Angespanntes VerhältnisBelarus entzieht Frankreichs Botschafter Akkreditierung

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Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus

Minsk/Paris – Belarus hat dem französischen Botschafter in Minsk seine Akkreditierung entzogen. Nicolas de Lacoste habe das Land verlassen, teilte das französische Außenministerium in Paris am Montag mit. Das bestätigte auch das Außenministerium in Belarus.

Grund für die einseitige Entscheidung der belarussischen Behörden ist aus Pariser Sicht, dass de Lacoste dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko sein Beglaubigungsschreiben nicht vorgelegt habe. Frankreich nannte die Entscheidung der Behörden unbegründet.

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Demnach hat de Lacoste eine Kopie des Schreibens entsprechend diplomatischer Regeln an das Außenministerium in Belarus gerichtet. Er habe Lukaschenko die Dokumente nicht vorgelegt, da Frankreich die Ergebnisse der Präsidentenwahl vom August 2020 nicht anerkenne. Lukaschenko hatte sich im vergangenen Jahr nach 26 Jahren an der Macht mit 80,1 Prozent der Stimmen für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen.

Belarus warf Frankreich vor, gegen „die allgemein anerkannte Praxis“ bei Amtsübernahmen verstoßen zu haben. Deshalb sei die „Vereinbarung über die Ernennung“ ausgelaufen. Belarus rief seinerseits seinen Botschafter in Paris zu Beratungen zurück. Igor Fisenko werde zurück nach Minsk beordert, hieß es.

Laut der Mitteilung des französischen Außenministeriums folgte der Schritt in Minsk auf andere negative Entscheidungen, die die Arbeit der Botschaft erschwert hatten. Für die belarussische Vertretung in Frankreich seien deshalb nun angemessene Gegenmaßnahmen getroffen worden. De Lacoste werde fortan als Sondergesandter für Belarus tätig sein. Die Botschaft in Minsk werde ihre Arbeit fortsetzen. (dpa) 

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