpflichtend. Die Regelung würde dann nach den Plänen von Merz zum 31. Dezember 2029 wieder auslaufen, wie Czaja weiter sagte. „Unserer große Hoffnung, Erwartung ist, dass wir danach eine Union sind, in der man über diese Frage gar nicht diskutieren muss.“ Eine Mitgliederbefragung zur Frauenquote ist vorerst vom Tisch.

Hierüber sei in den Spitzengremien nicht abgestimmt worden. Die Mittelstandsvereinigung der Union (MIT) habe einen entsprechenden Antrag zuvor zurückgezogen. Die CDU stellt derzeit keine Ministerpräsidentin, alle ihre Landesverbände werden von Männern geführt. Aktuell sieht die Satzung der CDU lediglich vor, dass Frauen „mindestens zu einem Drittel“ an Parteiämtern und öffentlichen Mandaten beteiligt sein sollen. (afp)

KStA abonnieren