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„Ende des ungerechten Flickenteppichs“Mehrheit für kostenfreie Kita-Betreuung in NRW

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In Köln gibt es nicht genug Kita-Plätze.

In Köln gibt es nicht genug Kita-Plätze.

Düsseldorf – Die Kitagebühren in NRW sind von Ort zu Ort völlig unterschiedlich. Die Belastung der Eltern hängt mit der Finanzkraft der Kommunen ab. Eine große Mehrheit der Menschen in NRW spricht sich jetzt dafür aus, diesem Ärgernis ein Ende zu bereiten. Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag der SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag ermittelt, dass 47,8 Prozent der Befragen für eine Abschaffung plädieren. 26,8 Prozent votierten für einheitliche Gebühren im ganzen Land, 16,7 Prozent wollen, dass alles so bleibt wie es ist.

Kita-Gebühren sind in den Kommunen völlig unterschiedlich

Die unterschiedliche Belastung der Kita-Eltern in NRW ist ein Dauer-Ärgernis. So zahlt eine Familie in Lage (Lippe) mit einem Bruttojahreseinkommen von 43.050 Euro für die 45-Stunden-Betreuung eines unter Dreijährigen Kindes 4008 Euro im Jahr – das ist Rekord in NRW. In Köln werden für eine vergleichbaren Platz 2688 Euro fällig. In Monheim am Rhein haben die Eltern Glück: Dort ist die Betreuung völlig kostenlos.

Civey befragte 2500 Personen zwischen dem 23. November und dem 4. Dezember 2021. Die Ergebnisse sind repräsentativ für in NRW lebende Personen ab 18 Jahren.

Alles zum Thema Joachim Stamp

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Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, forderte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) auf, das Ergebnis der Umfrage ernst zu nehmen: „Die Botschaft der Bürgerinnen und Bürger ist klar: Sie wollen ein Ende des ungerechten Flickenteppichs an Kita-Gebühren in NRW.“

Es könne einfach nicht sein, dass Eltern in einer Stadt wie Köln bei einem vergleichbaren Jahreseinkommen rund 2700 Euro pro Jahr für die Kinderbetreuung zahlen müssten, in Monheim dagegen aber gar nichts. „Damit muss endlich Schluss sein. Wir wollen die Gebühren für frühkindliche Bildung daher abschaffen. Sie belasten die Familien unterschiedlich stark und sorgen nur für Bildungsungleichheit in unserem Land“, erklärte Maelzer. Das würden auch die Familien spüren, deshalb sei ihre Meinung dazu auch eindeutig.

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