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A 49-ProtesteAktivistin bei Sturz verletzt – Ermittlungen gegen Polizisten

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Dannenröder Polizei

Einsatzkräfte im Dannenröder Forst in Mittelhessen

Homberg/Ohm – Nach dem Absturz einer A49-Gegnerin im Dannenröder Forst in Mittelhessen ermittelt die Staatsanwaltschaft Gießen wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Körperverletzung im Amt gegen einen Polizeibeamten. Das teilten die Behörde und die Polizei am Montag mit und erklärten zugleich: „Es liegen bislang keinerlei Hinweise auf ein vorsätzliches Handeln des Beamten vor.“ Die 20-Jährige war am Sonntagmorgen von einem sogenannten Tripod - einem dreibeinigen Gestell - etwa drei bis vier Meter in die Tiefe gestürzt und schwer verletzt worden. Die Frau werde im Krankenhaus behandelt, Lebensgefahr bestehe nicht, hieß es in der Mitteilung. Polizisten hätten den Vorfall aus circa 20 Metern Entfernung beobachtet, unverzüglich Erste Hilfe geleistet und den Rettungsdienst hinzugezogen. Danach sei der Bereich als Tatort abgesperrt worden und Beamte des hessischen Landeskriminalamts und des Polizeipräsidiums Südosthessen hätten die Ermittlungen übernommen.

Seil war offenbar nicht markiert

Nach den bisherigen Erkenntnissen habe der 40-jährige Beamte, der sich etwa 30 Meter von dem Tripod entfernt aufhielt, ein Seil auf Kopfhöhe entdeckt. „Dieses Seil war weder gekennzeichnet noch hatte es augenscheinlich eine erkennbare Verbindung mit dem besetzten Gebilde“, hieß es in der Mitteilung. „Nach jetzigem Erkenntnisstand bestand jedoch tatsächlich eine Verknüpfung zwischen dem Seil und dem Tripod.“ Aktivisten hatten am Sonntag mitgeteilt, dass alle Sicherheitsseile im Dannenröder Wald entsprechend markiert seien. In den vorangegangenen Tagen seien mehrfach Fallen etwa in Form von Drahtseile in Kopfhöhe festgestellt worden seien. „Zur Verhinderung von solchen Risiken für sämtliche im Wald anwesende Personen durchtrennte der Beamte, der sich eigeninitiativ im Laufe des gestrigen Nachmittages bei den Ermittlern gemeldet hatte, daher das Seil.“

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