Van Laack: Neuer NRW-Auftrag an Modefirma irritiert SPD

Düsseldorf – Die SPD im Landtag sieht weiteren Aufklärungsbedarf im Zusammenhang mit einer Auftragsvergabe der Landesregierung an die Modefirma Van Laack. Das Unternehmen hatte im April einen Auftrag im Volumen von 45,8 Millionen Euro erhalten, um Schutzmasken zu produzieren. Der Kontakt war von Joe Laschet, dem Sohn von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, hergestellt worden. Van Laack arbeitet seit Jahren mit dem Mode-Blogger Joe Laschet zusammen.

Kutschaty stellt Laschet Fragen

SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty will jetzt wissen, ob NRW-Ministerpräsident Armin Laschet im Frühjahr auch zu anderen Textil-Herstellern Kontakt gesucht hat. Der CDU-Politiker hatte persönlich bei Van Laack angerufen, nachdem er die Nummer des Firmenchefs von seinem Sohn erhalten hatte.

Nachdem der Vorgang jetzt bekannt geworden war, hatten sich bei der SPD-Fraktion drei Firmen darüber beschwert. Sie hätten dem Land im Frühjahr ebenfalls die Herstellung von Masken angeboten. Allerdings hätten sie bis heute keine Rückmeldung erhalten, sagte Kutschaty.

„Schäbig und unanständig“

Laschet wehrt sich gegen Kritik an Millionen-Deal

Von

Christian Parth und

Gerhard Voogt

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Kritisch sieht die SPD auch einen weiteren Auftrag zur Herstellung von 1,25 Millionen Schutzmasken für die Polizei, den das Land erst im November an Van Laack erteilte. Ein Sprecher des Innenministeriums hatte erklärt, Van Laack sei der günstigste von sieben Anbietern gewesen. Aus dem Vergabeportal der EU geht allerdings hervor, dass es nur einen Anbieter gegeben haben soll. „Der Vorgang muss aufgeklärt werden“, sagte Kutschaty.

Der Politiker aus Essen erklärte, bei dem Vorgang handele es sich nicht um eine „private Familienangelegenheit“ des Ministerpräsidenten, auch wenn dieser versuche, diesen Eindruck zu erwecken. Es sei unverständlich, warum dessen „Zündschnur“ in dem Fall „so extrem kurz“ sei. Laschet hatte die Vorwürfe der SPD als „schäbig und unanständig“ bezeichnet.