Fachkräfteoffensive für Kitas in NRWPaul will „multiprofessionelle Teams"

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Familienministerin Josefine Paul im Interview in der Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“

Düsseldorf – Mit einer „Fachkräfteoffensive“ will NRW-Familienministerin Josefine Paul (Grüne) den Herausforderungen bei der frühkindlichen Bildung und den sozialen Aufgaben der Kindertagesstätten begegnen. In dieser Frage sei es „fünf vor zwölf“, sagte Christian Woltering, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands NRW, mit dem Paul in Düsseldorf einige Eckpunkte ihrer Offensive vorstellte.

Fachlich speziell geschultes Personal fehlt wie in anderen Berufsfeldern auch besonders in den Kitas. Hier müsse mit einer besseren Bezahlung, einem guten Betriebsklima und einer überzeugenden Work-Life-Balance gegengesteuert werden, sagte Woltering.

Junge Menschen gezielt ansprechen

Paul will dafür junge Menschen bereits bei der Berufswahlorientierung und durch ein freiwilliges soziales Jahr gezielt ansprechen. Fachkräfte, zu denen etwa theater- oder musikpädagogisch geschultes Personal gehören kann, sollen gemeinsam mit den anderen Mitarbeitenden der Kitas „multiprofessionelle Teams“ bilden. Insbesondere sollen die Pädagogen auch bei Verwaltungsaufgaben entlastet werden.

Scharfe Kritik übt die SPD am Auslaufen des Bundesprogramms für die Sprachkitas. Als solche Einrichtungen werden in NRW derzeit rund 1400 Tagesstätten gefördert, sie sollen der sprachlichen Integration dienen. Während die Familienministerin von einer „Fachkräfteoffensive“ spreche, erhielten die Fachkräfte der Sprachkitas gerade ihre Kündigung, kritisiert der familienpolitische Sprecher der SPD, Dennis Maelzer. Wenn in NRW sogar das Geld für diese Einrichtungen fehle, frage er sich, woher die Mittel für die Fachkräfteoffensive kommen sollten.

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Auch Josefine Paul ist für die Weiterführung der Sprachkitas, dringt jedoch auf die „gemeinsame Verantwortung von Bund und Ländern. Dazu führe sie Gespräche mit der Bundesfamilienministerin Lisa Paus, ebenfalls Grüne.

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