Moskau-BesuchSchröder traf Putin erneut - Altkanzler verkündet „gute Nachricht“

Lesezeit 2 Minuten
Schröder Treffen mit Putin

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich nach einem erneuten Treffen mit Wladimir Putin zuversichtlich gezeigt.

Berlin – Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich nach Gesprächen in Moskau zuversichtlich gezeigt, dass Russland im Krieg gegen die Ukraine eine „Verhandlungslösung“ anstrebt. Das jüngst erzielte Abkommen der Kriegsparteien zu den Getreide-Exporten aus der Ukraine sei ein „erster Erfolg“, den man vielleicht „langsam zu einem Waffenstillstand ausbauen“ könne, sagte das SPD-Mitglied in einem Interview mit dem Magazin „Stern“ und dem Sender „RTL/ntv“ (Mittwoch).

Er habe sich vorige Woche in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. „Die gute Nachricht heißt: Der Kreml will eine Verhandlungslösung“, meinte Schröder.

Schröder sieht in Turbinen-Debatte keine Schuld bei Russland

In der Debatte über stark gedrosselte russische Erdgas-Lieferungen hat Schröder Siemens Energy für die fehlende Turbine der Pipeline Nord Stream 1 verantwortlich gemacht.

Die Turbinen, die man brauche, um das Gas überhaupt in die Pipeline zu bringen“, kämen von dem Unternehmen und müssten regelmäßig gewartet werden, sagte Schröder dem Magazin „Stern“ und den Sendern RTL/ntv in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview.

Schröder:„ Drosselung technisch bedingt"

Aber das Unternehmen habe „die gerade viel debattierte Turbine aus der Wartung in Kanada nach Mülheim an der Ruhr gebracht. Warum sie dort ist und nicht in Russland, verstehe ich nicht.“

Dass aktuell nur 20 Prozent der normalen Gasmenge über die Pipeline Nord Stream 1 geliefert werden, ist nach Darstellung Schröders technisch bedingt. „Es wären schon 60 Millionen, also doppelt so viel, wenn nur Turbine Nummer 2 verfügbar wäre. Das liegt in der Verantwortung von Siemens, wenn ich das richtig sehe.“

Gazprom macht Vertragspartner Vorwürfe

Seit Juni hat Russland die Gaslieferungen über Nord Stream 1 zurückgefahren. Der Energiekonzern Gazprom begründete dies mit der fehlenden Turbine.

Gazprom hatte seinem Vertragspartner Siemens Energy wiederholt vorgeworfen, nicht die nötigen Dokumente und Informationen zur Reparatur der Maschine übermittelt zu haben. Siemens Energy hatte die Vorwürfe von Gazprom zurückgewiesen.

Schröder sieht keinen Grund für Distanzierung von Putin

 Schröder sieht trotz des russischen Krieges gegen die Ukraine keinen Anlass, sich von Russlands Präsident Wladimir Putin zu distanzieren. „Ich habe mehrfach den Krieg verurteilt, das wissen Sie.

Aber würde eine persönliche Distanzierung von Wladimir Putin wirklich irgendjemandem etwas bringen?“, fragte das SPD-Mitglied Schröder einem Interview mit dem Magazin „Stern“ und dem Sender „RTL/ntv“ (Mittwoch). „Muss ich denn über jedes Stöckchen springen, das mir hingehalten wird? So bin ich nicht.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ich habe da Entscheidungen getroffen, und dazu stehe ich, und ich habe klargemacht: Vielleicht kann ich noch mal nützlich sein. Warum soll ich mich also entschuldigen“, fügte Schröder hinzu. (dpa)

KStA abonnieren