Bildung in NRWSPD will Eckpunkte für neues Schulsystem verabschieden

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Symbolbild Schule

Düsseldorf – Die Ankündigung von CDU und FDP, in NRW Realschulen mit Hauptschulgang einzuführen, hat zu einem Zerwürfnis mit der SPD geführt. „Das ist die Aufkündigung des Schulkonsenses“, erklärte Jochen Ott, Fraktionsvize der SPD im Landtag.

In dem parteiübergreifenden Schulkonsens von 2011 wurde unter anderem die Einigung auf eine Sekundarschule und der Verzicht auf eine Hauptschulgarantie vereinbart. „Die Sekundarschule sollte die Gräben überwinden“, so Ott. Man habe bei allen Schwierigkeiten vonseiten der SPD versucht, den Kompromiss zu bewahren. „Doch nun sucht die CDU den Weg zurück in den Graben.“ Tausende Eltern in Köln und im Land hätten einen Platz an einer Gesamtschule gewählt und „wurden abgelehnt. Hauptschulzweige lösen das Problem nicht“, sagt er. „Mit dem geplanten Rollback in die Vergangenheit löst man also kein Probleme.“

27 verschiedene Kombinationen

Nach einer Studie existieren in den rund 400 Städten und Gemeinden 27 verschiedene Kombinationen von Gesamt-, Sekundar-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien – in öffentlicher und privater Trägerschaft. „Die Eltern in NRW können das Schulsystem nicht mehr erkennen umziehen wird zum Risiko. In Köln sind viele Eltern und Kinder entsetzt, weil der Übergang in die weiterführende Schule zum Alptraum wurde“, klagt Ott.

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Neues Schulkonzept bis 2019

Der SPD-Landesparteitag in zehn Tagen soll deshalb ein erstes Eckpunkte-Papier verabschieden, auf dessen Basis bis 2019 ein neues Konzept entstehen soll. Noch ist sich die SPD uneins, ob sie eine einheitliche Gemeinschaftsschule anstrebt oder das Bremer und Hamburger Zwei-Säulen-Modell mit Gymnasium und integrierter Oberschule favorisiert. „Mit dieser Ankündigung will die SPD das dreigliedrige Schulsystem de facto begraben“, sagt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, Petra Vogt.

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