Im Auftrag des ISAmri plante Attentat schon bei der Einreise nach Deutschland

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Der Attentäter Anis Amri auf Fahndungsfotos

Berlin – Mehr als 500 Tage hielt sich Anis Amri, der erstmals am 6. Juli 2015 erkennungsdienstlich behandelt wurde, in Deutschland auf. Schon bei seiner Einreise begleitete ihn ein Islamist, den Behörden dem Islamischen Staat zurechneten. Von Anfang an stand Amri in direktem Kontakt mit Terroristen des Islamischen Staates in Libyen und erhielt direkte Instruktionen. Bereits im Dezember 2015 informierte sich der spätere Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz im Internet darüber, wie er Menschen töten konnte.

Recherchen der „Berliner Zeitung“ legen nahe, dass Amri seine Tat im Auftrag des IS schon plante, als er nach Deutschland kam und dieses Vorhaben mit dem Wissen der Behörden bis zuletzt verfolgte und schließlich in die Tat umsetzte.

Amri hatte mindestens fünf Facebook-Konten

Amri verhielt sich klandestin, nutzte auf Anregung seiner Kumpanen aus Libyen mindestens fünf Facebook-Konten und zehn Telefonanbieter, er hängte bei Oberservationen Beamte ab und betonte bei Gesprächen, dass er permanent überwacht werde. Sowohl die Sicherheitsbehörden des Landes wie auch der Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Verfassungsschutz, waren im Bilde und ließen den Terroristen dennoch gewähren.

Die „Berliner Zeitung“ wertete tausende Behördenseiten aus und rekonstruiert nun erstmals den Fall in einer ausführlichen Online-Chronik mit Originaldokumenten. Ungeklärt bleibt, warum ausgerechnet die Bundesbehörden den Fall herunter spielten, obwohl die stetig einlaufenden Informationen über Amri gegenteiliges nahelegen mussten.

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