Abo

Ministerpräsident in HessenLandtagspräsident Rhein soll Bouffiers Nachfolger werden

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Der jetzige Ministerpräsident von Hessen Volker Bouffier (l.) mit seinem potenziellen Nachfolger Boris Rhein (r.).

Fulda – Der hessische Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) soll Nachfolger von Volker Bouffier (CDU) als Ministerpräsident werden. Er soll zudem auch den Landesvorsitz der Partei übernehmen, sagte Bouffier am Freitag am Rande einer Klausurtagung des hessischen Landesverbands in Fulda. Bouffier hatte am Vormittag angekündigt, sein Amt am 31. Mai zur Verfügung zu stellen.

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier wird sein Amt Ende Mai abgeben. Die Entscheidung dazu sei bereits im Juli 2021 gefallen, sagte er. Einen möglichen Nachfolger nannte Bouffier zunächst nicht. Bereits am Donnerstag hatten Medien berichtet, dass der hessische Landtagspräsident und CDU-Politiker Boris Rhein als neuer Regierungschef vorgeschlagen werden soll.

Bouffier ist der derzeit dienstälteste Ministerpräsident in Deutschland. Seit fast zwölf Jahren führt er als Regierungschef die Landesregierung in Hessen an. Der 50-jährige Rhein war zwischen 2014 und 2019 Minister für Wissenschaft und Kunst, davor war er vier Jahre Innenminister. Der hessische Landtag wird voraussichtlich im Herbst 2023 neu gewählt. Derzeit regiert die CDU zusammen mit den Grünen. Die CDU Hessen und die CDU-Landtagsfraktion trafen sich in der osthessischen Stadt zu ihrer Jahresklausur. Auch Kultusminister Alexander Lorz hatte sein Interesse erklärt, für die Nachfolge von Bouffier zu kandidieren, sollte dieser vorzeitig aufhören.

Anfang Juli soll zudem auf einem Landesparteitag turnusgemäß der Vorstand der hessischen CDU neu gewählt werden. Bislang galt als ausgemacht, dass die Ämter des Parteichefs und des Ministerpräsidenten oder CDU-Spitzenkandidaten für eine Landtagswahl in einer Hand liegen. Bouffier war nach dem Rückzug von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) aus der Politik im Jahr 2010 in die hessische Staatskanzlei eingezogen. Im selben Jahr wurde er CDU-Landeschef und Bundesvize seiner Partei. Bouffier war zuvor hessischer Innenminister gewesen, er galt lange als Hardliner. Inzwischen hat sich aber in seiner Rolle als Landesvater zum Vermittler und Zuhörer gewandelt. Die schwarz-grüne Koalition in Hessen, die erste Zusammenarbeit von CDU und Grünen in einem deutschen Flächenland, gilt als seine Erfindung.

Das könnte Sie auch interessieren:

Nach einer überstanden Krebserkrankung ist der 70-Jährige zwar deutlich schmaler geworden. An Energie und Durchsetzungsfähigkeit hat er jedoch keinesfalls verloren. Gerade in der Corona-Pandemie mit den unzähligen Bund-Länder-Beratungen und Debatten im hessischen Landtag präsentierte sich der Regierungschef unermüdlich. Zuletzt hatte er nicht mehr als Bundesvize für die CDU kandidiert. (dpa/afp/red)

KStA abonnieren