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„Space Stalking“USA und Russland geraten mit Spionage-Satelliten aneinander

Lesezeit 2 Minuten
SpaceX Start IMAGO

Start einer SpaceX-Rakete von Cape Canaveral. (Symbolbild)

Washington/Moskau – Die Spannungen zwischen den USA und Russland sind in einem neuen Schauplatz angekommen: Dem Weltall. Jüngster Auslöser für Unstimmigkeiten zwischen den Supermächten ist der Kampf um die Deutungshoheit im All. Ein russischer Satellit ist nach US-Medienberichten, unter anderem von „NBCNews“, einem amerikanischen Satelliten sehr nahe gekommen. Im Raum steht der Vorwurf der Spionage.

Russland schickt Satellit auf gleiche Umlaufbahn wie US-Satelliten

Am 2. Februar 2022 haben die USA einen neuen Aufklärungssatelliten ins All gebracht. Der Weltraum-Spion wurde mit einer SpaceX-Rakete ins Weltall geschossen und trägt den Namen NROL-87. Aus dem Pentagon heißt es, dass der Satellit die US-amerikanische Aufklärungsmission unterstützen soll, berichtet NBCNews.

Dieser neue Satellit ging auch an Moskau nicht vorbei. In der vergangenen Woche, so die Quellen, hat Russland einen eigenen Satelliten ins All geschossen – Codename: Kosmos-2558. Der Clou ist, dass Kosmos-2558 auf der gleichen Umlaufbahn wie der US-Satellit kreist und teilweise bis zu 75 Kilometer nah an NROL-87 herankam. Die USA sehen darin eine Provokation und vermuten Spionage der Russen.

Aufklärung im Weltraum hat große Bedeutung für Supermächte

„Dies ist wirklich verantwortungsvolles Handeln“, zitiert NBCNews James Dickinson, General der United States Space Command, den Weltraum-Streitkräften der USA. Die USA vermuten, dass der russische Satellit nicht nur Bilder von der Erde, sondern auch vom amerikanischen Satelliten NROL-87 machen soll. Beweise gibt es für die Vorwürfe bislang nicht.

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Aufklärung auch über das Weltall ist ein entscheidender Faktor, wie sich auch im Krieg in der Ukraine zeigt. Die US-Streitkräfte behaupten, dass sie mit ihrer Satelliten-Technik alle Raketenstarts auf der Welt fast in Echtzeit verfolgen können: Von abgefeuerten Raketen in der Ukraine, über Militärübungen Chinas nahe Taiwan bis zu Raketenstarts Russlands ins Weltall.

Experten sprechen von einer Art „Space Stalking“, einem Katz- und Mausspiel um die Vorherrschaft im Weltraum. Sie sehen laut NBC das Potenzial für eine Art neuen Kalten Krieg. (mab)

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