Corona-UmfrageEltern wollen über Notbetreuung in Kitas selbst entscheiden

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Kitas dpa

Szene aus einer Kindertagesstätte (Symbolbild)

Köln – Die Eltern in NRW wollen selbst darüber entscheiden, ob sie ihr Kind in der Zeit der Corona-Notbremse in die Kita-Notbetreuung geben oder nicht. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Instituts Civey, die die FDP-Landtagsfraktion in Auftrag gegeben hatte. Danach wollen 60,4 Prozent der Befragten die Entscheidung über den Kita-Besuch selbst in der Hand haben, 29,7 Prozent sprachen sich dagegen aus. Die schwarz-gelbe Landesregierung hatte den Eltern die Entscheidung freigestellt.

Kritik an Regelung während ersten Lockdowns

Auch Eltern, die keine Kinder im Haushalt haben, votierten mit Mehrheit (59,4 Prozent) für die Wahlfreiheit. „Eltern wissen am besten, ob sie eine Not-Betreuung für ihr Kind brauchen“, sagte Christof Rasche, Chef der FDP-Fraktion im Landtag. Dafür könne es unterschiedliche Gründe geben. Die umstrittene Regelung aus dem ersten Lockdown, die vorsah, dass nur Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen betreut werden konnten, hatte andere Eltern und insbesondere Alleinerziehende vor große Herausforderungen gestellt.

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„Das wollten wir im Zuge der Bundesnotbremse vermeiden. Daher setzt das Land auf eine unbürokratische Lösung und das Verantwortungsbewusstsein sowie die Eigenverantwortung der Eltern“, sagte Rasche.

SPD hält Kitas für zu voll

Die SPD im Düsseldorfer Landtag kritisierte das Vorgehen der Landesregierung. SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty forderte eine Einschränkung der Kinderbetreuung in den Kitas. Nach seinen Informationen würden trotz der Notbetreuung immer noch 90 Prozent der Kinder in die Einrichtungen gebracht. Kutschaty forderte, dass die Eltern ihre Unabkömmlichkeit durch eine Arbeitgeber-Bescheinigung nachweisen müssen. Eine Eigenerklärung entspreche dem Muster: „Ich bin wichtig, dann muss mein Kind in die Kita.“

NRW-Familienminister Joachim Stamp wies die Kritik zurück: Er werde „nicht diejenigen, die Betreuung brauchen, davon ausschließen“, sagte der FDP-Politiker: „Herr Kutschaty sollte sich fragen, wofür eigentlich das ,S‘ im Namen seiner Partei steht.“ 

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