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Corona-Wende nach OsternStamp beendet anlasslose Tests in Kitas

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Nach Ostern soll es keine anlasslosen Tests mehr in Kitas geben.

Düsseldorf – Das Land NRW beendet alle anlasslosen Corona-Tests in Kindertagesstätten.  Ab dem 3. April stellt das Land bereits die PCR-Pooltestungen ein, nach Ostern wird auch das Testen mit Antigen-Selbsttests eingestellt, teilte Familienminister Stamp bei einem Pressegespräch am Freitag mit. 

Vor diesem Schritt habe er sich intensiv mit Wissenschaftlern, Kinderärztinnen und Kinderärzten beraten, so Stamp. Anschließend habe das Ministerium beschlossen, in zwei Stufen aus den anlasslosen Testungen in der Kindertagesbetreuung auszusteigen.

Der erste Schritt erfolgt am 3. April, wenn die Landesförderung der PCR-Pooltestungen endet. Die Kommunen, die bisher solche Pooltestungen durchführten, werden bis Ostern stattdessen Antigen-Schnelltests erhalten. „In einem zweiten Schritt werden wir nach Ostern das anlasslose Testen in der Kindertagesbetreuung insgesamt beenden“, sagt Stamp.

Kinderärzte forderten bereits Ende der Corona-Tests

Damit folgt die Landesregierung einer Forderung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Die Beeinträchtigung der Kinder durch Maßnahmen dürfe nur erfolgen, wenn diese nachweislich dem Kinderschutz dienen. „Wir sehen in unseren Praxen kaum Kinder, die an Corona erkrankt sind, wir erleben massenhaft Kinder, die bei völliger Gesundheit oder banalem Schnupfen aufgrund von Testmaßnahmen der Kita teilweise zum wiederholten Male fernbleiben müssen“, so die beiden BVKJ-Landesverbände Nordrhein und Westfalen Lippe.  „Wenn wir Kinder schützen wollen, dann muss endlich wieder gelten, dass wir über Krankheit reden und nicht über die Tatsache, dass ein gesundes Kind eventuell Viren in sich trägt.“

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Die SPD kritisiert das Ende der Testungen scharf. „Die Entscheidung von Familienminister Stamp ist verantwortungslos“, sagt Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. „Engmaschige Tests sind unverzichtbar, um Infektionen zu erkennen und weitere Ansteckungen möglichst zu verhindern.“ Gerade angesichts der steigenden Fallzahlen sei das Vorgehen des Ministeriums nicht nachvollziehbar, jede achte Mitarbeiterin in einer Kindertagesstätte sei im Februar infiziert gewesen. „Die Pandemie ist in wenigen Wochen nicht vorbei. Das Virus richtet sich nicht nach dem Kalender des Ministeriums.“

Der Beschluss des Familienministeriums kommt gerade zu einer Zeit, wo auch der Bund lockert: Ab dem 20. März sollen „alle tiefgreifenden“ Corona-Beschränkungen aufgehoben werden, wenn es die Lage in den Kliniken zulässt. (mit dpa)

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