Bundesweite Inzidenz sinkt auf 96,5Erste Biergärten im Rheinland dürfen öffnen

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Die Stühle eines Biergartens lehnen noch hochgeklappt an den Tischen.

Düsseldorf/Berlin – In Deutschland sind am Mittwoch so viele Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden wie noch nie. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag (Stand: 9.35 Uhr) wurden an dem Tag 1 353 453 Impfspritzen gesetzt, an Christi Himmelfahrt waren es 408 260. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mitteilte, wurden damit an beiden Tagen zusammen fast zwei Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft.

Damit seien 35,9 Prozent (29,8 Millionen) der Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft und 10,6 Prozent (8,8 Millionen) voll geschützt. Laut RKI hatte es vor dem Tagesrekord in den vergangenen Wochen bereits drei Tage gegeben, an denen über eine Million Impfspritzen gesetzt wurden. Insgesamt wurden demnach bis einschließlich Donnerstag etwa 38,6 Millionen Impfdosen verabreicht. Die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz, die die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, lag am Freitag bei 96,5 und unterschritt damit erstmals seit Wochen die 100er Marke.

6,8 Millionen Erstimpfungen in NRW

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 40,4 Prozent. NRW liegt bei 37,9 Prozent (6,8 Millionen) und damit zwei Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Bein den Zweitimpfungen beträgt die NRW-Quote 9,6 Prozent (1,73 Millionen).

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Auch im bevölkerungsreichsten Bundesland hat sich der Abwärtstrend bei Neuinfektionen fortgesetzt. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag nach RKI-Angaben am Donnerstag landesweit bei 103,4. Am Donnerstag hatte die Kennziffer noch 111,4 betragen. Den Daten zufolge wurden in NRW binnen eines Tages 2474 Neuinfektionen gemeldet. Am Freitag vergangener Woche waren es 4094 . Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um 20 auf 16 190. Letztmals unter der für die Bundes-Notbremse entscheidenden Schwelle von 100 hatte der NRW-Durchschnitt am 22. März mit 99,6 gelegen.

In 27 der 53 Kreise und kreisfreien Städte ist die Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen unter diesen Wert gefallen. Über dem Wert von 165, ab dem es keinen Präsenzunterricht in Schulen geben darf, liegen noch Hagen (215,7) und Leverkusen (184,5). Den niedrigsten Wert wies am Freitag Münster mit 35,5 auf.

Große Unterschiede im Rheinland

Im Rheinland sieht es in den Kreisen Heinsberg (Inzidenz 75,9), Rhein-Sieg (76,1), Euskirchen (83,7), Rhein-Berg (90,7) und Düren (99,8) sowie in Düsseldorf (86,4) danach aus, als könne die Bundes-Notbremse noch vor Pfingsten gelöst werden. Voraussetzung dafür ist, dass an fünf Werktagen in Folge die 100er Marke unterschritten wird. Dann werden die Einschränkungen der Notbremse am zweiten Tag danach aufgehoben. In Bonn (101,6), dem Rhein-Kreis Neuss (111,6), Köln (112,5), der Städteregion Aachen (112,6), den Kreisen Rhein-Erft (154,3), Oberberg (154,7) in Leverkusen (184,5) scheint das nach derzeitigem Stand eher unwahrscheinlich.

Viele Lockerungen unter der 100er Marke

Bei einer Inzidenz unter 100 dürfen neben eingeschränkten Öffnungen der Außengastronomie auch Hotels wieder Gäste aufnehmen, allerdings zunächst nur bis zu einer Auslastung von 60 Prozent. Auch Übernachtungen in Ferienwohnungen sowie auf Camping- und Wohnmobilplätzen werden wieder möglich. Im Einzelhandel dürfen alle Geschäfte öffnen – ohne Terminbuchung, aber nur für eine begrenzte Zahl von Kunden.

Kulturelle Freiluft-Veranstaltungen mit bis zu 500 Gästen sind erlaubt. Der Besuch von Museen, Kunstausstellungen, Galerien, Schlössern, Burgen, Gedenkstätten und ähnlichen Einrichtungen ist nach Terminbuchung möglich. Zulässig ist in geschlossenen Räumen maximal ein Besucher pro 20 Quadratmeter Ausstellungsfläche.

Auch kleinere Außeneinrichtungen wie Minigolf, Kletterparks, und Hochseilgärten dürfen den Betrieb wieder aufnehmen, Freibäder eine begrenzte Besucherzahl zum Sport zulassen; die Liegewiesen dürfen aber nicht genutzt werden.

Private Veranstaltungen werden erst ab einer Inzidenz unter 50 erlaubt: im Außenbereich mit maximal 100 Personen, innen mit maximal 50 Personen jeweils mit negativem Testergebnis. Ausgangsbeschränkungen fallen ab einer Inzidenz unter 100; unterhalb der 50er-Marke wären wieder Treffen mit zehn Personen aus bis zu drei Haushalten plus Kindern bis 14 Jahre erlaubt. (mit dpa)

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