Bundesweite InnenministerkonferenzNRW startet Kampf gegen Geldautomatensprenger

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In einer Bank in Erftstadt bei Köln haben unbekannte Täter Anfang August 2021 einen Geldautomaten gesprengt. (Symbolbild)

Düsseldorf – Im Kampf gegen Geldautomatensprenger will NRW-Innenminister Herbert Reul bundesweit alle Kräfte bündeln, um die stark steigenden Fallzahlen wieder zu verringern. Eine entsprechende Bund-Länder-Initiative hat der CDU-Politiker bei der am Mittwoch beginnenden Innenministerkonferenz in Würzburg auf die Tagesordnung gehoben.

In dem Papier aus dem Düsseldorfer Innenministerium geht es nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ vor allem darum, „unter Beteiligung der vom Deliktsphänomen besonders betroffenen Länder und des Bundes“ in einem konzertierten Ansatz die „operative Arbeit“ gegen Geldautomatensprenger „zu intensivieren“. Zuerst hatte dpa darüber berichtet.

Laut einem Bericht des Bundeskriminalamts aus dem Jahr 2020 handelt es sich bei den Tatverdächtigen meist um Täter aus den Niederlanden. „Hinsichtlich der Verteilung der Fälle auf die Länder ergeben sich starke regionale Unterschiede“, heißt es in dem Antrag. „Bisherige Erkenntnisse belegen, dass dieser Phänomenbereich der organisierten (Banden-)Kriminalität zugerechnet werden muss.“ Längst benutzen die Täter bei ihren Attacken höchstgefährliche Festsprengstoffe. Die Beutezüge zeugen demnach „von einer hohen Rücksichts- und Skrupellosigkeit“ der Kriminellen bei den Explosionen und der Flucht mit PS-starken Autos. Zuletzt wäre ein Polizeibeamter in Ibbenbüren beinahe über den Haufen gefahren worden, hätte er sich nicht im letzten Moment durch einen Sprung zur Seite retten können.

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NRW ist besonders betroffen

NRW ist seit Jahren besonders stark von Geldautomatensprengungen betroffen. Dank der Grenznähe zu den Niederlanden und „der Vielzahl von Tatgelegenheiten (mehr als 11.000 Geldautomaten)“, kletterten die Zahlen (Stand 20. April 2022) auf 66 Fälle an Rhein und Ruhr.

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„Um Ermittlungs- und Präventionsansätze auszuschöpfen, bedarf es einer ressort- und behördenübergreifenden ganzheitlichen Konzeption sowie der Kooperation mit der Privatwirtschaft“, fordert der NRW-Innenminister. Zudem komme der Zusammenarbeit mit den Anrainerstaaten wie den Niederlanden eine große Bedeutung zu.   

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