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„Heimat für kritische Köpfe“FDP bietet Grünen-Politiker Boris Palmer die Aufnahme an

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Boris Palmer dpa

Tübigens OB Boris Palmer 

Berlin – Die baden-württembergische FDP hat dem Grünen-Politiker Boris Palmer ein Aufnahmeangebot unterbreitet. Der Landesvorsitzende Michael Theurer sagte, Palmer sei bei den Liberalen „herzlich willkommen“. Die FDP sei eine „Heimat für kritische Köpfe“. Zuvor hatte der Landesvorstand der Grünen Palmer zum Parteiaustritt aufgefordert. Er warf dem Tübinger Oberbürgermeister vor, sich mit seinen Äußerungen gegen politische Werte und Grundsätze der Grünen zu stellen.

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Die FDP halte kritische stimmen in ihren eigenen Reihen aus, sagte Theurer. „Wir kämpfen für Meinungsfreiheit.“ Palmer lobte der FDP-Landesvorsitzende als intelligent und diskussionsfreudig. Der Kommunalpolitiker sei ein „streitbarer, kluger Kopf, der manchmal über das Ziel hinausschießt, nicht immer den richtigen Ton trifft, aber auch zur Einsicht fähig ist und den Diskurs der unterschiedlichen Meinungen sucht“.

Palmer hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit Äußerungen für Empörung innerhalb und außerhalb der Partei gesorgt. Zuletzt hatte er in einem Interview zu den Schutzmaßnahmen in der Corona-Krise gesagt: „Ich sag es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einen halben Jahr sowieso tot wären - aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen.“ Die Grünen-Parteispitze hatte sich daraufhin deutlich von Palmer distanziert. Einen Parteiaustritt schloss Palmer jedoch aus. „Ich bleibe weiterhin aus ökologischer Überzeugung Mitglied der Grünen“, sagte Palmer am Freitag. (afp)

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