Hilfe für KiewUS-Geheimdienstinformationen trugen wohl zur „Moskwa“-Versenkung bei

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Moskwa dpa 060522

Der gesunkene russische Lenkwaffenkreuzer „Moskwa“ im Jahr 2014.

Washington – US-Geheimdienstinformationen haben den ukrainischen Streitkräften laut US-Medienberichten bei der Versenkung des russischen Raketenkreuzers „Moskwa“ geholfen. Der US-Sender NBC berichtete am Donnerstag unter Berufung auf ungenannte US-Beamte, dass Kiew die USA um Informationen über ein im Schwarzen Meer kreuzendes Schiff gebeten hätten.

Die US-Geheimdienste hätten das Schiff daraufhin als „Moskwa“ identifiziert und seine Position an die Ukrainer weitergegeben. Die US-Dienste hätten jedoch nicht gewusst, dass die Ukrainer das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte angreifen würden, sagten die Beamten dem Sender.

USA lieferten „eine Reihe von Informationen“

Ein hochrangiger US-Beamter sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass die USA der Ukraine keine Informationen mit dem Zweck eines Angriffs auf die „Moskwa“ geliefert hätten. „Wir stellen keine spezifischen Zielinformationen über Schiffe zur Verfügung.“ Die USA lieferten „eine Reihe von Informationen, um den Ukrainern zu helfen, die Bedrohungen durch russische Schiffe im Schwarzen Meer besser zu verstehen, und um ihnen zu helfen, sich bei der Verteidigung gegen potenzielle Angriffe von See aus vorzubereiten“, betonte er.

Die „Moskwa“ war am 14. April gesunken. Sie konnte nach offiziellen Angaben bis zu 680 Besatzungsmitglieder aufnehmen, es ist unklar, wie viele davon beim Untergang starben.

Ukraine ergreift laut USA „ihre eigenen Maßnahmen“

Das US-Verteidigungsministerium bekräftigte indessen am Donnerstag, dass es den Ukrainern nachrichtendienstliche Informationen nicht mit dem Zweck liefert, dass diese gezielt russische Generäle töten. Die „New York Times“ hatte zuvor unter Berufung auf anonyme US-Vertreter berichtet, dass von den rund ein Dutzend russischen Generälen, die von den ukrainischen Streitkräften getötet wurden, „viele“ mit Hilfe des US-Geheimdienstes ins Visier genommen worden seien.

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„Wir liefern keine Informationen über den Aufenthaltsort hochrangiger militärischer Führer auf dem Schlachtfeld und beteiligen uns nicht an den Zielentscheidungen des ukrainischen Militärs“, sagte Pentagon-Sprecher Kirby. „Die Ukraine kombiniert Informationen, die wir und andere Partner zur Verfügung stellen, mit den Informationen, die sie selbst auf dem Schlachtfeld sammelt“, sagte er. „Dann trifft sie ihre eigenen Entscheidungen und ergreift ihre eigenen Maßnahmen.“ (afp)

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