Leipzig – Der ukrainische Flugzeugbauer Antonow will seine Basis aufgrund des Ukraine-Kriegs temporär nach Deutschland verlegen. Neuer Standort soll der Flughafen Leipzig werden. Das berichtet das gut informierte Fachportal „Air Cargo News“ mit Berufung auf Unternehmensangaben.

Erste Mitarbeiter seien bereits in Leipzig eingetroffen und dabei, die temporäre Basis aufzubauen. Antonow plane, vom sächsischen Flughafen aus Ersatzteile bereitzustellen und zudem Techniker, Flugpersonal und weitere wichtige Mitarbeiter von dort aus arbeiten zu lassen.

Ukraine-Krieg: Russische Truppen zerstören Antonow-An-225

Im Zuge der russischen Invasion der Ukraine hatten die Truppen Wladimir Putins auch den Militärflughafen Hostomel angegriffen, auf dem Antonow bisher seine Basis hatte. Dabei wurde auch die Antonow-An-225, das größte Frachtflugzeug der Welt, weitestgehend zerstört. Noch ist unklar, ob die „Mrija“ repariert werden kann.

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Antonow plane in einem ersten Schritt, die noch flugfähigen fünf Maschinen vom Typ An-124 vom Flughafen Leipzig aus zu steuern und damit unter anderem Hilfslieferungen in die Ukraine zu gewährleisten und die Nato sowie die EU durch die Flugzeugflotte zu unterstützen. Außerdem seien Flüge für Hilfsorganisationen in die Ukraine geplant.

Derzeit seien allerdings noch nicht alle Mitarbeiter in Leipzig vor Ort, das Unternehmen bemühe sich, am Flughafen schnellstmöglich arbeitsfähig zu sein und die zugesagte Unterstützung in die Tat umzusetzen.

Antonow-Maschinen landen am Flughafen Köln/Bonn

Eine Antonow-An-124 war erst vor einer Woche am Flughafen Köln/Bonn gelandet und wurde dort mit einer großen Wasserfontäne als Zeichen der Solidarität für die Ukraine begrüßt. Mit einer Spannweite von 73,30 Metern ist auch die An-124 deutlich größer als viele Passagierflugzeuge.

Die Antonow-An-225 war mit einer Länge von 84 Metern und einer Spannweite von 88 Metern das größte Frachtflugzeug der Welt, sie ist sogar noch etwas größer als der Airbus A380, der auf eine Spannweite von 80 Metern kommt. (shh)